Am 8.April 1945 standen die West-Alliierten vor den Toren des Harzes. Nach dem Willen des Oberkommandos der Wehrmacht sollte jede Ortschaft im gebirgigen Terrain bedingungslos verteidigt werden. Zu den mobilisierten Truppen gehörten versprengte Teile der 11.Armee sowie Einheiten von Waffen-SS und Volkssturm. Trotz teils erheblichen Widerstands blieb die militärische Lage hoffnungslos. In vielen Publikationen zu den Kampfhandlungen war immer wieder die Rede von der ausgerufenen „Festung Harz“. Ein Mythos, wie neuere Recherchen ergaben. Offiziell fand der Begriff weder im Kriegstagebuch des OKW noch in den Wehrmachtsberichten statt. (Quelle klick)
Weil drei mutige Männer durch entschlossenes Handeln und Verhandeln eidbrüchig wurden, bewahrten sie die Stadt Braunlage vor Zerstörung und sinnlosem Blutvergießen. So schildert in meinem Film der ehemalige Museumsleiter und Kreisheimatpfleger Karl-Günther Fischer die Begebenheiten, welche schließlich zur kampflosen Übergabe an die Amerikaner am 17.April 1945 führten. Zum Gedenken an den verantwortlichen Stadtkommandanten Dr.Aumann und seine Offiziere initiierte Fischer schon vor Jahren ein Ehrenmal vor dem Museum.
Allerdings existiert noch eine weitere Rettungsversion als die erwähnte. Sie bezieht sich auf ein Memorandum des damaligen Stadtkämmerers Carl Bähr klick. Demnach war insbesondere das umsichtige Verhalten von Oberleutnant O.Denecke maßgeblich für die Vermeidung von Kampfhandlungen, da er vor Anrücken der US-Army rund fünftausend versprengte deutsche Soldaten vom "Hasselkopf" in Richtung Rübeland in Marsch gesetzt hatte. Durch den Truppenabzug wurde Braunlage zur "freien Stadt" erklärt. K.G.Fischer hält diese Version nach eigener Recherche für nicht überzeugend.
So oder/und so! Nicht nur die Einwohner, sondern auch hunderte von verwundeten Soldaten in den Reserve-Lazaretten der Stadt und viele Flüchtlinge wären von Kämpfen in Braunlage betroffen gewesen. Wir alle können nur glücklich und erleichtert sein, dass es dank beherzter Offiziere nicht dazu kam.