An Königskrug vorbei führt mit dem Kaiserweg ein uralter Heer- und Handelsweg vom Nordharz bis nach Tilleda in Thüringen. Dieser hieß bis ins 19.Jahrhundert Heidenstieg und fand namentlich 1013 erstmals Erwähnung. Wegen ihrer wirtschaftlichen und militärischen Bedeutung wurden Wege wie hier der Heidensteig an den Gebirgseingängen (Nord- und Südharz) streng bewacht.
Wo viele Bewegungen stattfinden, gründen sich Versorgungseinrichtungen. Die ersten „Wirtshäuser“ im Harz wurden Elendskapellen genannt und bestanden aus Kapelle und Herberge. Sie waren von Klöstern eingerichtet und von Mönchen verwaltet. Am früheren Heidenstieg findet sich neben Königskrug mit dem Kapellenfleck hinter Braunlage in südlicher Richtung eine weitere dieser Unterkünfte, deren Spuren heute sogar noch nachzuweisen sind.
Ferner fanden sich bei Ausgrabungen in Königskrug um 1861 unmittelbar neben dem heutigen Gasthof die Überreste einer spätmittelalterlichen Turmburg, genannt das „Neue Schloss“. Der Begriff „neu“ lässt darauf schließen, dass es zuvor ein altes gegeben haben wird. Wer Erbauer war und welchem Zweck es diente, ist rein spekulativ. Die Turmburg könnte im Dreißigjährigen Krieg vernichtet worden sein, denn bei Merian 1653 wird das Schloss unter den Verwüstungen aufgezählt. Nebenbei: schon damals wunderten sich die Vermesser, wie im wilden Harz auf grausamer Höhe ein solch aufwendiges Bauwerk überhaupt gebaut werden konnte.
Heute informiert eine Informationstafel direkt im Kaffeegarten über bislang bekannte Fakten.