Isa Wickenhagen - Lebenserinnerungen

Isa wurde 1931 in der Weimarer Republik geboren. Kindheit und Jugendzeit waren vom Dritten Reich geprägt. Nachkriegszeit und Geburtsstunde der Bundesrepublik erlebte sie als Teenager. 1957 zog es Isa in die Ferne. Bei einer Londoner Agentur bewarb sich für eine Anstellung als Au-Pair-Mädchen. Statt Zusage erhielt sie jedoch ein noch höherwertiges Angebot für New York. Die USA galten in den 50er Jahren als das gelobte Land für Auswanderungswillige aus aller Herren Länder. Allerdings hatten die Vereinigten Staaten die Einwanderung im Unterschied zu Kanada streng kontingentiert. Isa ergriff also hochmotiviert die einmalige Chance, ihre Lebensumstände um ein Vielfaches zu verbessern. Gleich nach ihrer Ankunft in New York bastelte sie an ersten Karriereschritten. Zunächst fing sie als Sekretärin an und brachte damit ihre schulischen Englischkenntnisse schnell auf hohes Niveau . Schließlich erwarb sie 1965 an der NY- University ihren Bachelor in Anglistik. Danach arbeitete sie unter anderem für die Weston Woods Filmstudios. 1977 kehrte Isa nach Braunlage zurück, um ihren Vater nach dem Tod ihrer Mutter zu unterstützen. Vater Alfred Wickenhagen, gelernter Orthopädischer Schuhmachermeister, betrieb in der Elbingeröder Straße ein Schuhgeschäft mit Reparatur-Werkstatt. Neben seinem Betrieb stand Alfred Wickenhagen von 1968 bis 1981 als Bürgermeister der Stadt Braunlage vor. Zuvor hatte er seit seinem Zuzug 1932 als leidenschaftlicher Funktionär für viele einheimische Vereine gearbeitet. So hatte die Tochter ihr Ohr stets nah am Braunlager Geschehen.

Isa verfügt über ein ausgesprochenes Erzähltalent. Daraus enstand im Laufe der Zeit ein bunter Reigen aus vielfältigen Erinnerungen.

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FILM Nr.1 - HD-Video - Lfzt. 09:30 Min. KLICK

Kindheit und Jugend in Braunlage während der 30er und 40er Jahren, also zu Zeiten des Dritten Reiches. (c/2016)

FILM NR.5 - HD-Video - Lfzt. 14:40 Min. KLICK

1. Vor 100 Jahren erschufen Schneebauten-Künstler zur Freude von Gästen und Bewohnern wahre Kunstwerke aus Schnee und verschönten mit diesen Skulpturen das Ortsbild. Einer dieser Schneekünstler war der Friseur Christian Dreymann. Isa berichtet von ihrer Freundschaft mit der Enkelin des Skulpturenbauers und präsentiert alte Fotos dieser Kunst.

2. Im Winter 1923 stieg der berühmte Komponist Robert Stolz im Braunlager Posthotel ab. Er bewanderte die schneebedeckte Landschaft und komponierte wohl auch infolge dieser Anregung hier vor Ort einige seiner weltbekannten Melodien. Noch zu Lebzeiten wurde ihm zu Ehren von der Stadt Braunlage vor dem inzwischen veränderten Anwesen ein Gedenkstein gesetzt. Isa erinnert unter anderem an den Schriftverkehr zwischen ihrem Vater und dem Künstler. ---(c/2017)

FILM NR.2 - HD-Video - Lfzt. 7:30 Min. KLICK

1.Ausführliche Schilderung der Kriegsjahre. einschl.Granateneinschlag und Todesmarsch ( c/2016)

FILM NR.6 - HD-Video - Lfzt. 04:40 Min KLICK

Isa Wickenhagen erzählt von einer prägenden Begegnung im Schuhgeschäft ihres Vaters - und beweist, wie vergnüglich ein Gedicht sein kann, das sie einst erlernte und im hohen Alter mit Verve noch vortragen kann... (c/2019)

FILM NR.4 - HD-Video - Lfzt. 10:20 Min.- KLICK

An Weihnachten 2016 erzählt Isa in drei Kapiteln von Weihnachtsbräuchen aus ihrer Kindheit und später in den USA. (c/2016)

FILM NR.7 - HD-Video - Lfzt. 26:20 Min. KLICK

"So wird's nie wieder sein ...""

Nach dürren Kriegszeiten entwickelte sich in den 50er Jahren eine geradezu befreiende Aufbruchsstimmung. Mit der Währungsreform 1948 begann für die westdeutsche Bevölkerung wieder ein Stück weit Normalität mit allmählich einkehrendem Wohlstand. Auch der heilklimatische Kurort Braunlage erwachte: von schweren Kriegsschäden verschont geblieben kam der Fremdenverkehr gleich wieder in Schwung. US-amerikanische Alltagskultur mit Kaugummi, Zigaretten und Rock’n Roll faszinierte vor allem die Jugend und beförderte ihre natürliche Lust am Feiern. Doch wo trafen sich die jungen Leute - damals Backfische genannt - in den 50er Jahren? Wo spielte ihre Musik, wo wurde getanzt? Ein Dreier-Gespann bot sich in Braunlage an: Café Dietze, Café Junker und Tanzbar Bergklause. Hier spielten jedes Wochenende beliebte Kapellen zum Tanz auf. Die „Mucke“ war noch recht konservativ und traditionell geprägt, und so mischten sich Jung und Alt auf dem Tanzboden. Erst ein Jahrzehnt später diktierten „schwarze" Klänge im berüchtigten "Bermuda-Dreieck" die Szenerie und die Jugendlichen blieben weitestgehend unter sich.

Als 2018 die Tanzbar Bergklause abgerissen wurde, reifte in mir der Plan, damalige Zeitzeugen zu befragen, welche Magie die ehemals angesagtesten drei Lokalitäten auf sie ausgeübt haben - und welche Erinnerungen sie heute noch bewegen.
(mit Isa Wickenhagen, Wolfgang Rehmer und Herbet Junker) - c/2020

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Fotos vom Abriss----bitte Foto anklicken---





Nachtrag

Am 21.Juni 2022 verstarb Isa Wickenhagen nach einem wechselvollen und interessantes Leben* im gesegneten Alter von fast 91 Jahren.

Die hier veröffentlichten Videoprojekte, in denen Isa von 2016 bis 2020 interessante Begebenheiten und Begegnungen aus Kindheit- und Jugendzeiten sowie über die Nachkriegsjahre, Währungsreform und von ihrem Leben in den USA erzählte, werden weiter an sie erinnern. Mit ihrem detailreichen Wissen und einem ausgeprägten Gedächtnis für Personen und Ereignisse hinterlässt sie damit auch einen persönlichen Beitrag zur Chronik ihrer Heimatstadt Braunlage. Daneben zeugen die Aufnahmen von ihrer Lebensfreude, ihrem Humor und der Freude am eigenen Tun. Unser beider Zusammenarbeit war stets angenehm, da sie immer gut vorbereitet, voller Begeisterung und großem Engagement ihre Erzählungen vorzutragen wusste. Ferner brachte sie aufgrund früherer Tätigkeiten viel Verständnis für technische Anliegen zum Beispiel bei der Ausleuchtung mit.

(*siehe selbst erstelltem Lebenslauf klick)

FILM NR.3 - HD-Video - Lfzt. 6:15 Min. KLICK

Mit der Währungsreform im Juni 1948 wurde anstelle der Reichsmark die D-Mark neues Zahlungsmittel. Ein Ziel der Umstellung war, langfristig die Grundlage für eine funktionsfähige Marktwirtschaft zu schaffen. Isa schildert, welche Auswirkungen die Neuordnung für sie selbst und die Menschen aus ihrem Umfeld hatte und wie der darauffolgende Jahreswechsel 1948/49 mit der neuen Währung verlief. (c/2017)