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Wer ist Udo?

Hört man hierzulande den Namen „Udo“, schieben sich sofort einige prominente Gesichter vors geistige Auge. Wer ist gemeint: der verstorbene Weltstar Jürgens, der Sänger Lindenberg oder der Fußballtrainer Lattek? Weit gefehlt: an dieser Stelle wird von keinem der Genannten die Rede sein. Mein heutiges Porträt gilt jemandem, mit dem ich seit Braunlager Jugendtagen befreundet bin: Udo Toetzke. Der aufmerksame Leser wird, sofern er ein ehemaliger Schüler der Realschule oder des Gymnasiums Braunlage war, schnell kombinieren: Udo, der Sohn des Lehrers Harro Toetzke? Richtig, genau so verhält es sich. Für manche Söhne oder Töchter ist der Lehrerberuf des Vaters eher ein Schreckgespenst, werden sie doch bei dessen „Versagen“ schnell in die Rolle des Blitzableiters für verärgerte Mitschüler gedrängt. Bei Vater und Sohn Toetzke war diese Sorge allerdings unbegründet: Harro erfreute sich allgemein großer Beliebtheit und wurde von vielen Schülern sogar hoch geschätzt. So verwundert es nicht, dass Udo sich den Vater als Vorbild nahm und ebenfalls den Berufsweg des Pädagogen wählte.

Nach dem Abitur verließ er Braunlage und studierte in seiner Geburtsstadt Braunschweig auf Höheres Lehramt. Seine erste Stelle als frisch gebackener Pauker trat er an einem Hamburger Gymnasium an. Später übertraf er auf der Karriereleiter seinen Vater, wurde zunächst Schulleiter und am Ende seines beruflichen Werdeganges Oberschulrat im Schulbezirk Hamburg-Eimsbüttel. Sicher hätte Papa Toetzke seine helle Freude an der Entwicklung seines Sohnes Udo gehabt, doch leider verstarb er zu früh… 

Als Pensionär steht Udo inzwischen viel Zeit zur Verfügung. Und da er im Herzen jung und neugierig geblieben ist, entdeckt er für sich ein neues Hobby: während andere in seinem Alter allmählich vom Pferd steigen, erlernt er mit wachsender Begeisterung die Reiterei. 

Bereits seit seiner Jugend fasziniert Udo die Fotografie als Kunstform. Inzwischen entstehen Jahr für Jahr Tausende von Fotos - zumindest seit Einführung der Digitalfotografie - und er ist sogar richtig erfolgreich: etliche Ausstellungen in Hamburg sprechen für sich. Eine Reise nach Israel hielt Udo in einem interessanten Buch fest. In meinem Video erzählt er von seinen Eindrücken. Klick Mehr unter www.bildsetzer.de

Passend zur Adventszeit hier einige ausgesuchte Fotos von Udo. (biite Foto anklicken)

Veränderungen

Es gibt viel zu tun, sagen sich derzeit wohl viele auswärtige Investoren und gestalten Braunlage um. So wurde das frühere Romantik-Hotel Zur Tanne völlig entkernt, das Nebengebäude abgerissen und der Gesamtkomplex neu gestaltet. siehe Fotos Ebenfalls schon in imposanter Pracht (zumindest aus der Ferne) präsentiert sich der neue Turm auf dem Wurmberg. Er weist sogar eine gewisse Ähnlichkeit mit dem abgerissenen Schanzenturm auf und erfreut so das Auge des Betrachters Foto

Zur Posse entwickelt sich hingegen die Namensgebung für den Platz Neue Mitte. Da diese Neue Mitte auf dem ehemaligen Areal vom Hotel "Brauner Hirsch"verortet ist, sollte nach einer Vielzahl von Vorschlägen dieser Name nun greifen. Im städtischen Bauausschuss kam es daraufhin laut GZ zu einer kontroversen Diskussion, weil ein Vorbesitzer vom Braunen Hirsch mutmaßlich eine braune Vergangenheit habe, ohne dass diese mit dem Hirsch zusammenhinge. Daher wäre jetzt wieder "Neue Mitte" zu favorisieren, zumal dieser Begriff der Bevölkerung bereits vertraut sei. Das wirft allerdings die Frage auf, was passiert, wenn in ein paar Jahren die Neue Mitte nicht mehr neu ist? Beschwört das unter Umständen eine neue Diskussion herauf??

Nachtrag: Es ist vollbracht! Neue Mitte bleibt einfach Neue Mitte. Heißt, der Rat entschied sich für den Namen, der schon in der Bauphase den Platz des ehemaligen Hotels "Brauner Hirsch" prägte. Um den Namen "Brauner Hirsch" durchzusetzen, gab es in der Ratssitzung von einer Fraktion sogar das Angebot, auf "braun'" zu verzichten - also nur "Hirsch-Platz", während Bürgermeister Grote seinen Antrag "Mühlenplatz" ganz zurückzog. Am Ende stimmte der Rat mit Mehrheit für Neue Mitte. Damit das Drama um die Namensgebung im Gedächtnis verbleibt, sollen künftig zwei Tafeln an Hirsch und Mühle erinnern.

Ziel nicht erreicht

Zwar kamen stolze € 135.000 zusammen beim vom WSV Braunlage initiierten Crowdfounding-Projekt für die neue Skiarena am Brockenweg (Foto), doch die Zielsumme von € 375.000 für den Eigenanteil blieb in weiter Ferne. Trotzdem zeigt sich Jens Koch, WSV-Vorsitzender, kämpferisch. Der Zug sei noch lange nicht abgefahren. Zur ursprünglichen Planung bestünde eine rein sportliche Alternative ohne Tourismusnutzung. Und auch das große Ziel, eine Arena mit Erlebniswelt, Konzerten und anderen touristischen Angeboten zu schaffen, sei immer noch mögich. Viele Spender hätten weitere Unterstützung signalisiert - daher sei zur Abdeckung der Planungskosten und Bereitstellung des Startkapitals umgehend ein weiteres Crowdfounding-Projekt gestartet worden.

Ein Blick auf das sächsische Klingenthal zeigt jedoch, dass ohne konkrete Förderung vom Land nebst aktive Unterstützung durch Spitzenpolitiker ein Unternehmen in dieser Größenordnung nicht zu stemmen ist. Dort hatte das Land Sachsen für die Vogtland-Arena mehr oder weniger die Gesamtfinanzierung übernommen, nachdem ein Förderungsantrag aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) wegen gestiegener Mehrkosten zurückgezogen worden war. Das hiesige Projekt erfüllt für Niedersachsen ebenfalls eine Leuchtturmfunktion. Immerhin ist der Harz das einzige Gebirge und der Wurmberg die höchste Erhebung im sonstigen Flächenland.

Was dagegen feststeht, ist der Abriss einer weiteren Schanze. Nach der Wurmbergschanze 2014 wird im November die große Brockenwegschanze (Foto) wegen Einsturzgefahr verabschiedet. € 30.000 soll die Entsorgung kosten. Vermutlich war der Bau im Erstellungsjahr 1961 preiswerter. Nebenbei: der Schanzenrekord liegt bei 75m und wurde 1993 von Jörg Büttner gestanden. Siehe Film von einem Mattenspringen mit angehängten Fotos der Abriss-Schanze

Bermuda-Dreieck

Es gab Zeiten, in denen man vorbehaltlos selbst den kühnsten Berichten der Medien Glauben schenkte. Neben dem Seeungeheuer Nessie nahm das Bermuda-Dreieck dabei eine Sonderstellung ein: Wilde Geschichten von verschwundenen Schiffen und Flugzeugen mit abenteuerlustigen Passagieren, denen die Falle im Atlantik zum Verhängnis wurde. Der Mythos lebt bis zum heutigen Tage und löst trotz naturwissenschaftlicher Erklärungsversuche gewissen Schauder aus.

Verbürgt sind indes die Ereignisse, die sich in Braunlage der 60er Jahre abspielten. Fünf Kneipen verteilten sich damals auf rund 50 Meter Länge im Gebiet um die Kreuzung Herzog-Wilhelm-, Bahnhof- und Lauterberger Straße. Sie hießen „Herkules- und Achtermannkeller“, die „Quelle“ mit Tanzbar „Neue Welt“, die Bierkneipe „Zur Wiederkehr“ und „Die letzte Station“ und wurden mit dem schaurigen Attribut „Bermuda-Dreieck“ versehen. Nachvollziehbar, denn hier war die Gefahr von alkoholischen Exzessen enorm. Es gibt wohl nur wenige, die hier nicht mal versackten, in Havarien gerieten oder einfach absoffen!

Mit einem Augenzwinkern lasse ich im Video anhand von Fotos und einer fiktiven Story diese Zeit noch einmal aufleben. Video-Lfzt.11 Min

Das Friedenzeichen feiert Geburtstag

Das Friedenszeichen wird sechzig. 1958 geschaffen vom britischen Künstler Gerald Holtom als Zeichen für nukleare Abrüstung diente es später den Hippies und der 68er-Bewegung als Symbol des Aufbegehrens gegen den Vietnam-Krieg und für den Weltfrieden. Es soll einen stilisierten Menschen darstellen, angesichts einer waffenstarrenden Welt mit hilflos nach unten gestreckten Armen, der Kreis bildet die Erde ab.

Mir persönlich fiel das Symbol erstmalig 1968 auf: es prangte auf der roten E-Gitarre von Alvin Lee, Gitarrist der Blues-Rockgruppe Ten Years After. So verankerte ich es in meiner Wahrnehmung als ein Friedenssymbol - vergleichbar mit den Blumen der Hippies.

Später sah man es aufgemalt auf bunten Autos, als Anhänger an Halskettchen gehängt oder auf T-Shirts gedruckt. Irgendwann gegen Ende des Kalten Krieges geriet es zunehmend in Vergessenheit. Erfolgreiche Symbole erleben jedoch immer wieder eine Auferstehung, man denke nur an die biblische Friedenstaube, die von Picasso als Motiv für den Weltfriedenskongress ausgewählt wurde. Da Retro und Vintage derzeit im Trend liegen, machte die Fashionfactory das Friedenszeichen wieder hoffähig und holte es auf hippe Kleidung und in mein Bewusstsein zurück. Passend zur Renaissance der 68er und an deren Erinnerung zum 50.Jahrestag in sämtlichen Medien...also auch auf meiner Seite!

In Hamburg läuft bis zum Frühjahr 2019 im Museum für Kunst und Gewerbe eine Ausstellung über die 68er Jahre. Zusammen mit Freund Udo besuchte ich die Retrospektive. Es durfte fotografiert werden. Einige Aufnahmen sind hier zu sehen ...KLICK

Zitate

-- Die Zeit ist keine Schnellstraße zwischen Wiege und Grab, sondern Platz zum Parken in der Sonne. (Phil Bosmans)
-- Erfolgreich ist, wer weiß, was er nicht kann. (Willy Haas)
-- Nirgends strapaziert sich der Mensch mehr als bei der Jagd nach Erholung. (Laurence Sterne)
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Das Neue ist selten das Gute, weil das Gute nur kurze Zeit das Neue ist. (Arthur Schopenhauer)

Fichtelberg

Fakten: Höhe: 1215m = höchster Berg Sachsens // erreichbar über Straße oder Schwebebahn // großes Wandergebiet, umfangreiche Touren für Mountainbiker // bedeutendstes Wintersportzentrum im Erzgebirge // Rekordsicht vom Fichtelberg zum Brocken (tolles Foto: LINK - nach Vergrößerung ist das Brockenprofil gut erkennbar)
lks.Videofilm vom Fichtelberg

Zusendungen

Eine Schuh-Ausstellung mit einer überraschenden Auflösung. Mit Dank an Susanne für Zusendung.

Reisebericht aus Kitzbühel einschließlich Museumsbesuch. Mit Dank an Rolf für Zusendung.

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Platz Neue Mitte eröffnet

Es ist soweit: nach Fertigstellung der Pflasterung auf dem ehemaligen Marktplatz gegenüber dem einstigen Feuerwehrgebäude fand am Mittwoch, den 26.September die offizielle Eröffnung statt. Jetzt fehle noch der Parkscheinautomat, so Bürgermeister Grote bei der Einweihung. Er sei aber bestellt. Bis er kommt, dürfen die Autos umsonst parken. Zur immer noch ungeklärten Namensgebung gesellt sich nun ein weiterer Vorschlag. Grote habe erfahren, dass sich bis 1952 an dieser Stelle die Mühle des Mühlengrabens befand und schlug folgerichtig „Mühlenplatz“ vor. Dies werde er dem Rat unterbreiten. Bei einer Fragebogenaktion der CDU im Frühjahr wurde jedoch bereits mehrheitlich für „Brunnenplatz“ votiert. Die Vorsitzende C.Ehrhardt hat daher für den 4.Oktober zu einer erneuten Namenssuche einschließlich Tombola eingeladen, damit die Bürger für ihre Favoriten abstimmen können.

Wenn ich mich richtig erinnere, stand dort bis vor wenigen Jahren ein geschichtsträchtiges Hotel namens „Brauner Hirsch“. Doch ausgerechnet dieser naheliegende Name scheint gegenwärtig eher chancenlos zu sein.

Hingegen ist der neue Turm auf dem Wurmberggipfel schon vom Ort aus sichtbar. Vielleicht wird er ja vor dem ersten Schneefall noch fertig. 

Besuch bei einer Legende

Max Bolkart. Allein der Klang seines Namens faszinierte mich als sportbegeisterter Bub. Er gewann in den 50er Jahren dreimal die deutsche Meisterschaft im Skispringen und 1960 als erster Westdeutscher die Vierschanzentournee. Durch die beständige Erwähnung in allen damaligen Medien wurde mir sein sportliches Wirken früh vertraut. Folglich hielt ich ihn in meiner jugendlichen Schwärmerei für den besten Skispringer der Welt. Mit dem Gewinn seiner vierten Deutschen Meisterschaft 1964 avancierte er zum deutschen Rekordhalter - und blieb es bis heute!! Im selben Jahr fand auf der Wurmbergschanze in Braunlage ein internationales Skispringen statt. Doch enttäuschenderweise fehlte ausgerechnet mein Held. So kam ich um die Chance, ihn aus der Nähe zu betrachten und live zu erleben ...

Erst 54 Jahre später sollte sich dieser Kindheitswunsch erfüllen.

Max Bolkart lebt bis heute in Oberstdorf, in den Allgäuer Alpen, zusammen mit seiner Familie, die eines der schönsten Hotels dort betreibt: das „Freiberg“ Romantikhotel, ausgezeichnet für seine hervorragende Gastronomie, die außergewöhnliche Wohnkultur und seine wunderschöne Lage. Bei allem Komfort legt die Familie besonderen Wert auf Herzlichkeit, Bodenständigkeit und familiäre Atmosphäre. „Opa Max“, wie er liebevoll genannt wird, gehört mit zum „Inventar“, genau wie seine vielen Pokale, Fotos und anderen Erinnerungsstücke, die im Kaminzimmer stehen.

Dort traf ich das Idol aus Jugendzeiten und sprach mit ihm auch über seinen ehemaligen Harzer Springerkollegen Helmut Reichertz, den ich im Frühjahr in einem Video porträtiert hatte. Die Leidenschaft und Begeisterung, mit welcher der heute 86jährige von früheren Zeiten erzählt, zeigt eindrucksvoll, was einen passionierten Sportler und lebensfrohen Menschen ausmacht. ------- Videolaufzeit. 6.Min. -------

LINK zu Cortina 1956 --- LINK zu Deutsche Sieger Vierschanzentournee --- LINK zu Hotel "Freiberg"

Crowdfunding

...ist wieder so ein wunderschöner Anglizismus (crowd=Menge/funding=Finanzierung) für eine Methode, die Geld für ansonsten unfinanzierbare Großprojekte einzusammeln hilft. Der WSV Braunlage plant derzeit die Erstellung einer neuen Schanzen- und Event-Arena am Brockenweg. Die Gesamtkosten betragen nach ersten Schätzungen rund sechs Millionen, der überwiegende Teil soll aus öffentlichen Fördertöpfen und Investoren-Geldern fließen. An Eigenmitteln für dieses sehr engagierte und ambitionierte Projekt werden € 375.000 benötigt.

Wer keine Visionen entwickelt, kann keine großen Ziele erreichen. Doch jede Zielsetzung beginnt mit dem ersten Schritt. Die erforderlichen 25.000 € für anfallende Architekturkosten zur Erstellung eines Planungskonzeptes stehen inzwischen zur Verfügung. Um die genannten 375.000 € zusammenzubringen, bewirbt der WSV-Vorstand jetzt im zweiten Schritt auf medienwirksamen Veranstaltungen und Internetplattformen das Crowdfunding-Projekt. Es wäre sehr erfreulich, wenn dieses Vorhaben im Sinne einer nachhaltigen Stärkung der heimischen Infrastruktur gelänge.

Die neue Arena soll Platz für 9.500 Besucher bieten und ganzjährig genutzt werden. Neben Skisprungveranstaltungen der
ersten FIS-Kategorie soll ein Bundesleistungszentrum für Skisprung und nordische Kombination entstehen. Im Sommer sind neben Mattensprungwettbewerben und anderen sportlichen Aktivitäten auch Konzert- und Kulturveranstaltungen vorgesehen.

Die Realisierung einer solchen umfassenden Anlage ist dem sächsischen Klingenthal mit der Vogtland-Arena bereits 2006 gelungen. Ich habe die Arena besucht und ein Video erstellt. Lfzt. 5.Min.

Bier und Bratwurst

Über die guten Eigenschaften von Bier zu reden, hieße, Hopfen in die Brauerei zu tragen. Heutzutage vermiesen jedoch zunehmend Gesundheitsdebatten mit ihren vorwurfsvollen Mahnungen "viel zu viel" die Freude am Genuß von Gerstensaft. Alkohol ist ein Zellgift und niemand wird ernsthaft das Suchtpotenial bestreiten, ebenso wenig wie bei Zucker. Das Maß (nicht die Maß) ist "hie wie da" das Maß aller Genüsse.

So sieht das auch der Neurologe Prof. Dr. Manfred Walzl. In einem Beitrag für N24 (klick) preist er die Vorzüge des Biertrinkens an. Auch BILD stellte aufgrund einer Studie fest: Bier macht glücklich (klick).

Bei Freilichtveranstaltungen gehört zum Bier die Bratwurst. Das wussten bereits unsere Vorfahren zu schätzen, denn über fünf Jahrhunderte reicht der Ursprung dieser Kombination zurück. Wo die Wiege der Urbratwurst stand, darüber streiten sich Bayern und Thüringer bis heute. Fakt ist, es gibt regionale Unterschiede in der Herstellung - so wie beim Bier. Anhang: Im Video Klick berichtet Harzklubchef Uwe Lohde über die Jagd nach einem verloren geglaubten Schmorwurst-Rezept.

SKY-Logik

In Kürze nimmt die Champions League ihren Spielbetrieb für die Saison 2018/19 auf. Bisher übertrug der Abo-Sender Sky sämtliche Partien, zudem waren einige ausgesuchte Spiele mit deutscher Beteiligung im Free-TV zu sehen.

Im letzten Jahr wurden nun die Karten im TV-Poker neu gemischt. Ab dieser Saison ist das Free-TV gänzlich raus, dafür kommt mit DAZN ein weiterer Bezahlsender hinzu, welcher sich mit SKY die Übertragungsrechte teilt. Der pekuniäre Wertschöpfungsgedanke mit seiner unvorstellbaren Geldflut treibt erkennbar immer neue Blüten. Konkurrenz belebt das Geschäft und füllt in diesem Fall sogar die Kassen, wird die UEFA als Veranstalter beglückt feststellen.

Nachdem die Verteilung zwischen Pay-Sendern im Frühjahr endgültig geregelt war, sprach vor dem Halbfinale Liverpool gegen ManCity die Sky-Moderatorin Jessica Kastrup von einer guten Nachricht für alle Zuschauer. Sie begründete ihre Freude damit, dass Sky weiterhin die Konferenzschaltung anbiete und dazu einige Einzelspiele deutscher Mannschaften zeigen werde.

So dreist bzw.selbstverständlich ist das inzwischen geworden. Ein reduziertes Leistungsangebot wird dem staunenden Publikum als freudige Nachricht verkauft. Kein Werben um Verständnis, kein Bedauern für die Abonnenten, die jetzt gleich zweimal zur Kasse gebeten werden, wenn sie das volle Paket empfangen wollen. Die explodierende Preisflut aufgrund weiterer Mitbewerber macht eine Verteuerung für den Endverbraucher nun mal unumgänglich - Punkt. Und man weiß ja: die fußballsüchtigen Deppen werden Kündigungen scheuen.

Der SKY Vorgänger Premiere warb einst noch mit dem Slogan: „garantiert ohne Werbung“. Heute bleiben selbst während der Spiele die Werbeeinblendungen nicht mehr aus. Werfe ich den Blick nach vorn, kommt mir folgendes Bild in den Sinn: Analog der Werbebanden in den Stadien, die das Spielfeld umrändern, wird das eigentliche Fernsehbild von einem dicken Werbeband umzogen, das ständig wechselt. Die Fußball-Übertragung läuft eingebettet inmitten des großen Werbebanners. Immerhin als Dauersendung.

Auch das werden sie noch als Zugewinn verkaufen: Jede Halbzeit garantiert ohne Ausblendung!

Spektakel Sautrogrennen

Seit jeher stehen schönes Sommerwetter und Wasserspiele in feucht-fröhlicher Verknüpfung. Als ich dieser Tage um den Braunlager Kurparkteich schlenderte, kam mir das gaudige Sautrogrennen von 2012 in den Sinn, das die beiden Veranstalter Peter Greulich und A.De Soghe hier vor rund 1700 Zuschauern veranstaltet hatten. Die urige Veranstaltung mit den schwimmenden Schweinetrögen war ein voller Erfolg. Zweiundzwanzig Holzkisten, zumeist aufwendig ausgestattet und verziert, nahmen den Kampf um den Sieg auf. Im KO-System fuhren jeweils zwei Tröge gegeneinander, und so gab es am Ende auch eine Gewinnerkiste. Ich war seinerzeit mit der Videokamera dabei und filmte das köstlich-spaßige Treiben rund um den Kurparkteich.

Übrigens trug dieser einst die Bezeichnung „Gondelteich“, weil dort jahrzehntelang Ruderboote zu einer besinnlichen Bootstour einluden. Die Boote verschwanden Ende der 70er Jahren mit der Kurparkumgestaltung, das Sautrogrennen mit dem Ableben von Peter Greulich 2015.

M-A-U-E-R-N

In vielen Städten Deutschlands stehen Überreste von historischen Stadtmauern, oftmals liebevoll restauriert. Die Befestigungsanlagen wurden früher mit leidenschaftlichem und immensem Aufwand erbaut, um sich vor Feinden zu schützen. Mit derselben Leidenschaft werden heutzutage bereitwillig die Stadttore für Besucher und Gäste geöffnet. Denn diese Fremden bringen nicht mehr Tod und Verderben, sondern Wohlstand und Aufschwung.

Im Mittelalter war die Errichtung einer Wehrmauer rings um eine Stadt noch ein Privileg = Befestigungsrecht. Der geschlossene Mauerring wurde mit einer begehbaren Mauerkrone versehen, die Wehrtürme hatten Schießscharten. Oftmals wurde vor der Mauer noch ein mit Wasser gefüllter Stadtgraben angelegt. Der legale Zugang in die Stadt war nur durch bewachte Stadttore möglich.

Die große Zeit der Sicherung durch Mauerbau schien im 19.Jahrhundert vorbei zu sein. Die altehrwürdigen Bollwerke konnten den modernen Waffen nicht mehr trotzen. Ferner wuchs überall die Einwohnerschaft rasant über ihre Mauern hinaus - manche Ortschaften platzten buchstäblich aus allen Nähten. Für den endgültigen Garaus der Befestigungsanlagen sorgte dann der Eisenbahnbau. Im 20.Jahrhundert hegte zwar niemand mehr die Absicht, eine Mauer zu errichten, doch wurde mit der Berliner Mauer sogar ein Novum geschaffen. Denn erstmals wurde eine Absperrung nicht errichtet, um Feinde abzuwehren, sondern den Abwanderungsgedanken der eigenen Bürger zu stoppen. Eine Sinnentfremdung, deren Ende absehbar war. Die Mauer fiel in einer Novembernacht. Bemerkenswert dabei, dass es friedlich verlief.

Jetzt im 21.Jahrundert wird erneut über die Strategie des Verschanzens hinter Mauern nachgedacht. Anlass sind weltweit tobende Konflikte und hierzulande eine völlig entgleiste Asyl- und Flüchtlingspolitik. So wachsen neue Mauern, unsichtbar noch, doch in den Köpfen schon spürbar...

Beobachtungen I

Ich hatte an dieser Stelle des Öfteren vom Stand der Umgestaltung der neuen Braunlager Mitte berichtet (ehemals Gelände Brauner Hirsch). Zuletzt wurde moniert, dass der Brunnen nicht in Waage stünde und das Wasser nur einseitig herunter fließe. Zur Überprüfung umkreiste ich einmal den Brunnen - und siehe da: es fließt rundum hinab, so wie es sein soll. Also Entwarnung!

Im unteren Bereich wird derzeit neu gepflastert. Nach Fertigstellung wird als Höhepunkt auf der Einweihungsfeier der neue Name für das Gesamtkunstwerk bekanntgegeben....

Beobachtungen II

in Bus, Bahn, Schiff, Flugzeug und im Mileu.

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Plakate einer Ausstellung

Der Grafikdesigner Günther Kieser gestaltete in den 60er Jahren für die Fankfurter Jazz-Festivals kunstvolle Ankündigungsplakate. Veranstalter war die Konzertagentur Lippmann+Rau. Für Beide war ebenso wie für Kieser der amerikanische Jazz die Musik der Befreier von Krieg und Unmenschlichkeit. Diese Musikform aktiv zu fördern führte sie zusammen und begründete eine fruchtbare jahrzehntelange Zusammenarbeit. Motto: Bilder treffen Musik. Für seine phantasievollen Arbeiten wurde Kieser vielfach ausgezeichnet und prämiiert. Daneben organisierten Lippmann + Rau auch erfolgreich die ersten Konzerte mit Rockstars und Blueslegenden der 50er +60er Jahre. In deren Musik vereinigte sich, so brachte es Günther Kieser auf den Punkt, was im Jazz etwas verloren gegangen war: außergewöhnliche Originalität und emotionale Intensität. Und genau diese genannten Kriterien spiegeln sich in seiner ausdrucksstarken Plakatkunst vollendet wider. So akzeptierte der Künstler auch keine Vorgaben, sah sich andererseits der vorgegebenen Thematik natürlich stets verpflichtet.

In der Kulturbäckerei Lüneburg lief bis zum 30.6. eine Ausstellung mit den schönsten Arbeiten von Günther Kieser. Wer Popkulturgeschichte hautnah erleben wollte, war hier gut aufgehoben.

Video von der Ausstellung
Lfzt. rd 7.Min.

Das schönste Jahrzehnt

Wenn du wählen dürftest, so lautete neulich eine Umfrage unter Erwachsenen in Deutschland, in welchem Nachkriegsjahrzehnt würdest du am liebsten leben? Die überwiegende Mehrheit entschied sich für die 80er Jahre, trotz Tschernobyl, Waldsterben oder der neuen Seuche Aids.

Die 80er wären auch meine Wahl gewesen, hätte mich jemand befragt. Ich stand „voll im Saft“, wie man den Zustand zwischen 30 und 40 gern beschreibt, hatte bereits gewisse Lebenserfahrungen gesammelt, der einschränkende Altersprozess lag gefühlt noch Lichtjahre entfernt. Auch stellte das kraftzehrende Nebeneinander von Beruf, Familie und Freizeit keinen unüberwindbaren Widerspruch dar. Meine freizeitlichen Aktivitäten lebte ich seinerzeit mit Schreiben und Produzieren eigener Hörspiele aus. Daneben war ich leidenschaftlicher Fußballtrainer.

Allgemein hatte sich in der aufstrebenden Bundesrepublik ein veritables Lebensgefühl eingestellt. Die Urlauber setzten auf ferne Länder, mit Trend zum Zweiturlaub wie auch zum Zweitauto. Medial feierten US-amerikanische Fernsehserien wie Dallas oder Denver Clan, die auf Vermehrung von Macht und Reichtum setzten, erstmals auch im deutschen TV große Erfolge. In bundesrepublikanischen Fernsehserien gab Götz George den raubeinigen Schimanski, Derrick den seriösen Ermittler, und Klaus Wussow operierte erfolgreich in der Schwarzwaldklinik. Im sportlichen Fokus wirkte die Hand von Diego Maradona als Gottes Fußballhand, wie er sie selbst sah. In der einstigen Randsportart Tennis fieberten Millionen Zuschauer mit Boris „Bobbele“ und unserer Steffi. Musikalisch setzten Künstler wie Michael Jackson, Prince und Falco die Zeichen der Zeit. Falcos „Rock me Amadeus“ erreichte als bis heute einziges deutschsprachiges Lied die Spitze der US-Billboard-Charts... Doch der weltbewegende Paukenschlag zum Ende des Jahrzehnts war zweifellos der Mauerfall. Die gewaltlose Überwindung der deutschen Teilung - eigentlich ein echtes Wunder.

Die Jetztzeit wird weltpolitisch überschattet von zunehmenden Aggressionen und schier unüberschaubaren Verwicklungen einschließlich diverser Bedrohungen. Zu Verunsicherungen und Ängsten führt auch die digitale Transformation in ihrer scheinbaren Alternativlosigkeit. So erstaunt es nicht, dass das letzte analoge Jahrzehnt ohne Internet, Privatfernsehen und Handy „die gute alte Zeit“ verkörpert, in der sich anscheinend noch unbeschwerter leben ließ.

Lach mal wieder

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Frühling und Mythen

Schneeschaufeln werden gegen Harken getauscht, Lindgrün und Rosarot verdrängen Schmutzweiß und Matschbraun. Türen und Tore stehen sperrangelweit offen, die muffige Winterluft zieht hinaus. Die verheißungsvolle Jahreszeit wird freudig begrüßt – endlich ist der Frühling da! Und mit seiner Ankunft öffnen sich nicht nur Gartenlokale, Eisdielen und Schwimmbäder, sondern viele andere Orte, die zuvor im tiefen Winterschlaf lagen. Jetzt wird jede Sitzgelegenheit von Mensch und Tier genutzt, um sich die Sonne gemütlich auf den Pelz scheinen zu lassen.

Auch der Naturmythenpfad oberhalb von Braunlage Nähe Silberteich lädt kleine und große Besucher wieder ein, auf den zehn lehrreichen Stationen das Verhältnis zwischen Mensch und Natur zu ergründen. Mythen, Märchen und Sagen gehören bekanntlich zu den ältesten Kulturgütern der Menschheit.

Eine der Stationen widmet sich dem „Wolfsbrunnen“. Mit der Harzer Sage vom Wolf begibt sich der kleine Jaspar auf eine Reise in eine geheimnisvolle Märchenwelt ... klick

Neues von der Neuen Mitte

Kein Ende mit den Hiobsbotschaften beim Bauablauf der Neuen Mitte auf dem Grundstück des ehemaligen Hotels "Brauner Hirsch". Um schlappe € 150.000 weicht der Etat inzwischen von der ursprünglichen Kalkulation aus 2009 ab. Damit wird das Gesamtvolumen fast eine Million betragen - ohne den noch folgenden zweiten Bauabschnitt. Dieser sieht eine Neupflasterung der Parkflächen an der Marktstraße vor: Kosten rund € 400.000. Die unspektakuläre, fast karge Platzgestaltung bezeugt indes eindrucksvoll, wie teuer heutzutage das Bauen geworden ist. Foto

Zudem ist der neue Brunnen, wegen seiner marineblauen Farbe ohnehin arg umstritten, erneut ins Gerede gekommen. Wie verlautet, stünde das Highlight der Neugestaltung angeblich nicht in Waage - und so laufe das Wasser lediglich auf einer Seite herab. Um die Schräglage zu verdeutlichen, schoss ich ein Foto. Mit bloßem Auge ist der Fehler jedoch nicht auszumachen, aber vielleicht hielt ich meine Kamera schief ...

Abschied vom Winter

Jetzt beginnt es doch erst richtig Spaß zu machen, meinte mein Nachbar, als er Restschnee über die Strasse verteilte. Warum nicht gleich nur eine Jahreszeit ausweisen - beispielsweise fortwährend Winter? Als Argument führte er die halbjährliche Zeitumstellung an: Früher reichte eine einzige Uhrzeit für das gesamte Jahr. Dieser ständige Wechsel heutzutage macht die Leute nur wuschig. Nun ja, erwiderte ich, eine nach Wärme anmutende Jahreszeit sei ja grundsätzlich nicht zu verachten. Falsche Hoffnungen, kam seine Entgegnung wie aus der Pistole geschossen, der Wintermonat Januar war dieses Jahr wärmer als der Frühlingsmonat März. Und ob der Sommermonat Juli den Temperaturdurchschnitt vom Januar toppen wird, wäre noch dahingestellt. Prima Aussichten, konstatierte ich ein wenig spöttelnd.

Als ich überlegte, was ich nach Ostern an dieser Stelle präsentieren könnte, fiel mir das Nachbarschaftsgespräch wieder ein. Schnell ein schönes „echtes“ Winterfoto herausgekramt und zum Vergleich mit aktuellen Frühlingsaufnahmen gepaart. Ferner kam mir ein Name in den Sinn: Erich Meyer. Im Braunlager Skimuseum sah ich eine große Tafel mit Fotos und Ansteckplaketten aus siegreichen Wettbewerben von ihm. Bis dato waren mir weder sein Wirken noch sein Name bekannt. Falls es meinen Besuchern ähnlich geht, animiert vielleicht die kleine Collage zu einem Besuch vor Ort ....

Einen bekannten Wintersportler präsentiere ich hingegen in Kürze im Videoporträt: Helmut Reichertz, Harzer Skisprunglegende und Deutscher Vizemeister von 1961.

Wie unschwer erkennbar, bleibt der Winter im Harz offenbar doch ganzjährig ein Thema!

Der Arzt von Braunlage

Für mich stellen Ärzte seit jeher eine ganz besondere Spezies Mensch dar. Dies ergibt sich wohl aus der Wahl ihres Berufs, der häufig als Berufung, mithin als Lebensinhalt und Bestimmung empfunden wird. In vielen Fällen reicht allein ihre Anwesenheit und Zuwendung aus, um Patienten ein Gefühl von Vertrauen, Sicherheit und Hoffnung zu vermitteln. Dann wieder entscheidet ihre Leistungsfähigkeit nicht selten über Leben oder Tod. Während heute eher die Facharztpraxen boomen und die Ärzte sich häufig als Dienstleister verstehen, waren sie früher als Allgemeinmediziner und fürsorgliche Begleiter in allen Lebenslagen tätig. Hausbesuche waren ebenso an der Tagesordnung wie fachübergreifendes Wissen.

Zu den Besten dieser Kategorie gehörte der Bade- und Allgemeinarzt Dr. Jürgen Ebrecht aus meiner Heimatstadt - nicht nur meiner Meinung nach. Er genoss aufgrund seiner medizinischen Vielseitigkeit einen ausgezeichneten Ruf, der weit über die örtlichen Grenzen hinaus reichte. Eine Konsultation war stets mit enormer Wartezeit verbunden. Die Praxis öffnete bereits um 6:30 Uhr. Zur Bewältigung des Ansturms musste jeder Patient eine Nummer ziehen. Um 7:30 Uhr konnte das gut und gern schon die Nummer 50 sein - das sagt einiges über seine tägliche Arbeitsbelastung aus. Daneben absolvierte er wie alle Ärzte vor Ort noch Wochenenddienst. Trotz dieses hohen Pensums vermittelte Dr.Ebrecht mir als Patient nie das Gefühl von Zeitnot. Ganz im Gegenteil: stets gab es ein aufmunterndes oder privates Wort. Eine Überweisung zum Facharzt erwies sich während seiner Praxisjahre für mich nie als erforderlich.

Ich erinnere mich, dass Jürgen Ebrecht von seinem Vater Walter die Praxis übernahm. Sie befand sich damals im Hotel Blauer Engel, das die Familie besaß. Auf dem großen Grundstück unterhielt Vater Ebrecht bis ins hohe Alter einen kleinen Tierhof mit Pferden, Hühnern etc. Zum Anwesen gehörte ferner ein Mehrfamilienhaus an der Ecke Markt- / Herzog-Wilhelm-Straße. Im Parterre betrieb Friseurmeister Walter Wegmann sein Geschäft, darüber bezog ich meine erste eigene Wohnung. Die Miete kassierte Besitzer Dr. Walter Ebrecht jeden Monat in bar. Die regelmäßige Kommunikation schuf seinerzeit ein gutes Verhältnis zwischen Vermieter und Mieter. Eines Nachts brach in unserem Haus ein Feuer durch Brandstiftung aus. Es konnte gottlob schnell gelöscht werden, so dass bereits am frühen Morgen die Aufräumarbeiten begannen. Als Erster mit Schaufel und Kehrblech dabei war Jürgen Ebrecht …

Nun verstarb der Doktor im 87. Lebensjahr nach längerer Erkrankung. Zum Leben gehört der Tod, sagte er mir einmal. Und sinnierte kurz: was wohl hängen bleibt? Für mich kann ich ganz klar sagen: seine Persönlichkeit und sein Wirken werden mir unvergesslich bleiben.

Wenn Omas Setzbügeleisen übers Eis flitzt ...

Bergbewohner im Alpenraum oder in den Mittelgebirgen machten sich schon früh Gedanken über die Nutzungsmöglichkeit zufrierender Gewässer. So entstanden diverse Eissportarten. Zur populärsten Spielart entwickelte sich aufgrund einfacher Regeln das Eisstockschießen. Ziel des Spiels ist es, den Eisstock möglichst nahe an einer Daube (Holzwürfel) zu platzieren oder andere Stocks zu entfernen. Der Eisstock wurde anfangs einzeln aus Holz gefertigt und mit einem Eisenreifen versehen. Dieser sorgte für die nötige Härte beim Aufprall und für optimale radiale Gewichtsverteilung, während Skiwachs die Gleitfähigkeit der Bodenfläche verbesserte.

Da früher im Winter ganze Dorfgemeinschaften dem eissportlichen Vergnügen frönten, kann das Stockschießen historisch betrachtet dem Brauchtum zugerechnet werden. Zur wettkampfsportlichen Variation reifte in Jahrhunderten das Curling. 1924 in Chamonix erstmals zu Demonstrationszwecken vorgeführt, gehört es seit 1998 offiziell zum Olympiaprogramm.

Zurück in die Vergangenheit, sagten sich vor einiger Zeit etliche Freunde von Omas ausgedientem Setzbügeleisen. Sie durchkämmten die Dachböden älterer Wohnhäuser und fanden ausreichend Objekte ihrer Begierde. Jetzt können wir es schlittern lassen, riefen sie erfreut aus. Gesagt, getan. Und so wurden im März dieses Jahres bereits zum 10.Mal im Braunlager Eisstadion die offenen Deutschen Meisterschaften im Setzbügeleisen-Eisschießen veranstaltet – mit Teilnehmerrekord: 91 Setzbügeleisensportler ließen ihre Sportgeräte übers Eis flitzen. 2014 drehte ich zwei Videos über diese Veranstaltung. Zu finden in der Videothek.

Das neue Gesicht

Wie aus gut unterrichteten Kreisen verlautet, soll auf dem Wurmberg mit dem Neubau eines Aussichtsturmes im Frühjahr begonnen werden. Die Bauherrin Karin Lauber aus Braunschweig ist die Tochter des einstigen „Wurmbergwirtes“ Oskar Wesche. Ihrem Vater gehörte auch  der Anlaufturm der Schanze, der daneben von Besuchern als Aussichtsplattform genutzt wurde. Der 1951 erbaute stählerne Turm war mit einer Höhe von 1.000 Meter ü.NN. der höchstgelegene Ort Niedersachsens. Zusammen mit dem Schanzen-Anlaufkonstrukt präsentierte er sich über viele Jahrzehnte als touristische Attraktion von Braunlage und vor allem als einzigartiges Wahrzeichen.

Vermutlich ein Ausbau der Dachkonstruktion wurde im Jahr 2000 dem imposanten Stahlturm zum Verhängnis. Dadurch geriet Regenwasser an das am Ende komplett verrostete Eisengestell. Eine Sanierung wurde seitens der Kommune ausgeschlossen (alternativlos, hieß es) - und so erfolgte 2014 der Abriss!

Seitdem sieht der 971m hohe Wurmberg übel gestutzt aus. Hocherfreulich also, dass diese Zeit des „Gesichtsverlustes“ mit dem Neubau zu Ende gehen wird – dank der privaten Initiative von Frau Lauber.

Erinnerung

Angeregt durch die sonnigen Frosttage präsentiere ich heute einmal Winterbilder von anno dazumal. Sie verdeutlichen, welche Freude und Möglichkeiten ein echter Winter zu bieten hat. Die Fotos stammen übrigens aus dem Fundus meines verstorbenen Freundes Heinz-Jörg Fulst. Er wäre am 8.März 60 Jahre alt geworden.

Ihm zu Ehren präsentiere ich einen kleinen Film, den wir 2011 anläßlich des 30jährigen Jubiläums unseres gemeinsamen MTS-Hörspiels „WSV olé“ aufnahmen. Eine Erinnerung an die Entstehung dieses Braunlager Kultstücks in etwas augenzwinkender Form... (bitte Foto rechts anklicken)

Im Frühjahr 2015 legte Jörg eine faktenreiche Broschüre über die Geschichte des Harzer Eishockeys vor: "Vom Eisteich zum Eisstadion". Mehr Infos hier

Alles unter einem Dach

Das heitere Theaterstück, gemeinsam mit Esther Rager geschrieben und im Vertrieb beim Deutschen Theaterverlag, wird seit 2007 jährlich mehrmals gespielt. Da es bereits in etliche deutsche Mundarten "übersetzt" wurde, darf man durchaus von einem Erfolgsstück sprechen.

In diesem Jahr beginnt die Bühne 69 in Kamp-Lintfort mit der Inszenierung. Ankündigung und Rezension siehe rechts.....

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Harzer Olympioniken

Als Arnd Peiffer vom WSV Clausthal-Zellerfeld im 10km Biathlon-Sprint in Pyeongchang die Goldmedaille gewann und sich damit zum ersten Harzer Olympiasieger im Skilauf kürte, musste ich unwillkürlich an Helmut Gerlach denken. Er startete für den WSV Braunlage und nahm 1964 und 1968 als erster Harzer Langläufer an Olympischen Spielen teil. 1988 später gelang mit Birgit Kohlrusch der ersten Langläuferin aus Braunlage dieses Kunststück; sie startetete allerdings für den SC Hirschau (Bayern). Ihr erfolgreichstes Jahr war 1986, wo sie über 5km, 10km und 20km gleich drei Deutsche Meisterschaften gewann. Eine großartige Leistung.

Mit Helmut führte ich vor einem guten Jahr ein Videointerview. Darin schilderte er seine Erinnerungen an die erfolgreiche Langlauf-Karriere. Mehr Infos gibt es unter Zeitzeugen oder klick hier

Der Stein des Anstosses

Die „hallenbadblaue“ Farbe des Brunnens am „Platz Neue Mitte“ (vormals Hotel Brauner Hirsch, siehe Erstbericht weiter unten) bewegt weiter die Gemüter. Dabei konnte das Modell jahrelang im Rathausfoyer begutachtet werden. Doch wie beim Fußball interessiert keinen die Trainingsleistung. "Grau ist alle Theorie, wichtig ist auf'm Platz" (Fußballweisheit). Und so wird die Diskussion um Farbe und Gestaltung munter fortgesetzt. Manche unterbreiten konkrete Änderungsvorschläge wie "Zementklotz wegreißen, stattdessen Granitstein aus dem Brlg.Steinbruch", andere wollen erstmal abwarten, wie die blaugraue Brunnenfarbe im Frühjahr wirkt.

Einstige Generationen assoziierten die Farbe „Blau“ wohl mehr im Zusammenhang mit „Vergnügen“ (laut Definition Duden = inneres Wohlbehagen). Die Fotos belegen diese These!

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In eigener Sache

Im letzten Jahr erzielte die Besucherzahl meiner Webpräsenz wieder einen erstaunlichen Aufschwung. Sie erhöhte sich in 2017 auf 69.000. Dabei klickte es 709. 000 Mal auf Inhalte wie Fotos, Videos, Berichte etc.. Im Januar 2018 hielt der Aufschwung an und endete sogar mit einem Rekord: Erstmals seit Bestehen meiner Präsenz wurden in einem Monat über 7.000 Besucher gezählt. Augenzwinkernd gesagt: ginge es hier um einen börsennotierten Daxwert, würde ich jetzt von einem Allzeit-Hoch sprechen.

Das ansehnliche Echo löst bei mir als Betreiber einer rein privaten Webseite ohne jeglichen kommerziellen Hintergedanken natürlich große Freude und auch gewissen Stolz aus. Ich danke Allen für das Interesse an den unterschiedlichen Beiträgen, Geschichten und Ereignissen. Zwar gibt es im Leben immer wieder ein Auf und Ab, das gilt auch für ein Angebot wie dieses, doch werde ich bemüht sein, weiterhin Beiträge aller Art zu produzieren und damit hoffentlich gut zu unterhalten. Und das ganz im Sinne der Maxime von Carl Zuckmayer, die ich mir zu eigen gemacht habe:

"Die einzige dauerhafte Form irdischer Glückseligkeit liegt im Bewußtsein der Produktivität"

Der Anrufbeantworter

Wird vom Anberufbeantworter gesprochen, verorten viele Leute die hilfreiche Erfindung in die Zeit Anfang der 90er Jahre. Dabei gab es bereits Ende der 70er den ersten häuslichen Anrufbeantworter namens Alibi-Nota von Zettler, München - siehe Foto. Details: Meldetext zwischen 10-60 Sekunden, Aufnahmekapazität zwischen 3 und 6 Stunden. Preis um die 1.000 Mark -

Der Vorläufer der populären Antwortmaschine wurde "Telegraphon" genannt und vom Dänen Valdemar Poulsen gebaut. Schon 1898 gelang es ihm, Schall (und damit Gespräche) magnetisch aufzuzeichnen. 1931 präsentierte William Schergens eine kommodengroße Maschine, worauf eine Nachricht hinterlassen werden konnte. Für den Durchbruch und eine größere Verbreitung sorgte schließlich der Japaner Kazuo Hashimoto mit seinem Ansa Fone. Dieser wurde ab 1960 erfolgreich in den USA verkauft.

So viel zur Geschichte des Anrufbeantworters. Mit Erscheinen der heutigen Smartphones ist der ursprüngliche AB schon wieder aus dem Rennen. Nicht Wenige jedoch werden sich noch zurückerinnern, wie holprig die ersten Telefonate verliefen, wenn am anderen Ende eine Maschine zum Sprechen aufforderte.

Von eigenen Erfahrungen mit einem Anrufbeantworter handelt auch mein gleichnamiger Sketch aus den 90ern. Lfzt. 6.Min. Bitte Foto anklicken!

Springbrunnen am Platz Neue Mitte

Die Grundstücksfläche des ehemaligen Hotels „Brauner Hirsch“ heißt jetzt offiziell

„Platz Neue Mitte“

und erhielt als Blickfang unter anderem einen Springbrunnen, dessen Sockel mit einem auffallenden Blau bemalt ist. Die Farbe bringt bei Befürwortern und Gegnern die maritime Fantasie zum Blühen und führt zu heftigen Diskussionen. Derzeit präsentiert sich das Areal wintergrau. Da fragt sich der unbekümmerte Betracher voller Neugier, wie das jetzt leuchtende Marineblau inmitten von bunten Frühlings- und Sommerblumen wohl wirken wird?

Dabei hätte die einheimische Farbpalette durchaus Alternativen zu bieten. Überdies mit patriotischem Bezug zum Ort. Das satte Grün im Braunlager Stadtwappen zum Beispiel. Oder das Blau/Grün im Emblem des Wintersportvereins, immerhin Deutschlands ältester Skiklub. Mit der zweiten Farbe verschwände sogar das blasse Grau im oberen Brunnenteil.

Würden die Verantwortlichen das Ganze dann noch um eine Dennert-Tanne mit Hinweis auf den erwähnten WSV und auf die Einführung des Skilaufs im Harz durch Oberförster Ulrichs erweitern, wäre der örtliche Bezug vollends hergestellt.

Nachtrag: in einem GZ-Leserbrief wird bemängelt, dass die neue Platzbezeichnung wie ein Parteiname klänge. Die Verfasserin schlägt "Brauner-Hirsch-Platz" vor. Aus meiner Sicht ein naheliegender Gedanke in Erinnerung an das einst den Platz prägende Hotel. (siehe Video links)

Zum Ableben von Klaus-Dieter "Ente" Endler

Das neue Jahr beginnt leider wieder mit einer traurigen Nachricht: Am 2.Januar verstarb Klaus-Dieter "Ente" Endler.

"Ente" galt als besonders talentierter Sportler unter den einheimischen Athleten. Seine Fähigkeiten erlaubten es ihm, in unterschiedlichen Sportarten erfolgreich zu agieren, am nachhaltigsten sicherlich im Eishockey. Seine beste Zeit hatte "Ente" in den 70er Jahren. Parallel dazu begann mit Fertigstellung des Eisstadions 1974 für den WSV Braunlage eine äußerst fruchtbare Periode. Bereits in der Saison 1976/77 konnte der WSV die erste Regionalmeisterschaft feiern. Ein seinerzeit begeisternder Erfolg. Und "Ente" trug als torgefährlicher Stürmer mit zahlreichen Treffern sein Scherflein bei.

So war es mir auch ein Anliegen, ihm im MTS-Hörspiel "WSV zwo" ein kleines Denkmal zu setzen. Gesprochen wurde er übrigens von Huby Eimbeck, ebenfalls eine Braunläger Eishockey-Ikone., worüber sich "Ente" natürlich sehr freute.

Auch im Fußball spielte "Ente" eine gute Rolle, allein schon wegen seiner vielfäligen Verwendbarkeit. Ob als Stürmer, Abwehrspieler oder gar Torwart: "Ente" glänzte auf allen Positionen! Ich erinnere mich noch ganz genau an ein besonderes Spiel 1981 in St.Andreasberg. "Ente" musste unseren verletzten Stammtorwart vertreten - und tat das in ganz großartiger Manier.

So sah ich die entscheidende Szene:

Großes Gewühl im Strafraum, der gegenerische Stürmer zieht aus kurzer Entfernung bombastisch ab. Ich sehe den knallhart geschossenen Ball schon im äußersten unteren Torwinkel landen, da wirft sich "Ente" pfeilschnell Richtung Eck. Seine Körperstreckung gleicht dabei einem gewaltigen Katzensprung - und wie mit Zauberhand lenkt er das Leder noch um den Pfosten.

Nur selten sah ich in einer unteren Liga solch eine feine Torwartparade. Wann immer wir über seine grandiose Rettungstat von damals sprachen, die uns letztlich den Erfolg sicherte, glänzten seine Augen und sie erfüllte ihn mit Stolz. Verdientermaßen!

Nun hat "Ente" mit nur 65 Jahren seine Sportkluft für immer abgelegt. Aber sicherlich wird er nicht nur bei mir eine bleibende Erinnerung hinterlassen.

.........Links zu Buch/Video/Hörspiel ... bitte Fotos anklicken

Von guten Vorsätzen

Für die meisten Mitmenschen gehören gute Vorsätze fürs neue Jahr genauso zum Jahreswechsel wie die Böllerei. Einige Beispiele: mehr Sport, weniger Süßes, mehr Familie, weniger Stress. Klingt alles vernünftig und erreichbar. Leider ersticken viele gute Ansätze im schnöden Alltagssumpf. Sie erleiden ebenso Schiffbruch wie die jährlich wiederkehrenden Wahlversprechen unserer Weltgewaltigen. Auch diese überheben sich regelmäßig mit ihren Forderungen nach Frieden, Freiheit, Verständigung und verbesserten Lebensbedingungen. Am Ende geht es der hehren Wunschliste wie den schönen Versen beliebter Dichter: sie werden gern zitiert ... Punkt! Wie wär's also mal mit gänzlich neuen Parolen? Ein Vorschlag wäre:

"Wie schaffen wir den Gute-Laune-Bürger?"

Bekanntlich reduzieren sich Wünsche mit zunehmendem Alter auf einen einzigen: Gesundheit! Denn ohne ist alles nix. Sind Menschen einigermaßen fit, können sie schaffen, streiten, lieben und streben - je nach individueller Beschaffenheit und gestalterischer Möglichkeit.

In diesem Sinne wünsche ich allen Besuchern meiner Webseite ein gesundes 2018.

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