RADAU-WASSERFALL

Mitte des 19. Jahrhunderts wurden im Auftrag der Herzoglich-Braunschweigischen Eisenbahngesellschaft künstlich neue Ausflugsziele angelegt, um die Attraktivität des aufstrebenden Bahnfahrens mit touristischen Sehenswürdigkeiten zu beleben.

Im Zuge dieser Maßnahmen kam es 1859 zum Bau des Radau-Wasserfalls an der B4 zwischen dem damaligen Neustadt-Harzburg (ab 1892 Bad Harzburg) und Torfhaus. Dazu wurde vom kleinen Gebirgsflüsschen Radau, das bei Torfhaus entspringt, für den Wasserfall-Zulauf ein Seitenarm abgezweigt. Nach 500m stürzt das Wasser über steile Felswände 23m tosend in die Tiefe. Zusätzlich wurde neben dem Zulauf ein Wanderweg angelegt, welcher direkt am oberen Wasserfall vorbeiführt.

Anlage und Wege sowie der Zuleitungsgraben müssen gepflegt werden, damit Äste, Laub und Steine etc. ihn nicht verstopfen und zu Überschwemmungen führen. Die Pflege kostet natürlich Geld, das von den zuständigen Niedersächsischen Landesforsten als dafür zuständige Behörde wohl nicht mehr aufgebracht werden kann.´So schreckte Anfang 2024 die Nachricht auf, dass der Wasserfall trockengelegt werden solle. Die einst prächtige Kaskade sei aufgrund von Verschmutzungen im gesamten Bereich nur noch ein Rinnsal.

Daraufhin startete die Besitzerin der Waldgaststätte Radau-Wasserfall, Adina Pages, einen Aufruf zur Bildung einer privaten Initative zum Erhalt des Naturdenkmals, dem zahlreiche Personen folgten. Deren Plan: sie wollen sich künftig selbst um die Pflege des Wasserfalls und seinen Zulauf kümmern. Etliche Ideen wurden gesammelt, um Geld für entstehende Kosten zu akquirieren. Wichtiger noch als Geld sollte jedoch tatkräftiges Zupacken sein, am besten auch von Familien mit Kindern, die „ihren“ Wasserfall nachhaltig und langfristig betreuen. Die pflegerischen Maßnahmen halfen bereits - Anfang März 2024 präsentierte sich der Wasserfall wieder in gewohnter Pracht...

Die Behörden erklärten inzwischen, dass es sich bei dem Ensemble aus Wasserfall und Gaststätte um ein Kulturdenkmal handelt und aufgrund der geschichtlichen Bedeutung weiterhin erhalten werde. Dabei wurde die Unterstützung durch die Interessengemeinschaft als zusätzliche Hilfe jedoch ausdrücklich begrüßt.

So dürfen sich viele Besucher auch künftig am Radau-Wasserfall erfreuen. c/2024

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HD-Video - Lfzt.3:10 Min (2013)
HD-Video - Lfzt. 1:50Min (2024)