STATISTISCHES

Statistiken haben eine lange Tradition. Schon vor 3.500 Jahren zählten die Ägypter erstmals ihr Volk. Zu welchem Zweck (neu für „Behufe“) ist nicht eindeutig überliefert. Vermutlich im Bewusstsein um die spätere Bedeutung. Denn: eine Auswertung der eingesammelten Daten lässt gewisse Rückschlüsse zu. Jederzeit. So verfeinerten sich die amtlichen Statistiken im Laufe der Jahrhunderte. Im großen Rom wurden nicht nur mehr die Bürger gezählt, sondern auch ihr Vermögen erfasst. Daraufhin eröffnete das erste Finanzamt seine unendlich gefürchteten Pforten. Die alten Griechen legten Bürgerregister zur Bevölkerungsbewegung an. Und führten Einfuhrlisten von zollpflichtigen Waren ein. Anzunehmen auf Getreide (Hopfen und Malz...) – dem damaligen Euro.

Wir Deutsche hingegen ließen uns Zeit mit der ersten Erfassung. Ein Volk wie wir benötigt einen triftigen Grund. Und der lag erst 1449 in Nürnberg vor, als die Verwaltung zu entscheiden hatte, ob sie Flüchtlinge aus dem Markgrafenkrieg noch in die Stadt aufnehmen kann oder nicht. Zweckmäßig wurde der Kassenbestand gezählt. Erinnert irgendwie an heute.

 Jetzt las ich, dass private Krankenkassen vor Weihnachten eine Untersuchung mit dem Ziel durchführten, das Trinkverhalten unserer Bevölkerung über die Feiertage zu ergründen. Danach will sich etwa ein Drittel der 18-24jährigen besaufen. Total die Rübe zukippen, sich abschießen usw. Bei Erwachsenen rechnen 22% der Männer und 13% der Frauen mit einem schweren Rausch. Die Auswertung dürfte Ärzten und Krankenhäusern bei der Kalkulation des benötigten Personals helfen. 

 Wir erkennen, eine statistische Erhebung macht jederzeit Sinn.

 Axel Zierer, Weihnachten 2014

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