Eine ganze Reihe von Hörspielen entstand zu dieser Zeit, etwa der absurd-fröhliche Klamauk "Ufos bedrohen Braunlage" (1978), die Farce "Verschollen im Hochmoor" (1979) oder das wohl profilierteste und spannendste Stück "Haus an der Grenze" (1988).
Aber eines der zahlreichen Hörspiele haben vor allem die Braunlager Eishockeyfans zum Kult erhoben: "WSV olé" von 1981. Seine Schöpfer Axel Zierer und Heinz-Jörg Fulst haben mittlerweile ebensolchen Kultstatus erreicht.
In der damaligen Geschichte geht es um das entscheidende Spiel zwischen den WSV Braunlage und Hannover um die Oberligameisterschaft, darum, wie die bunt gemischte Truppe im Hexenkessel des Braunlager E'isstadions am Fuße des Wurmbergs dem immensen Druck standhält und wie sich Spieler, Offizielle und Fans auf das wichtige Spiel vorbereiten.
So war es damals. Mittlerweile sind 25 Jahre ins Harzer Bergland gegangen. Und Axel Zierer ließ jetzt sowohl den Mülltonnensender als auch die damalige Meistermannschaft wieder auferstehen. Unter dem Titel "WSV zwo" gibt es nun die Fortsetzung der Lokalposse.
Die damalige Meistermannschaft ist in die Jahre gekommen und einige Protagonisten treffen sich bei einem Spiel der Harzer Wölfe im Braunlager Eisstadion wieder. Es werden Erinnerungen an die vergangenen glorreichen Tage heraufbeschworen und gleichzeitig an dem heutigen Braunlager Eishockey-Team herumgemäkelt und -gekrittelt. Man sieht sich daher auf der sicheren Seite, als Heinz, der Coach der WSV-Meistermannschaft, die heutigen Harzer Wölfe zu einem Benefiz-Spiel herausfordert. Ebenso wie Meistertrainer Heinz seine alten Recken zusammentrommelt, konnte auch Axel Zierer viele der Mitstreiter des damaligen Hörspiels für seine Fortsetzung gewinnen. So etwa Bernd Roßkamp, der den "Heinz" mit köstlich breitem Harzer Platt spricht.
Um die echte Eishockey-Atmosphäre einzufangen, hat Axel Zierer die lautstarken Fans der Harzer Wölfe im Eisstadion am Wurmberg mit dem Mikrofon aufgenommen, was dem Hörspiel natürlich eine umso authentischere Note verleiht.
Die Lokalposse "WSV zwo" sprüht vor Witz und hat sicher das Zeug, ebenso wie der Vorgänger "WSV olé" ein echter Kulthit zu werden.
Sven Eichler