Kunstschaffender
Sommers, sofern es das Braunlager Wetter zulässt, verbringe ich gern Zeit auf meiner Terrasse. Mit etwas Glück mäht niemand den Rasen und ich kann ungestört dem Insektensummen und dem Vogelgezwitscher lauschen, lesen oder schreiben. Doch ab und zu mischen sich ganz leise Schleifgeräusche in die malerische Brillanz der Sommeratmosphäre. Und da ich meine Nachbarschaft kenne, weiß ich, wer da feinnervig tätig ist und filigrane Werke herstellt:
Genannter verziert und veredelt fragile Gläser und andere Gegenstände aus Glas. Jahrzehntelang war der gebürtige Rheinländer bei der weit über Braunlage hinaus bekannten Glasschleiferei Eiselt als Meister und Werkstattleiter tätig. Seit 1996 ist er im Ruhestand und graviert nur noch in der eigenen kleinen Werkstatt seines Hauses.
Künstlerische Ambitionen begleiten Wolfram Ames seit frühester Jugend. Sein Vater, ein Lehrer, erkannte das künstlerische Talent des Sohnes und ermunterte ihn zum Besuch einer Berufsfachschule für Glasveredelung im Rheinland, wo er zunächst die Ausbildung abschloss und später mit dem Meistertitel vollendete. Zu seinen Talenten gehört auch die Malerei, die er zeitlebens als Hobby ausübt. Sein Spektrum reicht von Federzeichnungen über kraftvolle abstrakte Darstellungen bis hin zu heimatlichen Landschaften und weiteren Motiven. So waren seine künstlerischen Werke sehr oft auf Ausstellungen zu sehen, zuletzt im Herbst dieses Jahres in der Stadtbücherei Braunlage. Deren Leiterin Imke Koch hatte mit viel Herz und Sachverstand den Künstler präsentiert.
Für mich jetzt Anlass genug, meinen Nachbarn Wolfram Ames in einem Videoporträt hier auf meiner Webseite vorzustellen. bitte Foto anklicken
Sportgeschichten
Von Ecki Friedrich kommt eine neue Erzählung. Eine bevorzugte Quelle ist für ihn der Wintersport. Nicht verwunderlich, war der ehemalige Lehrer doch jahrzehntelang für den WSV Braunlage tätig. Seine heutige Geschichte spielt zwar nicht im Harz, sondern im Bayerischen Wald, die Zutaten Schnee und Loipe fehlen jedoch nicht. Und ist es ganz großes Kino. Eine bedeutende Rolle fällt dabei dem ehemaligen italienischen Langlauf-Weltmeister und Olympiasieger Maurilio De Zolt zu sowie dessen Landsmann und späteren Braunlager Aido Olivotti.
Der Name Olivotti wird bei vielen alteingesessenen Braunlagern vermutlich köstliche Erinnerungen wachrufen. Zu Recht, denn Aido betrieb in Braunlage eine Eisdiele, zunächst von 1965 bis 1979 an der Kolliestraße im Dunstkreis des nahen "Bermuda-Dreiecks", danach in der Herzog-Wilhelm-Straße 32 (Café Zapprun). 1986 zog es die Familie nach Niederbayern, wo sie ebenfalls eine Eisdiele betrieb. Den verdienten Ruhestand verbringen Aido und Ehefrau Renate wiederum in Braunlage.
Aido machte aber auch als begabter Skispringer von sich reden. Seine Karriere begann 1959 in seiner Heimat und brachte ihn sogar ins italienische Nationalteam. In Braunlage schloss er sich dem WSV an und errang auf Harzer Ebene sehr gute Ergebnisse. 1967 beendete er seine Karriere. Ein einziges Mal schnallte er sich seine Sprungskier nochmals unter, und zwar anlässlich der Geburt seines Sohnes Aido jun. An diesem 26.Januar 1969 fand die Harzer Meisterschaft statt, von der Teilnehmerzahl vergleichbar einer heutigen Deutschen Meisterschaft. Vom Klapperstorch beflügelt errang Aido ohne vorheriges Training einen beachtlichen 4.Platz!
Was nun Aido Olivotti und De Zolt verbindet, berichtet Ecki spannend und mit Augenzwinkern in seiner Erzählung.
(bitte Fotos anklicken, mehr von Ecki klick )
Buntes in dunkelen Tagen
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Ulrichs siin Zeddelkasten
Lange Zeit schlummerte im Heimatmuseum ein Zettelkasten mit über 16.200 Vokabeln im Braunlager Dialekt. Die Zettel stammen aus der Hinterlassenschaft von Oberförster Arthur Ulrichs, der 1927 verstarb. Seitdem versuchten sich einige Zeitgenossen vergeblich an einer Übersetzung.
Auf Bitte des leider früh verstorbenen Museumsleiters Heinz-Jörg Fulst nahm sich Dr. Rudolf Thomas vor einigen Jahren der schwierigen Aufgabe einer Übersetzung ins Hochdeutsche an. Das Resultat seiner Bemühungen unter oben genanntem Titel präsentierte der Autor dieser Tage in der Stadtbücherei. Die Besucher bekamen gleichmal einen Vorgeschmack vom Inhalt, indem sie auf Braunlager Platt begrüßt wurden. Wer nicht dabei sein konnte und die launige Rede gern nachlesen möchte, klicke bitte hier.
Die umfangreiche Lektüre ist mit interessanten Geschichten und Illustrationen aus damaliger Zeit angereichert. Erhältlich ist das Buch in der Stadtbücherei, im Heimatmuseum sowie in der Buchhandlung Bonewitz und bei Fa.Junker.
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Der ewige Gast
Es gibt Menschen mit einem ausgeprägten Treueprinzip. Liebgewonnene Gewohnheiten werden ein Leben lang gehegt und gepflegt. Dazu bedarf es eigentlich auch keiner weiteren Erklärung.
Ecki Friedrich's Gewohnheit jedoch haftet eine Spur Kuriosität an. Denn seit inzwischen 50 Jahren besucht der Braunlager den kleinen Ort Konzell im Bayerischen Wald, um dort zu urlauben, und das regelmäßig dreimal im Jahr. Dort kann er wunderbar ausspannen, wie er es selbst ausdrückt, und Körper und Seele trainieren. Da er gern auch am Leben der Einheimischen teilnimmt, betrachten ihn nicht wenige bereits als einen der Ihren. So sorgten sie auch dafür, dass das diesjährige Jubiläum in der renommierten Süddeutschen Zeitung mit einen ausführlichen Artikel gewürdigt wurde. klick
Als aktiver Gestalter ist Ecki auch in seiner Braunlager Heimat bekannt. Jahrezehntelang stand der ehemalige Lehrer dem WSV Braunlage vor. Folglich sammelte sich viel unterschiedliches Material in seinem persönlichen Archiv an, darunter Skurriles und Heiteres über Wintersport und WSV. Einiges davon wird Ecki an dieser Stelle demnächst präsentieren.
Eröffnet - Verschoben - Geplant
1. Die Verwandlung der ehemaligen Kreisverwaltung in der Kolliestraße in ein schickes Hotel kann in diesen Tagen bewundert werden. Der Investor, dem auch das Hotel „Viktoria“ gehört, benannte das 34-Betten-Hotel nach seiner Großmutter „Oma Ida“. Somit erhält das 1890 als „Villa Marie“ erbaute geschichtsträchtige Gebäude nach etlichen Nutzungen u.a. als Logierhaus, Apotheke, Verwaltungsgebäude und später als Geschäftsstelle des WSV eine neue Bestimmung.
2. Den Harzturm stellte ich unlängst im Video über Torfhaus vor (siehe unter "Harz"), da war noch die optimistische Rede von baldiger Eröffnung. Nun steht stattdessen die erneute Verschiebung an. Der Erlebnisturm mit Rutsche und gläserner Aussichtsplattform hat mit 30m Höhe erst knapp die Hälfte der vorgesehenen Höhe erreicht, Lieferschwierigkeiten von Bauteilen aufgrund der Energiekrise werden als Grund für den neuen Termin im nächsten Frühjahr angegeben.
3. Die alte Feuerwache an der Elbingeröderstraße darf ebenfalls auf Umgestaltung hoffen. Die Betreiber des Apartmenthauses und Hotels von Berg-und-Tal wollen unter Nutzung der baulichen Besonderheiten das alte Gebäude als Restaurant mit deutscher Küche und Veranstaltungszentrum umbauen. So sollen Schlauchturm und Garagen bestehen bleiben, ebenso wie die öffentlichen Toiletten im überdachten Durchgang. Zudem sollen die Gewerke möglichst aus der Region kommen. Das Konzept steht zwar noch nicht endgültig, klingt aber vielversprechend: Außensitzplätze mit schönem Blick auf Warme Bode und Marktplatz, Wintergarten, familiengeeignete Personalwohnungen.
Vor allem letztere dürften eine wichtige Rolle spielen. Bekanntlich leidet Braunlage weniger unter dem Mangel an Touristen als an geeignetem Personal. Dieser Mangel zieht sich durch bis ins Rathaus, wo in einigen Bereichen keine Gebührenbescheide mehr erstellt und versendet werden.
Schulzeiten
Die Erinnerung an gemeinsam gedrückte Schulbänke, in denen Freud und Leid oft dicht beisammen erlebt wurden, verblasst mit der Zeit. Daher werden zur Auffrischung gern Klassentreffen organisiert. Der Austausch ist umso spannender, wenn inzwischen bereits ein halbes Jahrhundert vergangen ist. Allein die Fragen: "Wer erkennt noch wen, wie ist es den anderen ergangen, haben sich jeweilige Lebensträume realisieren lassen?" lassen dabei Vorfreude aufkommen.
So trafen sich dieser Tage die ehemaligen Schülerinnen und Schüler der 1971er Abschlussklasse der Realschule Braunlage. Ihr Klassenlehrer seinerzeit hieß Hans-Georg Kallwaß, vielen Braunlagern sicher noch bestens bekannt. Über ihr erstes Klassentreffen nach 50 Jahren berichtete auch die Goslarsche Zeitung. Da meine Webpräsenz offenbar gut bekannt ist, bat mich "Klassensprecher" Rainer Kirchner um Veröffentlichung dieses Artikels hier an dieser Stelle. Dieser Bitte komme ich gern nach. Zusätzlich werden noch Fotos von ihrer letzten Klassenfahrt nach Berlin vorgestellt. (Kontakt: rainer.kirchner@web.de)
Zu dieser Präsentation passt auch der Bericht über ein Schulmuseum in Leipzig. Hier können sich Besucher des Schulmuseums in alte Zeiten versetzen lassen und eigene Erinnerungen wachrufen. Im Blickfeld dabei Lesefibeln und Rechenaufgaben, Schuluniform und Schiefertafeln, ferner Arbeiten aus verschiedenen Unterrichtsfächern, aber auch harte Bänke und Karzer. Abgerundet wird der Blick in die Vergangenheit auf ein super Zeugnis ... wohl als Hinweis, dass sich Leistung in jeder Lebenslage lohnt.
Treffen ......Klassenfahrt 1971 klick ----mit Namen klick ......
Oderbrück
Gefühlt tausendmal durchfuhr ich das Hüttendorf Oderbrück, ohne mir Gedanken zu machen, ob es dort irgendwo einen Ortskern gibt und seit wann überhaupt sich Menschen hier ansiedelten. Vermutlich bewog die verhältnismäßig schneesichere Lage von Oderbrück die Sportvereine, Firmen und Schulen aus verschiedenen Regionen Niedersachsens vornehmlich in der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts dazu, Skihütten, Landheime und auch etliche Privatunterkünfte zu bauen und zu bewirtschaften. So entstand die Ansiedlung Oderbrück mit den beiden Ortsteilen Oderbrück-Nord und -Süd. Nachdem vor 10 Jahren das Gasthaus Oderbrück durch Brandstiftung vernichtet wurde, ergänzen seit einiger Zeit gemütliche Selbstversorgungshäuser das Angebot.
Auch zu anderen Jahreszeiten bietet sich Oderbrück als perfekter Ausgangspunkt an. So sind beispielsweise die nahe gelegene Achtermannshöhe oder der Oderteich auch für weniger geübte Wanderer gut erreichbar. Eine etwas längere Wanderung führt von Oderbrück auf dem Goetheweg über einen Teil des imposanten Brockenmoores hinauf zum Brocken.
Unlängst durchstreifte ich mit meiner Kamera die kleine Ortschaft Oderbrück - das kleine Video vermittelt einen Eindruck davon.
Eisenbahngeschichte
Der „Tag der Schiene“ am Wochenende 17.+18.September lockte in diesem Jahr in ganz Deutschland wieder Eisenbahnfans zu einem Blick hinter die Kulissen der Eisenbahnkultur. Auch die Harzer Schmalspurbahn in Wernigerode machte mit und öffnete seine hohen Holztüren zur historischen Fahrzeugwerkstatt, in der immer noch geschraubt und repariert wird.
Die Faszination aus Feuer und Dampf, Energie und Bewegung treibe ihn an - so drückte es ein pensionierter Schienenfahrzeugschlosser aus, der an diesem Wochenden die meist männlichen Fans dieser Technikwunder durch die neue Dampflokwerkstatt (klick) führte und detailliert und fachkundig mit seinem Wissen versorgte.
Noch größere Begeisterung löste allerdings im Sommer 2012 die große Festivität der Harzer Schmalspurbahnen zum 125-jährigen Jubiläum aus. Damals war ich mit meiner Kamera vor Ort, und es entstanden kleine Videos, die in der Rückblende auf Vergangenes interessante und auch berührende Impressionen zeigen. Foto anklicken
Blick zurück
A: Die 1722 fertiggestellte Stauanlage des Oderteiches gehört seit 2010 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Erbaut von Bergleuten versorgte das Gewässer während Trockenzeiten via Rehberger Wassergraben die Sankt Andreasberger Bergwerke. Noch heute treibt das Antriebswasser einige Wasserkraftwerke an - beispielsweise in der Grube Samson zur Gewinnung von Elektroenergie. Am Sonntag, den 11.September wurde bei einer Feierveranstaltung an diese dreihundertjährige Historie erinnert. Aktuelle Fotos vom Oderteich klick
Aus diesem besonderen Anlass präsentiere ich hier nochmals mein "Oderteich-Video" aus dem Frühjahr. Seinerzeit war der Teich im Gegensatz zum aktuellen Wasserstand gut gefüllt und zeigte sich im winterlichen Zauber. KLICK
B: Isa Wickenhagen wäre am 8.September stolze 91 Jahre geworden. Wie bereits berichtet, verstarb sie im Juni diesen Jahres. Frau Wickenhagen berichtete als erzählstarke Zeitzeugin in mehreren meiner Videos von ihrer Jugendzeit im Dritten Reich. Ferner von den mühsamen und entbehrungsreichen Nachkriegsjahren sowie der weiteren Entwicklung Braunlages.
Im Videofilm "So wird's nie wieder sein" erinnerte sie zusammen mit Herbert Junker und Wolfgang Rehmer an populäre Lokalitäten im Braunlager Unterhaltungskosmos der 50er Jahre. KLICK
Urlaubs - S_o_u_v_e_n_i_r_s
Jedes Mal, wenn ein Mensch lacht, fügt er seinem Leben ein paar Tage hinzu.
Curzio Malparte
Herkuleskeller-Ikone Heini tot
Den meisten Braunlägern dürfte der „Herkuleskeller“, einstige Kultgaststätte aus Jugendtagen in lebhafter Erinnerung sein. Sie wurde ab 1968 von einer stadtbekannten und schillernden Persönlichkeit geprägt: Heinz Nieft, von den Gästen liebevoll „Onkel Heini“ genannt, herrschte mehr als 20 Jahre lang über die Zapfhähne und wurde selbst zur Kultfigur. Im positiven Sinne ein "bunter Hund“ besaß er die seltene Eigenschaft, einem jeden Gast oder Freund im Augenblick der Begegnung das Gefühl zu vermitteln, für ihn jetzt besonders wichtig zu sein.
Mit Heini verband mich seit 1967 eine lang anhaltende Freundschaft. Er wurde der Patenonkel meines Sohnes, und als ich den Mülltonnensender 1972 aus der Taufe hob, gehörte Heini zum Kreis der Gründungsmitglieder. Wir spielten zusammen im Schachklub und teilten die gemeinsame Leidenschaft für den Sport im Allgemeinen und den Fußball im Besonderen. Geboren und aufgewachsen in Zorge boxte Heini in seiner Jugend in der Staffel vom dortigen Sportverein, dem mir einzig bekannten Fußballverein im Harz mit Boxabteilung. In den 70ern kickte er in der zweiten Mannschaft des SV Braunlage.
Unvergessen bleibt sicher nicht nur mir sein stets herzhaftes, dröhnendes Lachen bei jeglichem Tun, ob bei Feiern, als Akteur beim MTS oder eben in seinem „Keller“. Auch wenn er sich manchmal als Raubein zeigte, besaß er doch eine einfühlsame und berührende Seite. Als der SV Braunlage 1987 mit mir als Trainer die Meisterschaft errang, lag er wegen gesundheitlicher Probleme im Krankenhaus. Von dort rief er mich trotz gerade überstandener OP an, um mir zu sagen, wie sehr er sich über den Erfolg freue und stolz auf unsere Freundschaft sei. Das berührte mich damals sehr.
Mit Stolz erfüllte ihn seine tollste Reise, wie er immer betonte, als er gemeinsam mit der deutschen Nationalmannschaft 1977 auf Südamerikatour ging. Seinerzeit war es für den DFB- Fan noch möglich, zusammen mit der Mannschaft zu fliegen. Sein Nachbar auf dem Flug war Georg Volkert, seinerzeit ein gefürchteter Linksaußen. Der DFB absolvierte vier Länderspiele mit Start in Argentinien, dann weiter in Uruguay, Brasilien und ins Aztekenstadion nach Mexiko. Zur steten Erinnerung pinnte Heini sich eine riesige Weltkarte mit der Flugroute und allen Stationen dieser Reise an die Wand seines Wohnzimmers.
Um 2000 zog er nach Osterode, unsere Treffen wurden über die Jahre seltener und schließlich riss der Kontakt ganz ab. Wie ich erst jetzt von Gerd Bähr erfuhr, verlor er bereits an Pfingsten 2022 den Kampf gegen seine langjährige Krebserkrankung,
Heini wurde 74 Jahre alt. Ruhe in Frieden, alter Freund.
Braunlager Schützenfest
In meiner kindlichen Erinnerung ist das jährliche Schützenfest nachhaltig verankert. Kein Wunder, gab es doch für uns Kinder in den 50er Jahren neben Weihnachten und Ostern nur noch eine Veranstaltung mit ähnlichem Charakter, wenn auch bescheidener: das Jahrmarktsfest im Oktober.
Der Schützenplatz -folgerichtig am Ende der zunächst steil ansteigenden Schützenstraße- lockte mit hochfliegenden Kettenkarussells, bunten Buden mit allerlei Süßzeug sowie natürlich mit Bier- und Bratwurstständen. Wer es sportlich mochte, der probierte sich an den Schießbuden mit dem Luftgewehr aus oder beim Pfeile- und Dosenwerfen. Höhepunkt am Sonntag war der große Festumzug. Vom Bushalte-Platz am Berliner Hof ging es zur Mittagszeit mit wehenden Fahnen vorbei an den mit jungen Birken oder Girlanden festlich geschmückten Häusern. Oft war der Umzug so gewaltig lang, dass die Ersten schon auf dem Festplatz eintrafen, ehe die Letzten abmarschierten. Verschiedene Kapellen erfreuten mit Pauken, Bläsern, Pfeifen und Hörnerklang. Auch einheimische Vereine und andere Organisationen einschließlich Delegationen befreundeter Schützenvereine schickten schmuck gekleidete Abordnungen auf den Weg. Selbst bei größter Hitze marschierten alle im vollen Ornat. Eine Leistung, die Respekt verdient, wenn man bedenkt, dass manche von ihnen vom Schützenfrühschoppen bereits etliche Liter Bier intus hatten.
Spannend wurde es noch einmal am Dienstagabend, wenn das Heimbringen des neuen Schützenkönigs anstand. Wer ist es geworden? war die spannende Frage unter uns Knirpsen. Überall wurde gemunkelt und spekuliert. Für viele von uns war der Schützenkönig ein strahlender Held. Ich wusste zwar nicht mal, worauf die Männer überhaupt schossen und wie so ein König ermittelt wurde, doch war ich nicht minder voller Bewunderung.
Nach pandemiebedingter zweijähriger Abstinenz feiert die Schützengesellschaft vom 22.-24.Juli wieder das Schützenfest. Und das zum 333mal seit Gründung 1689. Eine Schnapszahl, die hoffentlich Glück bringen wird. 1994 begleitete ich mit meiner Kamera den Schützenkönig vom Ständchen bis zum Heimbringen. Wer mehr darüber erfahren will, klicke bitte auf das Foto!
Gisi erzählt vom Schwimmbad Braunlage - 2.Teil
Passend zum Sommermonat Juli schickte mir Gisi den zweiten Teil seiner nass-fröhlichen Erinnerungen an das Braunlager Schwimmbad der 70er Jahre. Diesmal liegt der Schwerpunkt seiner Betrachtungen auf dem Service im Kioskbereich. Wie das Bild zeigt, direkt neben dem Nichtschwimmerbecken platziert. Damit unmittelbar im Einzugsbereich der jüngeren Badegäste, die von der praktischen Möglichkeit des Einkaufens auch oft und gern Gebrauch machten.
Bei einem Blick in den Spiegel fragt man sich unwillkürlich, wie lange diese Kindertage schon zurückliegen. In einem anderen Zusammenhang las ich mal eine Feststellung des Lyrikers Karl Mayer (1786-1870):
"Wer im Saal der Tänze,
Eben blond noch war,
Ach, in seiner Kammer,
Hat er graues Haar"
Harzflieger Walter Spengler
In Torfhaus erinnert ein Gedenkstein an den „Harzflieger“ Walter Spengler. Schon mehrmals musste der schwere Findling seinen Standort wechseln, heute ist er südlich vor dem Hotelkomplex Harzresort zu finden. Doch wer war Walter Spengler? Seine Familie kam während des 1.Weltkriegs (aufgrund der Erkrankung der Mutter) aus Coburg in den Harz und übernahm bald das Hotel Wendt auf Torfhaus. Spengler meldete sich freiwillig zur Infanterie und wurde verwundet. Eine Begegnung mit General Walter von Eberhardt, damaliger Inspekteur der Luftwaffe, brachte ihn schließlich zur Fliegerei, und so schloss er sich nach seiner Genesung als Pilot der Staffel von Manfred v. Richthofen an.
Nach Kriegsende arbeitete er im elterlichen Hotelbetrieb und übernahm diesen 1923 in Eigenregie. Doch die Leidenschaft zur Fliegerei ließ ihn nicht los, und so zog er 1925 als Fluglehrer nach Böblingen. Dort wirkte der seinerzeit bekannteste deutsche Flugzeugkonstrukteur Hanns Klemm, dessen Maschinen Spengler flog.
Ein fliegerisches Kunststück gelang ihm 1928, als er als erster Pilot im Harz landete - auf einer Wiese in Torfhaus. Danach besuchte er regelmäßig seine Familie in Torfhaus per Flugzeug, was stets für großes Aufsehen sorgte, vor allem als er im Winter 1929 auf dem vereisten Oderteich landete. Der Volksmund verlieh Spengler daraufhin das Attribut Harzflieger. Foto vom Brockenflug klick.
Der wagemutige Spengler gehörte in Böblingen zu einer vierköpfigen Gruppe um den Flugakrobaten Schindler. Bei einem waghalsigen Kunstflug, währenddessen Schindler von Spenglers Flugzeug aus über eine Leiter in ein darüber fliegendes Flugzeug klettern wollte, verhedderten sich die beiden Maschinen. Sie stürzten ab und rissen alle vier Piloten in den Tod. Ein Begleitflugzeug filmte das tragische Geschehen. Der Gedenkstein wurde zu Ehren und zum Gedenken an den legendären Flugpionier am Hotel seiner Eltern aufgestellt. Auch in Böblingen gibt es auf dem Friedhof einen Gedenkstein. Bei seiner Einweihung sprach Exzellenz von Eberhardt, der Mann, der Spengler einst zur Fliegerei inspirierte.
Zeitzeugin Isa Wickenhagen verstorben
Am 21.Juni 2022 verstarb Isa Wickenhagen nach einem wechselvollen und interessanten Leben im gesegneten Alter von fast 91 Jahren.
Die unter Zeitzeugen veröffentlichten Videoprojekte, in denen Frau Wickenhagen von 2016 bis 2020 interessante Begebenheiten und Begegnungen aus Kindheit und Jugendzeiten sowie über die Nachkriegsjahre, Währungsreform und von ihrem Leben in den USA erzählte, werden weiter an sie erinnern. Mit ihrem detailreichen Wissen und einem ausgeprägten Gedächtnis für Personen und Ereignisse hinterlässt sie damit auch einen persönlichen Beitrag zur Chronik ihrer Heimatstadt Braunlage. Daneben zeugen die Aufnahmen von ihrer Lebensfreude, ihrem Humor und der Freude am eigenen Tun. Unser beider Zusammenarbeit war stets angenehm, da sie immer gut vorbereitet, voller Begeisterung und großem Engagement ihre Erzählungen vorzutragen wusste. Ferner brachte sie aufgrund früherer Tätigkeiten viel Verständnis für technische Anliegen zum Beispiel bei der Ausleuchtung mit. klick
Große Freude löste Isa Wickenhagen im Winter 2021 auch beim Vorsitzenden des SV Braunlage "Ecki“ Kornhuber aus. Sie überließ dem Verein zum 100jährigen Jubiläum die "Goldene Chronik" aus dem Nachlass ihres Vaters Alfred Wickenhagen, die dieser in seiner Eigenschaft als 1.Vorsitzender 1951 zum damals dreißigjährigen Vereinsbestehen mit historischen Ereignissen der zurückliegenden drei Jahrzehnte aufwendig gestaltet hatte. Die feierliche Übergabe wurde von der GZ gebührend gewürdigt - siehe Artikel klick
Torfhaus im Oberharz
Die Siedlung Torfhaus gehört als Ortsteil von Altenau zur Berg- und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld, liegt 800m hoch im Nationalpark Harz und kann auf eine bewegte Vergangenheit zurückblicken.
Bereits im 16.Jahrhundert wurde die Gegend nach Torf untersucht. Nachhaltig lohnte der Torfabbau jedoch nicht und wurde daher gegen Ende des 18.Jahrhundert eingestellt. 1713 wird mit dem „Borkenkrug“ erstmals ein Gebäude erwähnt. Vermutlich diente es den Torfaufsehern, Förstern und Wirten sowie vereinzelten Gästen wie weiland Goethe 1777 als Unterkunft. Ab 1842 kam eine Nutzung als Poststation hinzu, denn es herrschte Verkehr auf dem alten Handelsweg zwischen Bad Harzburg und Nordhausen. Beritten über den Harz! Hört sich irgendwie nach Abenteurertum in Wildwest-Manier an. Folgerichtig wurde das Haus 1892 um eine Saloonlokalität erweitert.
In den 1920er Jahren nahm der Tourismus Fahrt auf, wurde jedoch jäh durch dramatische Ereignisse Mitte April 1945 gestoppt, als die gesamte Siedlung infolge einer Vergeltungsmaßnahme niederbrannte. Ab 1949 erfolgte der Wiederaufbau mit ersten Hotels und Restaurants, der Errichtung neuer Skihütten, einer Revierförsterei sowie eines Schullandheims und einer Jugendherberge. Besonderheit am Rande: 1961 drehte Regisseur Jürgen Roland in Altenau und Torfhaus eine Folge für seine legendäre "Stahlnetz-Serie". klick
Schon immer gilt Torfhaus aufgrund seiner Lage als leicht erreichbarer Aussichtspunkt auf den Brocken. Den tollen Ausblick genießen bis heute zahlreiche Touristen aus Nah und Fern. Ferner ist Torfhaus idealer Ausgangspunkt für Wanderungen. Hauptattrakton ist der Goetheweg, welcher von hier zum Brocken führt. Im Winter lädt ein weitverzweigtes Loipennetz zum Skiwandern ein. In Ortsmitte ist auf einigen Hängen alpiner Skilauf und Rodeln möglich.
Derzeit erfährt die kleine Siedlung Torfhaus, die ohne Touristen nur eine Handvoll Bewohner zählt, attraktive Veränderungen, wie mein aktuelles Video zeigt. (Lfzt. 4:50 Min)
Das Braunlager Freibad in den 60er Jahren
Gisi erfreut mit einer neuen Geschichte aus seinem Erinnerungsschatz. Sie spielt im beliebten Braunlager Freibad der 60er und 70er Jahre - somit in etwas bescheideneren Zeiten. Gewohnt heiter und mit beeindruckenden Details schildert "unser Mann in Neuseeland" das erschwingliche Sommervergnügen für all jene, deren Eltern nicht das Hohelied vom Wohlstand sangen.
Meine eigenen Erfahrungen im Schwimmbad machte ich erst mit 11 Jahren, gemeinsam mit meinem um ein Jahr jüngeren Bruder Peter. Das lag vor allem daran, dass unsere Familie ausnahmslos aus Nichtschwimmern bestand. Peter stellte sich jedoch im Gegensatz zu mir sehr geschickt an und errang bereits ein Jahr darauf das Fahrtenschwimmer-Abzeichen. Und das war schon was, wie Gisi in seiner Kolumne anschaulich zu berichten weiß.
Heutzutage sind Schwimmbäder immer noch gut besucht, doch sie haben ein Problem: es fehlen Bademeister! Und ohne gestrenge Aufsicht kein Schwimmen. Clevere Wasserratten sind inzwischen auf den Trichter gekommen, dieses Problem mit Gründung eines Vereins zu lösen.
Dessen Mitglieder dürfen auch ohne Schutz durch einen Aufsicht führenden Fachangestellten für Bäderbetriebe baden gehen ... klickOderhaus und Sonnenberg
Nach der Präsentation des Oderteichs geht es diesmal zu zwei weiteren Sehenswürdigkeiten im Oberharz, die zu jeder Jahreszeit ein lohnendes Ausflugsziel bilden.
Oderhaus liegt an der B27 + L591 im Tal der Oder zwischen Braunlage, St.Andreasberg und Bad Lauterberg. Ein ehemaliges Forstamt in der kleinen Siedlung ist seit 1994 Sitz der Nationalparkverwaltung Außenstelle Westharz. Vom Parkplatz direkt an der Oder führt ein breiter Forstweg vorbei an der Gaststätte "Rinderstall" hoch zum Oderteich (Wanderstrecke rund 10km).
Vom Oderteich bis zur Siedlung Sonnenberg sind es ungefähr 2km. Der Sonnenberg befindet sich auf den Hochlagen des Harz im Nationalpark und weist eine Höhe von über 850m auf. Diese Erhebung (sie teilt sich auf in den Großen und den Kleinen Sonnenberg) gehört zu einem sehr beliebten Wintersportgebiet und bietet bis in den Frühling hinein sichere Schneeverhältnisse.
Mein Video (Lfzt.3Min.) zeigt Fotos von beiden Orten. Zum Nationalpark passen folgende Fotos
Walpurgis 30.April 2022
Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause fliegen die Hexen heute wieder. Um Mitternacht wird Oberteufel Hansi der Erste seine Rede ans Volk halten und sich danach in die Hölle verziehen. Sein Abgang wird von einem gigantischen Feuerwerk begleitet.
Tagsüber streifte ich vorbei an geschmückten Plätzen zum Kurparkteich und fotografierte die Vorbereitungen ...KLICK....KLICK
Historischer Oderteich
Der Oderteich liegt im Ortsdreieck Braunlage-Sankt Andreasberg-Altenau innerhalb des Nationalparks Harz. Über den Staudamm führt die Bundesstrasse 242, die in die Bundesstrasse 4 mündet. Die historische Talsperre ist durch seine besondere Konstruktion aus großen Granitsteinen und Granitsand die berühmteste der Harzer Teichdämme. Sie wurde 1715-1722 erbaut, um in früheren Zeiten u.a. die Sankt Andreasberger Bergwerke auch in Trockenzeiten mit Aufschlagwasser versorgen. Dazu wird das Wasser der Oder aufgestaut, zusätzlich wird der Teich gespeist von der Rotenbeek, die auch den Bach Sonnenkappe aufnimmt. Noch heute treibt das Wasser mehrere Wasserkraftwerke an. Seit 2010 gilt die Talsperre als UNESCO-Weltkulturerbe. Das sehr dauerhafte Bauwerk befindet sich wie die gesamte Stauanlage noch weitgehend im Originalzustand.
Es gibt einen 4,5 km langen Rundwanderweg um den Teich, der teilweise als Bohlenweg durch hochmoorähnliche Flächen führt. Übrigens ist Baden im Oderteich erlaubt. Der ausgeschilderte Einstiegsbereich ist im vorderen Drittel zu finden - also in Nähe der Dammkrone. Hingegen lohnt Angeln nicht, da der Teich wegen seines moorig-sauren Wassers keinen Fischbestand aufweisen soll.
Parkmöglichkeiten sind unmittelbar in Teichnähe gegeben. Wanderer und Spaziergänger lockt der Oderteich mit seinem eigenen Reiz indes ganzjährig an. Ein besonderer Zauber liegt über dem Teich und seinen Gestaden in winterlicher Stimmung, wie mein Video zeigt.
Andenken bewahren
Ein besonderes Anliegen vom Ehrenvorsitzenden der Braunlager Museumsgesellschaft Karl-Günther Fischer ist die Bewahrung des Andenkens an jene Offiziere, welche am 17.April 1945 die Stadt Braunlage durch entschlossenes Handeln und Verhandeln vor Kampfmaßnahmen und einer möglichen Zerstörung bewahrten. Zum Gedenken an den verantwortlichen Stadtkommandanten Dr.Aumann und seine Offiziere initiierte Fischer schon vor Jahren das vor dem Museum aufgestellte Ehrenmal. klick
Unter dem Motto "Dank und Anerkennung verjähren nicht" präsentierten Bürgermeister Langner und Büchereileiterin Imke Koch am Ostermontag in der Stadtbibliothek ein von Fischer dazu verfasstes Memorandum.
Bereits 2015 hatte der ehemalige Museumsleiter in meinem Video umfassend das damalige Geschehen geschildert.
HD-Video-Laufzeit 17:20 Min - mit original Filmmaterial aus BRL 1944-45
Allerdings existiert noch eine weitere Rettungsversion als die erwähnte. Sie bezieht sich auf ein Memorandum des damaligen Stadtkämmerers Carl Bähr klick. Demnach war insbesondere das umsichtige Verhalten von Oberleutnant O.Denecke maßgeblich für die Vermeidung von Kampfhandlungen, da er vor Anrücken der US-Army rund fünftausend versprengte deutsche Soldaten vom "Hasselkopf" in Richtung Rübeland in Marsch gesetzt hatte. Durch den Truppenabzug wurde Braunlage zur "freien Stadt" erklärt. K.G.Fischer hält diese Version nach eigener Recherche für nicht überzeugend.
Vermischtes
------------------.......................Frauenfußball auf dem VormarschrKLICK KLICK
Komplexe Beziehung
Beziehungen bergen neben erfreulichen Momenten immer auch Konflikte - im Großen wie im Kleinen, im privaten wie im öffentlichen Leben.
Doch bekanntlich sind die ersten - und für den weiteren Lebensweg ausschlaggebenden - Beziehungen die zwischen Eltern und Kind, gern auch als Erziehung bezeichnet.
Die Mutter-Sohn-Beziehung zeigt sich häufig als besonders innig, nachsichtig und von Stolz auf den Spross geprägt. Diese Harmonie unterliegt allerdings auch gewissen Gefährdungen, wenn beispielsweise der pubertierende Sohnemann sich der mütterlichen Fürsorge zu entziehen versucht oder Muttern am Verhalten des geliebten Sprösslings zu nörgeln beginnt, weil er ihre Erwartungen nicht erfüllt. Gehöriger Sprengstoff, der schnell zu heiklen Situationen führen kann.
Vor gut 20 Jahren schrieb ich zwei Kurzhörspiele, die in heiterer Form eine etwas anstrengende Mutter-Sohn-Konstellation mit unterschiedlichen Wahrnehmungen thematisieren. Die Schauspielerinnen und Schauspieler Kerstin und Henry Klinder, Arnold Hofheinz und Julia Littmann vom Nordharzer Städtebundtheater verkörpern engagiert die unterschiedlichen Charaktere. Zu
Die Aufnahmen sind Teile einer CD mit insgesamt 14 Kurzhörspielen. Die CD wurde 2000 von mir selbst produziert und unter anderem vom Deutschen Theaterverlag vertrieben. (Alle Rechte beim Autor) - zu den Hörspielen KLICK
Vor 70 Jahren in Braunlage
Die in Braunlage wohl meistbeachtete aller Nordischen Skimeisterschaften fand 1952 statt. Für die führende norddeutsche Wintersportmetropole bot sich nach den entbehrungsreichen Kriegsjahren die einmalige Gelegenheit, ihren guten Ruf über regionale Grenzen hinweg zu erneuern. Zuvor hatte der 1892 gegründete WSV Braunlage bereits 1909, 1923 und 1934 die Winterspiele ausgerichtet.
Mit riesiger Unterstützung von örtlicher und überregionaler Politik, Wirtschafts- und Sportverbänden und nicht zuletzt der Bevölkerung sollte vom 8. - 11. Februar 1952 aus vielerlei Gründen eine bemerkenswerte Meisterschaft stattfinden…
Um an das besondere Ereignis vor 70 Jahren zu erinnern, sichtete der langjährige Vorsitzende Eckard "Ecki'" Friedrich im umfangreichen Archiv des WSV Unmengen von Unterlagen. Aus dem Ergebnis seiner Recherche schufen wir gemeinsam ein umfassendes und vielfältiges
35-minütiges Filmdokument. klick
Anlass für die Goslarsche Zeitung, uns und unseren Film in einem schönen Beitrag vorzustellen. KLICK Der GZ-Redakteur M.Eggers verlieh mir darin freundlicherweise das Attribut "Filmemacher". Ich sehe mich allerdings nach wie vor als Autor mit vielen Interessen, der seine Geschichten mithilfe unterschiedlicher Medien erzählt.
Skiwetter
Am Wochenende 12. und 13.Februar zeigte sich der Winter mal von seiner schönen Seite. Bei strahlendem Sonnenschein vergnügten sich zahlreiche Schneebegeisterte aus Nah und Fern auf der innerstädtischen Skiwiese von Braunlage. Wer sich den Ski- und Rodelspaß im Video mit unterlegten Zitherklängen von Helmut Reichertz ansehen möchte: KLICK
Heiteres Sammelsurium
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Als Twittern noch Zwitschern hieß ...
Im Harz wurde und wird bis heute eine Besonderheit gepflegt: die Meisterschaft der Harzer-Roller-Quartette.
Die Hauptakteure sind kleine, gelbe Vögel, als Kanarienvögel bekannt. In jeweils vier übereinander gestellten Käfigen singen sie im Quartett um die Wette und werden nach bestimmten Kriterien bewertet. Historischer Hintergrund der liebenswerten Vögel im Harz: früher fuhren sie mit ins Bergwerk, erfreuten die Bergleute mit ihrem Gesang und verstummten, wenn der Sauerstoff knapp wurde, warnten somit vor Gefahr.
Kanarienvögel sind nicht die einzigen gefiederten Freunde des Menschen, die mit ihrer Kunst aufwarten und unterhalten. Papageien, Beos und Wellensittiche sind in der Regel erstaunlich gelehrig.
Leider nicht immer, wie die Beschwerde einer Kundin über ihren Papageien
in einer Wiener Tierhandlung zeigt. klick Foto links
Dagegen gibt es ein großartiges Beispiel für gelungenes Lernen hier: klick Foto rechts
Marie von Ebner-Eschenbach
Man bleibt jung, so lange man lernen, neue Gewohnheiten annehmen und Widerspruch ertragen kann.
Kinderstube
Mit welchem Beitrag starte ich ins neue Jahr? Dabei kam mir der heutzutage oft bemühte Aufruf zur gegenseitigen Rücksichtsnahme in den Sinn. Es erinnert mich an meine Kindheit zurück ...
Jede Generation hat das Recht auf eigene Vorstellungen und Überlegungen im Umgang mit den Nachkommen. Meine Erziehung erfolgte zu einer Zeit, in der Kinder zu schweigen hatten, wenn sich Erwachsene unterhielten. Eine Störung des Gesprächs oder gar eine Einmischung galten als unerzogen und vorlaut, nicht selten gab es dafür einen Klaps auf den Mund.
Heutzutage wird Kindern eine völlig andere Aufmerksamkeit und Bedeutung zuteil. Es hat den Anschein, dass kindliche Äußerungen - dem Zeitgeist entsprechend - Vorrang vor jeglichem Gespräch haben.
Sei’s drum, doch die Aneignung von Höflichkeit im Sinne einer guten Kinderstube schadet sicher keinem Kind. Im Gegenteil, wie mein Kurzhörspiel aufzeigt... bitte Foto links anklicken
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