In den 50er und 60er Jahren erlebte der Nordische Skisport in Braunlage seine Blütezeit. Zwar brachte der einheimische WSV seit Gründung 1892 stets respektable Sportskanonen hervor, doch erst die Generation Gerlach, Reichertz, Schmidt, Fuchs, Krebs, Beyer und Kamphenkel, um die erfolgreichsten zu nennen, beherrschte zunehmend die starke Harzer Konkurrenz. Und ihre Erfolge blieben nicht nur auf unsere Region beschränkt. Erstmals errangen Braunlager Sportler bei Deutschen Meisterschaften vordere Platzierungen und standen mit auf dem Siegertreppchen. Historischer Höhepunkt: 1966 gewann der WSV im 4x10km Staffellauf die Deutsche Meisterschaft.
Unter den vorgenannten Sportlern nimmt Langläufer Wilhelm Schmidt eine Sonderstellung ein. 1949 startete der Hasselfelder seine äußerst erfolgreiche Karriere mit dem Meistertitel von Sachsen-Anhalt. Weitere Titel folgten, so die DDR-Meisterschaften 1951 + 1952 im Staffellauf mit den Läuferkameraden vom SC Aufbau Hasselfelde. Nach seiner Flucht im Sommer 1952 in die BRD musste Wilhelm jedoch bei der Verwirklichung seines Lebenstraumes eine schmerzhafte Niederlage hinnehmen. Die Auswanderung nach Schweden scheiterte an einer kurz zuvor verfügten Reduzierung des Einwanderer-Kontingents. Nach einer Odyssee mit Wohnorten in etlichen deutschen Gegenden wurde er schließlich durch glückliche Umstände 1954 in Braunlage ansässig – nur wenige Kilometer von seiner ehemaligen Heimat entfernt.
Davon und natürlich von der siegreichen Fortsetzung seiner Laufbahn als Spitzenlangläufer im Westen erzählt Wilhelm Schmidt, inzwischen fast 90jährig, voller Vitalität in meinem Video.
- oder kleiner bei langsamen Internet
(495MB) klick HIER