Der warme Sommer lädt vermehrt zum Verweilen in einem Biergarten ein. Hier lässt es sich in zwangloser Atmosphäre bei einem frisch gezapften Bier herrlich plaudern. Neulich las ich über die Geschichte der Biergärten. Sie entstanden in Bayern im 19.Jahrhundert, als vorwiegend untergäriges Bier (Pils) getrunken wurde. Obergärig sind zum Beispiel die Altbier-Sorten. Das untergärige (Hefe) Bier durfte nur in den kalten Monaten hergestellt werden, da die Gärung bei Temperaturen zwischen vier und acht Grad erfolgen musste. Um dieses Bier auch im Sommer kühl zu halten, legten größere Bierbrauer in den Flusshängen der Isar "Bierkeller" an. Eine zusätzliche Massnahme zur Senkung der Durchschnittstemperatur war das Pflanzen von Kastanienbäume. Die großbättrigen "Riesen" spendeten den unterirdischen Lagerräumen weiteren Schatten. Neben der reinen Lagerung wurden die Bierkeller bald auch für den Ausschank genutzt, indem man einfache Bänke und Tische unter die Bäume stellte. Der typische Biergarten war geboren. Der Sage nach soll es jedoch an schönen Spätsommertagen zu Ärgernisgründen gekommen sein, wenn reife Kastanien in die Bierkrüge fielen. Abhilfe schuf ein zuklappbarer Deckel - angeblich eine Münchner Erfindung. Andere Stimmen meinen hingegen, der zuklappbare Bierseidel diente dazu, um das gekaufte Bier mit nach Hause nehmen zu können.
Wie dem auch sei: der sommerliche Biergarten ermöglicht allen Schichten der Bevölkerung ein ungezwungenes und geselliges Zusammensein im Freien und wirkt den Vereinsamungserscheinungen im Alltag entgegen.
Darauf ein freudiges PROST miteinander!