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BLOG
Die Rubrik „BLOG“ ersetzt im Internet-Zeitalter mehr und mehr das nachbarliche „Schwätzchen“ über den berühmten Gartenzaun. Hier wie da teilt man Neuigkeiten mit, fabuliert über Erleuchtungen, verabreicht An- und Einsichten oder tratscht ganz ungeniert über Banalitäten. Dank WorldWideWeb ist dieser "Zaun" weltumfassend geworden, dennoch beschränkt sich der Fokus meiner Betrachtungen überwiegend auf meine Heimatstadt. Manche Zeitgenossen finden solche Selbstbetrachtungen in aller Öffentlickeit überflüssig oder gar „schamlos“, andere wiederum lesen sie mit Freude und Neugier...ganz wie im richtigen Leben!! (Anmerkung: Wer hier namentlich nicht genannt werden möchte, sage mit bitte kurz Bescheid)
(ältere Beiträge siehe unter ARCHIV)
Waldbrand im Brockengebiet
Im September wütete wieder ein Feuer um den Brocken herum und hielt die Wehren und Löschflugzeuge ganze sechs lange Tage in Atem. Über die mögliche Ursache des Waldbrandes wird derzeit noch spekuliert. War es Brandstiftung oder kann Funkenflug von Dampfloks der Harzer Schmalspurbahnen das Feuer ausgelöst haben? Die Gerüchteküche ist am Kochen…
Über den Brand gibt es unzählige Berichte und Fotos in allen Tageszeitungen sowie viele Videos auf YouTube.
Die Brandkatastrophe platzte mitten in die grundsätzlichen Überlegungen der HSB um alternative Antriebsarten und einer Trassenerweiterung nach Braunlage. Dazu einige Gedanken meinerseits … klick
Trauung auf dem Hausberg
Die Eheschließung gilt allgemein als schönster Tag im Leben eines Liebespaares. Die traditionelle Zeremonie der Hochzeit feiern die Brautleute gern in einem besonderen Ambiente. Im Trend zum kargen Standesamt im Rathaus liegen daher außergewöhnliche Orte wie Schiff und Flugzeug oder exotische Länder mit ihren Stränden. Beliebt sind ferner, sofern es die Kassenlage hergibt, auch Burgen und Schlösser.
Wer es mehr heimatlich mag und mit der höchsten Erhebung Niedersachsens eine natürliche Attraktion vor der Haustür hat, darf doppelt jubilieren. Werden doch im Aussichtsturm auf dem Wurmberg neuerdings wieder Trauungen vorgenommen! Die Wertigkeit einer Vermählung erfährt zweifellos noch eine Steigerung, wenn die Prozedur vom höchsten Repräsentanten des Ortes vollzogen wird. Um das Verfahren regelkonform gestalten zu können, hatte sich Braunlages Bürgermeister Wolfgang Langer zuvor getraut, ein Standesamt-Seminar erfolgreich zu absolvieren.
Seine Trauungspremiere fand Ende August statt und wurde an einem guten Freund vollzogen: Stephen Buchholz mit seiner Auserwählten Eileen. Die Brautleute kennen sich schon etliche Jahre und besiegelten nun in 1000 Meter Höhe den Schritt in den Ehehafen.
Mit Stephen bin ich seit etlichen Jahren freundschaftlich verbunden. Daher nehme ich die Gelegenheit gern wahr, an dieser Stelle über sein persönliches Glück zu berichten. PS: Wurmberg-Videos klick
Die Abrechnung
Mein erfolgreiches Hörspiel von 2023 mit Christian Schult als Erzähler
die deutsche Synchronstimme von Robert Redford, Marlon Brando, Anthony Hopkins ua
Laufzeit 16:45 Min.- c/2023 ---- KLICK
Fotos Braunlage mit Wurmberg
Braunlage 2020..................Braunlage 2024.......Jugendherberge ........ Wurmberg im Blick
Alter Film im neuen Kostüm
Anno 1979 drehten wir Mitglieder vom Mülltonnensender unseren letzten Film in Sachen "Spaß am Herumalbern". Es gab damals einen echten Sommer und alle Akteure hatten mächtig Durst!! Drehort war ein heute nicht mehr zugänglicher alter Steinbruch gute 500 Meter hinter Königskrug Richtung Oderbrück.
Schon der damalige Film streifte in launiger Form das Thema "Arbeitskräftevermittlung". Im wirklichem Leben stets ein ernster und komplexer Sachverhalt hielten wir uns mehr ans Motto: Lachen ist immer besser als schwerlastende Trübsal.
2024 aktualisierte ich den alten Film, blieb jedoch dem Thema treu. Es geht weiter heiter zu - und zum Schluss siegt wieder das Gute ... so wie in allen Märchen halt. HD-Video Lfzt. 18:40.Min. - 576 MB
Aufgeschnappt
Nach rund einem Jahr sind die Renovierungsarbeiten an der Friedhofskapelle abgeschlossen. Foto 1. Hingegen präsentiert sich die Evangelische Kirche nach wie vor verhüllt. Man hört dies und jenes, nur von einem endgültigem Fertigstermin ist leider keine Rede. So sind die Fotos vom August letzten Jahres immer noch aktuell Foto2. Neulich beobachtete ich zwei kleine Kinder, die höchst interessiert Straßenbauarbeiten bestaunten. Sie hatten es sich vor der Baustelle bequem gemacht und harrten der Dinge ....der erste Schritt ins spätere Berufsleben? Respekt! Foto 3. Normalerweise erfahre ich nur aus der Abrechnung des Theaterverlages, wo meine Stücke gespielt wurden. Mitunter lesen jedoch Bekannte die Vorankündigung und schicken mir einen Hinweis. So wie in diesem Fall. Dank an Elke. Foto 4
Eckis gesammelte Werke
--1) Aidos Glück--...2)Jugendzeiten ...3)Tanzschule Bericht klick
4.) Toochbrüder....5.) Werbung 50er.
Besinnliche Reise 1938 zu den Bajuwaren
„Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen …“ - das wusste schon der Dichter Matthias Claudius. Erzählungen über das Erlebte und Gesehene sind seit jeher geprägt von Geschmack, Anlass und Interesse. Als Mitbringsel dienten in früheren Zeiten zumeist Ansichtskarten oder andere kleine Andenken vom Urlaubsort. Wer bereits über eine Kamera verfügte, klebte die selbstgemachten Fotoaufnahmen von malerischen Sonnenuntergängen oder Sehenswürdigkeiten in ein Album und versah diese mit kleinen Anmerkungen.
Von bemerkenswerter Güte nimmt sich dagegen das fast 90jährige Reise-Protokoll dreier bekannter Braunlager Persönlichkeiten aus. Ihr Ziel im August 1938 war Bayern - mit dem Automobil in den Süden Deutschlands.
Ein Chauffeur sorgte dafür, dass seine Harzer Fahrgäste mit offenen Augen und wachem Geist die Gegend bestaunen und sich sorglos den dionysischen Genüssen in Form von Gerstensaft, leckeren Viktualien sowie dem Anblick schmucker Damenwelt hingeben konnten. Da die Herren zur gebildeten Schicht gehörten, garnierten sie ihre Eindrücke mit philosophischem Gedankengut oder nahmen vergleichend Anleihen in der griechischen Mythologie nach dem apollonischen Prinzip: Erkenne dich selbst! Am Ende enstand eine meisterliche Reportage mit beeindruckenden Bildern.
Ecki Friedrich fand den Band im Nachlass seines Großvaters, und wir beschlossen, das ungewöhnliche Werk in einem Video vorzustellen. Das Ergebnis dürfte selbst unter Berücksichtigung heutiger Sehgewohnheiten erfreuen. Für Video-klick ---- für mehr Info klick hier
Spaß und Freude
Das "Anbaden" im Meer folgt einer langen Tradition. Hunderte von Einheimischen und Gästen versammeln sich jedes Frühjahr am Strand, wie zum Beispiel hier in Travemünde, um sich auf Kommando ins kalte Wasser zu stürzen. Bei einer Wassertemperatur von 10 Grad eine sportliche Herausforderung. Natürlich steht bei Groß und Klein der Spaß im Vordergrund. Zudem verkleiden sich einige faschingsgleich und ziehen die Blicke auf sich. Am Ende erhalten alle Teilnehmer eine Urkunde. Video-Lfzt. 2.Min.
Von 2010 bis 2015 wurde auf dem Braunlager Gondelteich das sogenannte Sautrogrennen veranstaltet. Da ging es noch bunter und interessanter zu als beim Anbaden....klick
Sprung in die 60er Jahre
Mit zunehmenden Alter beschäftigen anscheinend nicht nur mich Erinnerungen an jugendliche Zeiten. Ob es die oft beschworene gute, alte Zeit war, mag jeder für sich beantworten. Die 60er Jahre waren in jedem Fall eine Zeit des Auf- und Umbruchs und geprägt vom Auflehnen der Jugend gegen verkrustete und überkommene Lebensentwürfe. Von Protesten und Straßenschlachten in großen Metropolen bekamen wir "Dörfler" jedoch nur wenig mit. Der revolutionäre Geist endete zumeist an den Ortsschildern der Provinz. Daher konzentriere ich mich an dieser Stelle auf die rein musikalischen "Auswüchse". Doch auch diese fielen eher moderat aus, denn die meisten von uns mussten sich mit NDR und HR begnügen. Wobei letzterer nicht einmal überall in Braunlage zu empfangen war. Dennoch bewegte das bisschen Gehörte enorm. So fieberten wir ab Ende 1965 monatlich jeder von Radio Bremen ausgestrahlten Beatclub-Sendung mit heißem Herzen entgegen. Daneben wollten die meisten gern selbst herumlärmen - und so schoßen Bands wie Unkraut aus dem Boden. Die Liebe zur eigenen Musik ebbte später mit Abschluss von Schule oder Ausbildung in aller Regel ab. Räumliche Veränderungen oder andere Interessen lockten ...
Jetzt ein Sprung in die Gegenwart. Dem Hamburger Beat-Experten und Fotografen Ulf Krüger gelang im März eine sehenswerte Ausstellung mit Fotos und Zeitdokumenten aus den 60ern. Mein Video informiert, was es dort so zu sehen gab. Videolaufzeit 3:35 Min.
Im zweiten Video Videolaufzeit 9:20 Min.erzählt Hansi Schnabel von Braunlager Jugendlichen und ihren musikalischen Versuchen. Wem das nicht ausreicht: für weitere Informationen und Videos zum Thema klick hier.
Elektro-Boote für den Schnei-See
Vor Jahren wurde auf dem höchsten Berg Niedersachsens ein sogenannter Schnei-See angelegt, damit bei schlechten Schneeverhältnissen genügend Wasser für die Schneekanonen verfügbar ist. Außerhalb der Wintersaison betreibt die Wurmbergseilbahn-Gesellschaft auf dem Gipfel bekanntlich eine Erlebniswelt rund um das Gewässer. Um die immer kürzer ausfallende Wintersaison einigermaßen zu kompensieren, wurde jetzt eine neue Attraktion vorgestellt. Künftig sollen ferngesteuerte Elektro-Boote für Belebung auf dem Schnei-See sorgen. Dem Betreiber ist zu wünschen, dass sich seine Hoffnung erfüllt.
Warum eigentlich nicht? Neulich sah ich ein Kinderauto durch die Luft segeln klick. Sollte dieses Serienreife erlangen, könnten die Knirpse künftig ohne Umwege direkt zum Wurmberg fliegen. Ferner wäre vorstellbar (nicht wirklich ernsthaft), zu Walpurgis die spätmittelalterlichen Hexenbesen ebenfalls mit einem Elektromotor auszustatten. -- 2019 drehte ich einen kleinen Film über die neue Erlebniswelt. Bitte Foto anklicken ..Lfzt. 4 Min.
Dramatischer Einbruch
Nachtrag zum vorherigen Beitrag. Ende April präsentierte die Wurmberg-Gesellschaft dramatische Zahlen: das Fahrgastaufkommen ist seit 2018 von 1,5 Millionen auf 212.000 Mio. in 2023 geschrumpft. Für den Einbruch sorgte neben Corona der geringe Schnee der letzten Jahre; die winterliche Saison fällt immer kürzer aus, während gleichzeitig die Kosten für die künstliche Beschneiung steigen. Da ist jetzt guter Rat teuer. Aus rechtlichen Gründen dürfe die Stadt den Winterbetrieb nicht subventionieren, informierte der Bürgermeister. Ergo wird die Wurmberg-Gesellschaft ihre Geschäftsfelder um neue Attraktionen erweitern müssen, um ihren Fortbestand auf Dauer zu sichern.
Davon unbeirrt investiert die Eigentümerin des neuen Wurmbergturmes, Karin Lauber, weiter im großen Stil. Am Turm wird eine Gaststätte im alpenländisch modernen Stil angebaut, ferner ein Kiosk mit dem klingenden Namen „Wikinger-Schänke“. Der Clou: von der Terrasse können die Gäste ein ferngesteuertes Modell-Wikingerschiff beobachten, wie es auf den Schneisee kreuzt. Die Kosten werden mit einer halben Million beziffert. Für die Betreibung der Betriebe ist bereits ein Pächter gefunden.
Braunlage kann dankbar und glücklich sein, dass sich Frau Lauber finanziell derart engagiert. Sie setzt damit das Engagement ihres Vaters Oskar Wesche fort. Dieser hatte 1952 die erste Gaststätte auf dem Wurmberg eingerichtet und sie über Jahrzehnte selbst betrieben, ausgebaut und modernisiert.
Verschiedenes
Torfhaus-Turm
Deutschlands höchster Ausssichtsturm mit 65m Höhe ging am 1.11.2023 mit einer feierlichen Eröffnung im Beisein von Ministerpräsident S.Weil an den Start. Bis zur kompletten Inbetriebnahme braucht es aber noch etwas Zeit. So steht der Fahrstuhl ebensowenig zur Verfügung wie der Skywalk oder die 110m lange Erlebnisrutsche "Rasantia". Als Gründe für die Verzögerung werden Lieferengpässe und Extremwetter genannt.
Derzeit bieten die Betreiber eine geführte Besichtigung "über viele Treppenstufen" nach oben auf die Aussichtsplattformen an - wenn der imposante Turm nicht wetterbedingt geschlossen bleibt.
So wird erstes Murren laut: hohe Eintrittspreise, Zusatzkosten für die Rutsche, wetterbedingte Schließungen.
Torfhaus liegt über 800m hoch in einem Gebirge. Da kann eine super Aussicht auf den Brocken leider nicht garantiert werden.
In Zeiten, wo sich der Harzer Wald mehr oder weniger auf lange Zeit verabschiedet hat, sind Touristenattraktionen wie der Harzturm gewissermaßen als Kompensation zu betrachten. Und so wünsche ich den Betreibern auch, dass ihre mutige Investition sich langfristig amortisiert.
Für einige Momentaufnahmen Foto anklicken. Weitere Infos: https://harzturm.de/
Radau-Wasserfall
Mitte des 19. Jahrhunderts wurden im Auftrag der Herzoglich-Braunschweigischen Eisenbahngesellschaft künstlich neue Ausflugsziele angelegt, um die Attraktivität des aufstrebenden Bahnfahrens mit touristischen Sehenswürdigkeiten zu beleben.
Im Zuge dieser Maßnahmen kam es 1859 zum Bau des Radau-Wasserfalls an der B4 zwischen dem damaligen Neustadt-Harzburg (ab 1892 Bad Harzburg) und Torfhaus. Dazu wurde vom kleinen Gebirgsflüsschen Radau, das bei Torfhaus entspringt, für den Wasserfall-Zulauf ein Seitenarm abgezweigt. Nach 500m stürzt das Wasser über steile Felswände 23m tosend in die Tiefe. Zusätzlich wurde neben dem Zulauf ein Wanderweg angelegt, welcher direkt am oberen Wasserfall vorbeiführt.
Anlage und Wege sowie der Zuleitungsgraben müssen gepflegt und gereinigt werden. Pflege kostet natürlich Geld, das von den Niedersächsischen Landesforsten als dafür zuständige Behörde wohl nicht mehr aufgebracht werden kann... so schreckte unlängst die Nachricht auf, dass der Wasserfall trockengelegt werden solle. Die einst prächtige Kaskade sei aufgrund von Verschmutzungen im gesamten Bereich nur noch ein Rinnsal.
Darauf bildete sich auf Initative der Wirtin der Gaststätte Radau eine Interessengemeinschaft zum Erhalt des einzigartigen Kulturdenkmals. -- Dank der privaten Pflegemaßnahmen präsentierte sich der Wasserfall bereits Anfang März wieder in gewohnter Pracht. (mehr Infos unter Harz-Radau-Wasserfall)
Königskrug
Mit meinem Bericht über Königskrug, einem Ortsteil des 4km entfernten Braunlage, schließe ich heute meine Aufzeichnungen über Ansiedlungen und Sehenswürdigkeiten entlang der Bundesstraße 4 zwischen Braunlage und Bad Harzburg.
Königskrug liegt rund 750 m hoch und ist eine Waldsiedlung vorwiegend mit Skiunterkünften. Das Gasthaus "Königskrug", direkt an der B4 gelegen, wirbt mit königlichen Windbeuteln und eignet sich bestens als Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderziele zu jeder Jahreszeit. Der berühmte Kaiserweg, 1013 erstmalig als Heidenstieg erwähnt, führt an Königskrug vorbei. Als Heer- und Handelsweg war er von jeher stark frequentiert und bot den Reisenden schon damals Unterkünfte und Wirtshäuser an, als "Elendskapellen" bezeichnet. Besonders zu erwähnen sind außerdem die Überreste einer spätmittelalterlichen Turmburg, genannt das "Neue Schloss", die bei Ausgrabungen neben dem heutigen Gasthaus Königskrug entdeckt worden sind.-------------------- HD-Video Lfzt. 12 Min. -- bitte Foto anklicken
In meinem Video zeige ich neue und alte Aufnahmen von Königskrug und der Geschichte des Gasthauses sowie weitere interessante historische Begebenheiten. Mehr Informationen bietet die Spezialseite "Königskrug" unter Harz klick
Kleine Randerscheinung: in der Nähe von Soltau entdeckte ich einen kleinen Weiler - ebenfalls namens Königskrug… klick
Keine Wintersportkämpfe mehr im Harz?
Bereits Mitte November 2023 kam es überraschend zum ersten schneereichen Wintereinbruch im Harz. Er schwächelte zwar um Weihnachten herum, nahm jedoch im neuen Jahr sofort wieder Fahrt auf.
Bei ausreichender Schneedecke wären früher im Harz sogleich entsprechende Wettkämpfe angesetzt und durchgeführt worden. Ob Skispringen in Braunlage, Langlauf in Altenau, Rennrodel in Hahnenklee oder Ski-Alpin in St.Andreasberg zum Beispiel.
Woran liegt es? Fehlen motivierte Wettkämpfer, Funktionäre, attraktive Wettkampfstätten? Oder haben wir uns bereits auf eine komplett andere Winterwelt eingestellt mit zu nassem und mildem Wetter ohne ausreichende Schneeverhältnisse, wie es Experten ständig prognostizieren?
Vermutlich ein bisschen von allem. Für mich ein guter Anlass, auf eine deutsche Meisterschaft und einen erfolgreichen Wettkämpfer in der hohen Zeit des Harzer Wintersports zurückzublicken.
1) Ecki Friedrich berichtet von der Deutschen Meisterschaft 1952 --- klick
2) Wilhelm Schmidt, deutscher Spitzenlangläufer der 50 u. 60er Jahre, erzählt aus seiner Karriere klick
Der letzte Zeitzeuge
Im Video kommen mit Isa Wickenhagen, Herbert Junker und Wolfgang Rehmer drei Personen zu Wort, welche die 50er Jahre im jugendlichen Alter erlebt haben. Ihre Schilderungen stehen stellvertretend für ihre Generation und den Aufbruch im damaligen Nachkriegsharz. Mit Wolfgang Rehmer verstarb 2023 leider der letzte dieser Zeitzeugen. Video-Lfzt. 26:30 Min.
Erfreuliche Zahlen
2023 erreichte meine Homepage mit rund 125 000 Besuchern eine neue Rekordzahl. Bedeutet einen Schnitt von mehr als 10.000 Besuchern monatlich. Vielen Dank für das Interesse!
Kunstmaler Ferdinand Thomas
Zu den bedeutenden Söhnen der Stadt Braunlage gehört zweifelsohne der Kunst- und Landschaftsmaler Karl Friedrich Ferdinand Thomas, auch „Nante“ genannt. Bekannt sind vor allem seine Darstellungen des heimatlichen Waldes und der Hochmoore, daher auch sein Beiname „Moormaler“.
Geboren am 15.10.1858 in Hasselfelde lernte er von 1880 bis 1885 in der Landschaftsklasse bei Prof. Theodor Hagen, dem „Vater der Weimarer Malerschule“ auf der Großherzoglich Sächsischen Kunstschule in Weimar. Nach der Ausbildung arbeitete er für den dortigen Radierverein. Bereits 1887 erhielt er erste Auftragsarbeiten in Braunlage, wo er verwandtschaftliche Beziehungen unterhielt: Familie Kirchner, Besitzer der „Neuen Schenke“, später „Brauner Hirsch“.
1892 verließ er Weimar und wanderte nach Amerika aus In Ohio heiratete er 1893 Amalia Bertram. Nach Rückkehr aus Übersee zog er schließlich mit seiner inzwischen fünfköpfigen Familie 1908 nach Braunlage. Hier blieb und schuf Ferdinand Thomas bis zu seinem Tod 1921 klick. Für weitere Infos klick hier
Auto der Zukunft?
Viel Schnee zu ungewohnter Zeit
Der Klimawandel verändert die Wetterverhältnisse. Viele Experten prophezeien seit Jahren, dass Kinder künftig kaum mehr Schnee erleben werden klick. Doch ganz überraschend kam es Ende November aus heiterem Himmel zu einem Wintereinbruch ungeahnten Ausmaßes – noch dazu im ganzen Land. Selbst Oberharzer Rentner, für die in den 50/60er Jahren dieses Phänomen eher zum winterlichen Alltag gehörte, rieben sich erstaunt die Augen.
Verwehte Straßen, nicht geräumte Parkplätze. In Bayern mussten sogar Bahnhöfe und Flughäfen gesperrt werden; Tausende von Reiselustigen quälten sich nächtens wie Obdachlose durch Städte und Einrichtungen auf der Suche nach einem warmen Plätzchen. Und damit ist nicht das Weihnachtsgebäck gemeint.
Nun hofft die Übernachtungsbranche hierzulande, dass die ungewöhnliche weiße Pracht – wenn schon, denn schon – möglichst noch lange anhält, zumindest jedoch über die Weihnachtstage und Neujahr. Das brächte zusätzlich warmen Regen in die Kassen und verbesserte den „Cashflow“ (früher: Umsatzüberschuss).
Ich machte mich Ende November bei erstem Schneefall auf den Weg für ein paar Fotos in Braunlage und Umgebung – und ein zweites Mal Anfang Dezember, als die Sonne eine herrliche Winterlandschaft ausleuchtete.
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Neue Feinde für den Waldwuchs
Nachdem sich der Harzer Wald durch Borkenkäferbefall flächendeckend verabschiedet hat, taucht neben der drohenden Nutzung der baumfreien Waldgebiete durch Windräder eine neue Gefahr auf: Kurzschwanzmäuse! Kein Scherz. Experten der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt (wow - was für ein Name!) mit Sitz in Göttingen stellten fest, dass Erd-, Rötel-, Scher- und Feldmaus entweder die Wurzeln oder die Rinde von Setzlingen fressen. Besonders gern dort, wo schon viele Bäume abgestorben oder gefällt sind, viel Gras am Boden wächst und ein neuer Mischwald entstehen soll. Mit der natürlichen Folge, dass die Saat nicht aufgeht. Was tun? Vergraste Flächen vor Anpflanzung mähen oder chemische Mittel wie Glyphosat einsetzen? Wobei Chemie wegen immenser Bodenbelastung wohl nur allerletzte Wahl sein kann.
Es ist am Ende wie im richtigen Leben: geht es erstmal abwärts, häufen sich wie verhext weitere Probleme an. So werden uns die neu entstandenen Sichtachsen noch jahrzehntelang begleiten. Zumal niemand vorhersagen kann, welche neuen Herausforderungen auf dieser langen Strecke des Aufwuchses noch warten ....
Vor zwei Jahren verfasste ich einen satirischen Beitrag zum „Waldsterben“ unter dem Titel „Die Filmkritik“. Aus gegebenem Anlass präsentiere ich mein Video jetzt an dieser Stelle. Video-Lfzt. 7:00 Min.
Ehrenfriedhof Oderbrück
Zu den stillen Tagen des Novembers gehört auch der Volkstrauertag, angeregt vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und erstmalig veranstaltet am 1.März 1925 im Reichstag zum Ehrengedenken für die im 1.Weltkrieg Gefallenen. In den folgenden Jahrzehnten wurde der Tag mehrmals unbenannt z.B. in Heldengedenktag und auch zu unterschiedlichen Jahreszeiten begangen.
Nach dem zweiten Weltkrieg fand 1950 die erste zentrale Veranstaltung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge im Bundestag zu Bonn statt. Bis zum heutigen Tage wird im Bundestag am vorletzten Sonntag vor dem 1.Advent eine Gedenkfeier durchgeführt, mit dem Sprechen des Totengedenkens durch den Bundespräsidenten. Ferner sollen Kriegsgräberstätten die Erinnerung an das Grauen von Kriegen und das sinnlose Blutvergießen wachhalten.
Zu dieser Erinnerungskultur gehört auch der Ehrenfriedhof Oderbrück, dessen Pflege und Erhalt vom Nationalpark Harz durch das Gräbergesetz gesichert wird. Die Einrichtung an dieser Stelle bereits 1946 hat folgenden Hintergrund: Mitte April 1945 stießen US-amerikanische Truppen bei ihrem Vordringen Richtung Braunlage zwischen Torfhaus und Oderbrück auf heftigen Widerstand. Dabei fielen 90 deutsche Soldaten, ferner verloren 14 russische unbekannte Soldaten ihr Leben. Deren Anwesenheit hier vor Ort ist bisher noch immer nicht endgültig geklärt. Hingegen wurden die gefallenen US-Soldaten in ihrer Heimat begraben. Genaue Auskunft über das Geschehen geben verschiedene Schautafeln.
-HD-Video Lfzt. 6:30 Min.mit Erläuterungen
vom ehemaligen Kreisheimatpfleger K.G.Fischer
Seit 1945 gab es weltweit über 240 kriegerische Konflikte. Und es ist zu befürchten, dass aufgrund unterschiedlicher Ursachen die Zahl weiter steigen wird. Dazu ein Zitat von E.M.Remarque, dem Autor des Antikriegs-Bestsellers "Im Westen nichts Neues" ... klick
Kurzweil
Es tut sich was...
Vor über einem Jahr starteten die aufwändigen Umbauarbeiten, an Ostern 2024 soll eröffnet werden: das ehemalige Feuerwehrhaus, im Volksmund auch Spritzenhaus genannt, wandelt sich zur Gaststätte der besonderen Art, wie unlängst in der GZ zu lesen war.
Jeweils 100 Plätze innen und außen sind vorgesehen, dazu eine riesige Dachterrasse mit „Roof-Top-Bar“ auf der überdachten Verbindung zwischen den beiden Gaststättenteilen, dem Altbau samt Schlauchturm und dem Neubau mit großzügiger Verglasung. Sitzen können die Gäste außerdem im Wintergarten, der am Altbau angebaut ist, mit Blick auf die Bode oder Richtung Stadt. Für den Altbau ist ein großer Selbstbedienungsbereich geplant, während im Neubau ein gutbürgerliches Restaurant mit Bedienbereich entstehen soll. Außerdem sollen Wohnungen für rund 30 Mitarbeiter im Komplex bzw. im derzeit leerstehenden Nachbargebäude eingerichtet werden.
Die Lage ist sehr gut gewählt. Falls die angestrebten Fachkräfte nicht zusammen kommen, wäre aus meiner Sicht eine Nutzung als Kantine für die Schüler der benachbarten Schule vorstellbar. Großer Vorteil neben der 1a Versorgung: Lernen fürs Leben! Denn jeder Schüler müsste Essen und Geschirr selbst holen und abräumen.
Interessantes vom Eishockey
In Kürze beginnt die neue Saison 2023/24 in der Eishockey-Regionalliga Nord. Mit dabei sind die Harzer Falken aus Braunlage. Insgesamt spielen 8 Mannschaften um die Meisterschaft.
An dieser Stelle werfe ich jedoch mal einen Blick auf die Anfänge des hiesigen Eishockeysportes. Offiziell sollte im Februar 1913 auf dem zugefrorenen Gondelteich im Kurpark unter der Organisation Berliner Eisvereine erstmals ein Eisfest samt Eishockeyspiel ausgerichtet werden. Sehr zur Freude von Einheimischen und Wintergästen. Plötzlicher Schneefall verhinderte allerdings die gute Absicht und die Veranstaltung fiel aus. Das vermittelt bereits einen Einblick in die Problematik von Natureis. Es musste vorher ordentlich frostig sein, damit das Eis der Belastung von Sportlern und Zuschauern stand hielt. Und es durfte nicht heftig schneien am Veranstaltungstag ... Ebenso war die Ausrüstung der meisten Schlittläufer noch sehr bescheiden, denn komplette Schlittschuh-Stiefel waren für weniger Betuchte finanziell kaum zu stemmen. Also wurden Kufen unter die Winterschuhe gekreckelt oder geschnallt. Ein gängiges Modell, das noch in den 50er Jahren unter Jugendlichen und Hobbyartisten weit verbreitet war. Allen Widrigkeiten zum Trotz etablierte sich ab 1919 ein flotter Spielbetrieb - Gegner vom WSV Braunlage waren zunächst andere Harzer Vereine.
Alles darüber und noch viel mehr erfährt der Interessierte in der umfangreichen Broschüre „Vom Eisteich zum Eisstadion“ von Heinz-Jörg Fulst. Detailreich und launig berichtet der Autor von der Entwicklung des Eishockey-Sports im Harz und speziell Braunlages bis in die heutige Zeit. Die Broschüre ist u.a. im Brlg.Museum erhältlich.
Ergänzung: Das Buch hat M.Ingo Fleischhauer angeregt, weitere Fakten und Informationen zum Harzer Eishockey in einem umfangreichen und vielschichtigen Wikipedia-Artikel zusammenzutragen.
Link: httphs://de.wikipedia.org/wiki/Eishockey im Harz
Braunlage im Fokus
1) Es wird derzeit viel saniert und geteert in Braunlage. Seit Mai 2023 ist die evangelische Kirche verhüllt. Was passiert da gerade?
2) Was der Kirche recht ist, kann der Friedhofskapelle nicht verweigert werden ...
3) Friedhofskapelle als Filmkulisse - mehr dazu siehe 2)
Schmankerl
Der Braunläger Werner Bothe spricht über die Entstehung der Harzer Mundarten, volkstümlich auch „Platt“ genannt. Woher kommen sie, wie sind sie historisch zu erklären? (Video, bitte Foto anklicken)
Jahrzehntelang haben Werner und sein leider schon verstorbener Kompagnon Willi Heindorf das Braunlager Platt sprachlich gepflegt.
Ferner sorgten sie auf Harz-Heimatabenden mit ihren spaßigen Geschichten für Erheiterung bei Einheimischen und Kurgästen. Weitere Videos ihrer "Stippstöreken" und mehr Informationen zu den Harzer Dialekten sind auf meiner Seite „Platt in Braunlage“ zu finden.
In die Katogorie "Platt" gehört auch das Buch, das Dr. Rudolf Thomas aus Oberförster Ulrichs' Zettelkasten mit rund 16.000 Vokabeln verfasste. Eine umfangreiche Arbeit mit zusätzlichen interessanten Geschichten und Illustrationen aus früheren Zeiten. Zu erhalten u.a. im Museum Braunlage. Für mehr Info klick hier
Kaiserbad Bad Ems mit Denkmal und Museum
Im einstigen prachtvollen Kaiserbad wurde am 13.Juli 1870 Geschichte geschrieben. Der preußische König Wilhelm I. weilte zur Kur in Bad Ems, als ihn auf der Promenade der französische Botschafter Benedetti ansprach und ihm eine provokative Forderung seines Kaisers Napoleon III. überbrachte. Inhalt: Das preußische Königshaus sollte auf die spanische Thronfolge verzichten. Der König informierte daraufhin telegrafisch seinen Kanzler Bismarck. klick Diese sogenannte Emser Depesche sorgte infolge für weitere Verschärfungen auf beiden Seiten und gipfelte am 19.Juli1870 in der Kriegserklärung Frankreichs an Preußen. Nach dem preußischen Sieg gründeten 1871 in Versailles die süddeutschen Staaten zusammen mit dem Norddeutschen Bund das deutsche Reich und krönten König Wilhelm I. zum Kaiser.
Ein Gedenkstein auf der Kurpromenade von Bad Ems erinnert an den Ort dieser weitreichenden Begegnung klick -- Das Denkmal fällt jedoch im Vergleich zum Museum, das zu Ehren eines weiteren weltweiten Faszinosums hier eröffnet wurde, eher bescheiden aus.
Gemeint sind die Beatles. Sie hatten seit Anfang der 60er Jahre mit gigantischer Wucht, jedoch rein musikalischer Natur und in friedlicher Absicht, ebenfalls für eine revolutionäre Umwälzung in der Welt gesorgt. So verwundert es nicht, dass ihnen zu Ehren überall unzählige Exponate gesammelt werden. Auf Bad Ems wäre ich allerdings nie gekommen, hätte man mich nach dem Standort für eine umfassende Beatles-Ausstellung gefragt. Doch weit gefehlt: in unmittelbarer Nähe zum „Depeschen“-Denkmal eröffnete Axel Ketterer 2009 sein Beatles-Museum mit über 10.000 Exponaten …wow!
HD-Video - Lfzt. 6:15 Mi
Nachtrag: angeregt durch meinen Bericht schickte mir GISI ein Foto von einer Klassenfahrt 1971 der G9 nach Boppard, von wo aus sie einen Abstecher nach Bad Ems unternahmen.
Hörspiel erneut gesendet
Am 31.Juli 2023 wiederholte der Schweizer Rundfunk mein Hörspiel "Der Abendspaziergang" von 2019. Nach so relativ kurzer Zeit hätte ich das eigentlich nicht erwartet, umso mehr erfreute es mich natürlich. Für Interessierte: zum Nachhören den Reiter 'Rundfunk' anklicken oder hier diesen Link: Hörspiel
Windenergie versus Naturschutz
Der Harzer Wald steht seit Jahren unter gewaltigem Druck. Insbesondere der Borkenkäfer sorgte für ein flächendeckendes Baumsterben mit gewaltigen Auswirkungen. Inzwischen kann von Waldbestand im gewohnten Sinne nicht mehr die Rede sein. Und der noch existierende kärgliche Rest muss in Bälde wohl auch abgeholzt werden.
Weil zusätzliche Flächen für die Energiewende gebraucht werden, geraten die durch das Baumsterben entstandenen Freiflächen ins Visier zuständiger Behörden. Windräder statt Bäume. Eigentlich für das Harzgebiet absolut tabu, denn sie verhindern nach dem Kahlschlag unter anderem den Umbau zu einem widerstandsfähigen Wald als natürlichen Klimaschutz. Zumal die abgeholzten Waldflächen auch weiterhin Kohlendioxid binden und außerdem Regenwasser aufnehmen, das in den von Pestiziden unbelasteten Böden zu Grundwasser versickert.
Die allüberall zunehmende Bodenversiegelung stellt für mich ohnehin das größte Problem dar. Der tägliche Zuwachs versiegelter Flächen in Deutschland beträgt rund 30 Hektar = 30.000 Quadratmeter oder etwa 30 Fußballfelder. Das wirkt sich äußerst nachteilig bei Hochwasser aus. Dadurch drohen zukünftig noch schwerere Überschwemmungen, als wir sie jetzt schon in dicht besiedelten Gegenden erleben. Den Behörden ist die Problematik natürlich längst bekannt. Beispielsweise fallen im Privatbereich für versiegelte Flächen seit Jahrzehnten Gebühren an wie zB einer Terrasse, damit die Eigentümer die Versiegelung gering halten.
Für ein Windrad von 200 Meter Höhe beträgt der Aushub rund 2000 Kubikmeter. Dieser wird mit Beton verfüllt. Plus Zufahrtsweg werden am Ende etwa 400 qm Fläche versiegelt. Ferner wird eine gasisolierte Schalteranlage ins Windrad verbaut - mit fataler Nebenwirkung: der Stoff Schwefelhexafluorid = SF6 bewirkt von allen bekannten Subststanzen die stärkste Treibhauswirkung. Betrachtet mal allein nur diese Zahlen und Nebeneffekte, dürften Windparks in vorgeschädigten Gebieten wie dem Harz keine Zukunft haben.
Nachtrag Aug. 2024: Wie der Nabu informiert, werden inzwischen 52 Hektar täglich versiegelt. Statt weniger wird also mehr Fläche zubetoniert unter anderem aufgrund der Masseneinwanderung zur Schaffung von Wohnraum sowie weiterer Windparks.
Helmut Reichertz verstorben
Traurige Nachricht für alle, die mit dem Harzer Wintersport verbunden sind: Helmut Reichertz, die überragende Persönlichkeit des Braunlager Skispringens, verstarb überraschend am 2.Juli 2023 mit 83 Jahren. Jahrzehntelang prägte Helmut das Geschehen in seiner Sportart an vorderster Stelle mit. Höhepunkte seiner aktiven Laufbahn waren der zweite Platz bei der Deutschen Meisterschaft 1961 in Winterberg und die zweimalige Teilnahme an der Vierschanzentournee. Ob als Wettkämpfer oder als lizensierter Trainer: Helmut war immer mit Leidenschaft und vollem Einsatz bei der Sache. Unzählige Jugendliche erlernten in 55 Jahren (!) unter seiner Regie den Sprunglauf. Aber auch die Schanzenpflege oder die Erweiterung der Anlagen machte er erfolgreich zu seinem Anliegen. Dabei blieb Helmut im Umgang mit anderen Sportlern oder Funktionären immer uneitel und respektvoll.
Nun hat der „Herr der Schanzen“ seinen letzten Flug angetreten. Und genau an jenem Ort, wo er unzählige Stunden seines Lebens zugebracht hatte, nahm eine große Trauergemeinde am 7.Juli Abschied: im Auslauf der Brockenwegschanze.// Zum Videoporträt klick
Gisi's Kolumne
Gisi Rueben wartet mit einer weiteren Folge seiner Erinnerungen an die Braunlager Schulzeit auf. In der ersten Folge beschrieb er detailreich seinen Schulweg - vor allem die Marktstraße mit ihren Geschäften und Anwohnern. Heute schildert er Freud und Leid von Schulschwänzertagen ... klick
Am Rande notiert: zufällig traf ich unlängst Gisi's ältere Schwester Elka mit Partner bei ihrem Kurzbesuch in der alten Heimat. Manche Menschen hast du Jahrzehnte lang nicht getroffen - und bist doch umgehend in ein vertrautes Gespräch vertieft.
So geht heute mein Gruß aus der Heimat nicht nur nach Neuseeland zu Gisi und Familie, sondern auch zu Schwester Elka nach Berlin.
Erfreuliche Zahlen
Im ersten Halbjahr besuchten insgesamt rd. 65.000 Besucher meine Webseite. Eine bislang nicht erreichte Zahl und ein Zuwachs zum vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres von 15 Prozent. Ich bedanke mich für das Interesse und freue mich natürlich, wenn der Trend anhält.Ein bunter Strauß an Erinnerungen
Animiert von der Rückbetrachtung an dieser Stelle auf die bemerkenswerte Braunlager Kneipenszene in den 60er Jahren ("Stichwort Bermuda-Dreieck) schickte mir Wonny Wünsche - bekannt als vielseitiger Sprecher im Hörspielverein MTS - eine bunten Strauß von Fotografien aus dem Kindheits- und Jugendleben der Generationen nach Kriegsende bis ungefähr ????
Im Vergleich zu heute ist vieles kaum mehr vorstellbar, prägen doch technische und gesellschaftliche Verhältnisse im jeweiligen Zeitabschnitt die Heranwachsenden. Im Rückblick erfährt dabei die eigene Jugendzeit zumeist liebevolle Verklärung. Der Ernst des Erwachsenenleben lag noch in ferner Zukunft und konnte kraftvoll und optimistisch angegangen werden. Jetzt im Alter hingegen wird die Aussicht auf das Morgen oftmals von bangen Gefühlen begleitet (ein Beispiel klick).
Und so verwundert nicht, dass man gern an die heitere Kinder- und Jugendzeit erinnert wird, mit ihren guten Freundschaften, den gefüllten Bechern und dem Verliebtsein. (bitte Foto anklicken pdf.Datei)
Bermuda-Dreieck
Zu einem der beliebtesten Videos der letzten Jahre avancierte mein ausführlicher Bericht über den Untergang von Braunlages berühmtester Vergnügungsmeile der 60er Jahre. Fünf angesagte Lokale verteilten sich seinerzeit rund um die Kreuzung Herzog-Wilhelm-, Bahnhof- und Lauterberger Straße und trugen klangvolle Namen: „Herkuleskeller" oder "Achtermannkeller“, die „Quelle“ mit der Tanzbar „Neue Welt“, die Bierkneipe „Zur Wiederkehr“ sowie „Die letzte Station“. Nicht nur bei jungen Leuten galten diese Treffs als Oase fröhlicher Geselligkeit und alkoholischer Exzesse. Es gab seinerzeit wohl nur wenige Kneipengänger, die hier nicht mal versackten, in Havarien gerieten oder einfach absoffen! Ergo "Bermuda-Dreieck"! HD-Video - Lfzt. 11.Min.
Eine angesagte Beatband aus jener Zeit war die Braunlager Formation "The Vampires". Gitarrist Hansi Schnabel erinnerte sich 2015 an fetzige Zeiten...HD-Video - Lfzt. 14.Min. -- bitte jeweilges Foto anklicken
Rinder auf die Alm ...
In St.Andreasberg fand Anfang Juni wieder der traditionelle Austrieb des Harzer Höhenviehs im Rahmen des Wiesenblütenhoffestes statt. Auf teils sehr steilen Anstiegen treiben die Hirten und Hirtinnen ihre gehörnten Vierbeiner zum Bergbauernhof von Andreas Neigenfindt. Als diesjähriger Gemeindehirt bekam er vom Bürgermeister Langer feierlich den sogenannten Hirtengroschen überreicht. Bei schönstem Wetter sorgte ein bunt gemischtes Programm von Darbietungen für viel Abwechslung und Vergnügen. Musikalisch begleitet wurden die zahlreichen Gäste und Einheimischen unter anderem vom "Trio Harzwald". -- Bereits vor 10 Jahren begleitete ich den Kuhaustrieb mit meiner Kamera. --- (bitte Foto anklicken, Lfzt. 4:10 Min.)
Von Mark Twain zum Petersdom
Unlängst begegnete ich Mark Twain - welche Überraschung! Er verweilte auf einer Bank, umgeben von üppigem Grün im prallen Sonnenschein. Ich grüßte und fragte beiläufig, ob es ihm nich zu heiß würde ohne Schatten spendenden Baum. Freundlich lud er mich ein nebern ihm Platz zu nehmen, um selbst zu erfahren, wie angenehm es sich hier rasten ließe. Und so kamen wir ins Gespräch ... (Video 6.Min)
Die deutsche Stimme von Robert Redford
Nach vielen Jahren hatte ich mal wieder Lust, ein Hörspiel nicht nur zu schreiben, sondern auch selbst zu produzieren. Bereits beim Texten drängte sich meine Lieblingsstimme für die Rolle des Erzählers auf: Rolf Schult. Er war jahrzehntelang die ständige Synchronstimme von Robert Redford oder für weitere Filmgrößen wie Marlon Brando, Clint Eastwood und Anthony Hopkins, um nur einige zu nennen. Leider verstarb Rolf Schult vor Jahren. Doch hatte er seinem Sohn Christian nicht nur die Vorliebe für den Schauspielerberuf in die Wiege gelegt, auch beider Stimmen gleichen sich frappierend bis hin zur Verwechslung. Und so synchronisiert nun der Sohn statt des Vaters für Weltstars wie Robert Redford oder Anthony Hopkins.
Gemäß meinem Grundsatz "nicht gefragt habe ich schon" bemühte ich mich um einen Kontakt. Ein nicht unwesentlicher Punkt dabei: ich kann mir zwar einiges kaufen, aber nicht alles leisten. Immerhin gehört der viel beschäftigte Christian Schult zur Elite deutscher Synchronsprecher. Doch der sympathische Schauspieler hörte sich meine Schwärmerei und mein Anliegen an und willigte ein, das Stück zu lesen. Und es gefiel ihm gut. So wurden wir uns schnell und für mich bezahlbar einig. Nach längerer Suche fand ich mit Matthias Ernst Holzmann, vielseitiger Sprecher von bekannten Markenprodukten und internationalen Buchbestsellern (z.B.von Matt Damon und Rüdiger Dahlke) das stimmige Pendant für die Hauptperson im Stück.
Am Ende erfüllte ich mir somit einen Herzenswunsch. Und jetzt präsentiere ich freudig auf meiner Webseite mit dem von mir erstellten Hörspiel das Ergebnis. c/Mai-2023 klick
Hexenjagd
Es gab Zeiten, in denen es kein Spaß war, wie zu heutigen Walpurgisfeiern beispielsweise, als Hexe bezeichnet zu werden. 2013 besuchte ich im Zinnmuseum Goslar eine Ausstellung über Hexenverfolgung in der Frühen Neuzeit. Im Mittelpunkt der Zinnfiguren-Präsentation standen einstige Hexenprozesse, wo unzählige Frauen aufgrund abstruser Vorwürfe verurteilt und verbrannt wurden.. bitte Foto anklicken - HD-Video Lfzt.3 Min.
Frühlingsgefühle
Ich muss hinaus, ich muss zu dir, - Ich muss es selbst dir sagen: - Du bist mein Frühling, du nur mir, - In diesen lichten Tagen.
Die Zeilen stammen aus dem Gedicht „Frühling und die Liebe" von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben. Der Dichter hatte wohl das raue Klima des Oberharzes im Sinn, dachte ich bei mir, als ich seinen Vers las. Denn nicht dem Lenz galt sein Sehnen, wie ansonsten üblich nach kalten Wintertagen, sondern einem - mutmaßlich weiblichen - Wesen: „Du bist mein Frühling …"
Zum kalendarischen Frühlingsanfang herrscht im nördlichsten Gebirge Deutschlands zumeist über allen Gipfeln noch Ruh', da Nebel oder Schnee und Frost wie Scheibenkleister beharrlich in den dürren Ästen hängen. Beginnt das Frühjahr doch dem Kalender gemäß, folgt häufig ein nasser Sommer. Bereits als Kind verinnerlichte ich die besondere Aufzählung der Monate eines Oberharzer Jahres: Januar, Februar, März, April, April, April, April, April, April, Oktober, November, Dezember. (Der Wahrheit die Ehre: ich erinnere mich natürlich genauso gut an schöne Jahreszeiten)
Wieso schreibe ich das überhaupt? -- Ich möchte ein Kurzhörspiel präsentieren und benötige ein paar einleitende Sätze. Der Brückenschlag zwischen den Frühlingsgefühlen des Dichters und meinem Sketch besteht darin, dass dieser im 19.Jahrhundert zu Lebzeiten des Poeten spielt. Damals gab es noch klare Standesunterschiede zwischen der gnädigen Frau und dem dienstbaren Stubenmädel, das im Haushalt für die niedrigen Arbeiten zuständig und ansonsten ziemlich rechtlos war. Mithin wurde dessen Liebesleben nicht nur vom ausbleibenden Frühling beeinflusst, sondern zuweilen auch durch Widrigkeiten, die sich bei heimlicher Liebe in Dienstbotenkammern einstellen konnten. - Aber hört selbst!
Grube Samson
Die Grube Samson in St.Andreasberg wurde erstmals im Jahr 1537 urkundlich erwähnt und galt lange als eines der tiefsten Bergwerke der Welt. Der Oberharzer Erzbergbau förderte insbesondere Edelmetalle wie Silber und Kupfer, aber auch sogenannte unedle wie Zink und Blei. Aus dem vergleichsweise sehr reinen Silber wurden vor Ort bereits im 16.Jahrhundert wertvolle Münzen geprägt, unter anderem der Reichstaler. Der Bergbaubetrieb wurde 1910 endgültig eingestellt.
1950 eröffnete das historische „Bergwerkmuseum Grube Samson“. Ferner ist im Gaipel (Schachtgebäude) auch das weltweit einzige Harzer-Roller-Kanarienvogel-Museum zu besichtigen. Mit ihrem unverwechselbaren Gesang bei geschlossenem Schnabel (!) warnten die Vögel vor giftigen Gasen und Sauerstoffmangel. Viele Kumpels verdankten so ihr Leben dem tierischen Frühwarnsystem. Bei Youtube können einige Gesangsproben abgerufen werden.
1833 erfanden Harzer Bergleute die „Fahrkunst", eine Art Paternoster, mit deren Hilfe die Kumpels in die Tiefe gelangten und wieder empor - ein enormer Zeitgewinn bei der Ein-und Ausfahrt. (Bergleute "fahren", wenn sie gehen). Angetrieben wurde sie mit Hilfe eines „Kunstrads“, einem Wasserrad mit 12m Durchmesser, und dieses durch die Wasserkraft des Rehberger Grabens.
Seit 2010 gehört die Grube Samson als Teil der Oberharzer Wasserwirtschaft zum Weltkulturerbe der UNESCO und zählt zu den bedeutendsten komplett erhaltenen Montandenkmälern Europas.
2016 nahm ich mit meiner Videokamera an einer Führung teil (bitte Foto anklicken). Doch so richtig spannend ist das Live--Erlebnis vor Ort. Der Besucher erkundet dabei die ganze Welt des Bergbaus mit vielen musealen Ausstellungsgegenständen bis hin zur Fahrkunstsimulation und einer beeindruckenden Besichtigungstour durch Schächte und Stollen. Sehr empfehlenswert.
Die Diebstahlsicherung
Vor etwa 25 Jahren wurde mir mein nagelneues Autoradio nächtens aus dem vor dem Haus geparkten Fahrzeug geklaut. Ich brachte den Raub zur Anzeige. Allerdings gab es mehrere Betroffene, deren Autos aufgebrochen waren, so wurde der Stuhl im Dienstzimmer der hiesigen Polizeistation nicht kalt. Ich musste eine Menge Angaben machen, soweit ich mich erinnere, und als wir fertig waren, fragte ich: Und wie gehts jetzt weiter? Was unternehmen Sie?
Wenig, war die Antwort, da es mutmaßlich die Tat einer mobilen Autoknackerbande ist. Insofern wäre eine Aufklärung reiner Zufall. Natürlich würde jede Anzeige aufgenommen mit dem Ziel der Aufklärung, doch am Ende fließen die Angaben nur in die Statistiken von Versicherungen ein. Na toll. Im Nachhinein ärgerte es mich, dass ich statt eines Autoradios nicht eine Diebstahlsicherung eingebaut hatte.
Um den Verlust mental zu verarbeiten, schrieb ich einen Sketch über einen Autodieb. klick
Erinnerung an Heinz-Jörg Fulst
Am 8.März wäre mein guter Freund Jörg 65 Jahre alt geworden. Doch bereits im September 2016 erlag er nach einem längeren Leidensweg seiner schweren Krebserkrankung. Mit Jörg verlor seine Familie nicht nur den treusorgenden Ehemann und Vater, sondern auch die Stadt Braunlage einen engagierten Sohn.
Schon zu Schülerzeiten schrieb er Artikel und Reportagen für die Heimatzeitung. Diese Tätigkeit setzte er später noch Jahrzehnte als Nebenbeschäftigung fort. Nach erfolgreichen beruflichen Stationen einschließlich Selbstständigkeit übernahm er 2014 den Vorsitz der Museumsgesellschaft Braunlage. Mit der ihm eigenen Ambition und seiner Lust an Weiterentwicklung ging er diese Herausforderung an. Auch die schreckliche Diagnose Ende 2015 konnte seinen großen Eifer nicht stoppen.
Privat war Jörg durch und durch ein Familienmensch. Er hinterließ seine geliebte Ehefrau Brigitte und die beiden Kinder Volker und Corinna sowie inzwischen 3 Enkelkinder.
In meinem Nachruf klick anläßlich seiner Beerdigung beleuchtete ich noch einmal die Stationen seines Lebens. Unter Zeitzeugen ferner einige Videofilme an sein Wirken (bitte Foto anklicken).
Abschied von Kurt Zimmermann
Eckard "Ecki" Friedrich erinnert in seiner neuesten Erzählung an Kurt Zimmermann. Dieser erwarb sich mit seinem Wirken in den 50er und 60er Jahren hier in Braunlage große Anerkennung. Neben vielen Verdiensten erfreute er sich großer Beliebtheit, ob beruflich als progressiver Studienrat am hiesigen Gymnasium, als eifriger Ratsherr oder in seiner Eigenschaft als langjähriger WSV-Vorsitzender. 1968 erhielt er das Angebot, die Leitung des Gymnasium in Uslar zu übernehmen. Diese neue Herausforderung nahm der dynamische und tatkräftige Kurt Zimmermann mit Begeisterung an. Doch leider beendete ein Herzschlag mit nur 57 Jahren viel zu früh sein engagiertes Leben.
So steht auch der Abschied von Kurt Zimmermann im Focus von Eckis Erinnerung. Allerdings geriet die Anfahrt zur Beerdigung für die Braunlager Delegation zur skurillen, ja fast zur peinlichen Episode.(bitte Foto anklicken) Für mehr Erzählungen von Ecki klick hier.
Vom Wegschauen
Mit Freund Rolf sprach ich dieser Tage über den Vorgang der Sprengung der SB-Filiale in Torfhaus gegen 2 Uhr nachts. Was passiert, wenn es auf einmal fürchterlich kracht. Du schreckst vermutlich aus dem Schlaf hoch, weißt nicht, ob du geträumt hast, horchst, schaust aus dem Fenster. Und fällt dir nichts unmittelbar Verdächtiges auf, machst du dir erstmal keine weiteren Gedanken. Wird das Ausmaß der kriminellen Tat am nächsten Tag sichtbar, fällst du aus allen Wolken. Und fragst dich, wäre dir nächtens schon irgendwas aufgefallen oder eine Ahnung hätte dich beschlichen, wie hättest du reagiert: mutig, zaudernd, auf andere hoffend…?
Er sei ebenfalls einmal in eine prekäre Situation geraten, erzählte Freund Rolf, und habe dies in einem Gedicht verewigt, verbunden mit einer Kindheitserinnerung. Es passt genau zum Thema, denn es geht um die Frage "wegsehen oder handeln", wenn Verbotenes oder Kriminelles passiert. Er trug sein Gedicht vor meiner Kamera vor, und als ich ihn anschließend fragte, ob es sich tatsächlich so abgespielt habe, quittierte er diese Frage mit einem feinen Lächeln...
für weitere Gedichte oder Videos plus Dossier über den Kartoffelanbau in Braunlage klick hier
Automatensprengung und Geiselnahme im Oberharz
Ich schaute ziemlich ratlos auf die Absperrung der B4 gleich hinter Bad Harzburg, als ich am Samstag, den 14.1. gegen 11 Uhr morgens Richtung Torfhaus fahren wollte. Kein Schneefall, also weswegen die Sperrung? Eine Nachfrage im Internet ergab den Hinweis: Torfhaus gesperrt wegen Polizeieinsatz. Welcher Art blieb erstmal verborgen.
Braunlage erreichte ich gegen 12 Uhr über Wernigerode … und erfuhr kurz darauf vom Beweggrund der Sperrung. Drei unbekannte Täter hatten gegen 2 Uhr nachts in Torfhaus den Geldautomaten der SB-Sparkasse im Harzressort gesprengt (klick), wobei die Detonation den kompletten Eingangsbereich verwüstete. Anschließend flohen die Täter mit ihrer Beute Richtung Braunlage. Im Kreiselbereich Ausfahrt B4 Hohegeiß rutschte ihr Fahrzeug vermutlich wegen Glätte von der Straße in den Graben und blieb liegen. Daraufhin setzten die Täter ihre Flucht zu Fuß fort und nisteten sich im leerstehenden Gebäudekomplex der ehemaligen Braunlager Polizeischule in der Tanner Straße 40 ein. Dort war es ihnen aber offenbar zu kalt und sie zogen sich in eine benachbarte Garage zurück. Morgens gegen 9 Uhr wollte deren ältere Besitzerin dort ihren Wagen holen und stand plötzlich drei maskierten Männern gegenüber. Als sie schockiert um Hilfe rief, hielten ihr die Täter den Mund zu, verfrachteten sie rabiat auf den Hintersitz ihres Autos, schnallten sie an und klemmten sie mit dem zurückgeschobenen Fahrersitz ein. Mit dem Fahrzeug samt Geisel flohen die Männer in Richtung Osterode.
Da jedoch ein Nachbar die Hilfeschreie gehört und die Polizei informiert hatte, konnten die Einsatzkräfte das Fahrzeug auf der B 243 in Herzberg stellen. Bei ihrer Festnahme leisteten die Geiselnehmer keinen Widerstand, die Beute aus der Sprengung hatten sie bei sich. Die zuständige Staatsanwaltschaft erklärte, dass eine solche Geiselnahme für Automatensprenger sehr ungewöhnlich sei. Die Täter, so war zu lesen, seien zwei 18jährige und ein 20jähriger mit marokkanischen Wurzeln und sollen einer gut organisierten Automatensprenger-Bande mit Sitz im niederländischen Utrecht angehören. Dort würden die Bandenmitglieder für ihre kriminellen Taten speziell „ausgebildet und trainiert“ werden.
Mein ganzes Mitgefühl gilt der Braunlagerin, die sich als Geisel den Männern ausgeliefert in Todesangst befand. Ich wünsche ihr, dass sie trotz des schrecklichen Erlebnisses baldmöglichst wieder in ihren Alltag zurückkehren kann und sie die belastenden Nachwirkungen nicht über Gebühr einschränken.
Letztes Jahr erstellte ich ein Video mit interessanten Details über Torfhaus, wobei unter anderem auch das Harzressort zu sehen ist. klick
Neue Hängebrücke
Seit etlichen Jahren werden immer neue Hängeseilbrücken über dichte Wälder, tiefe Täler oder Stauseen gespannt. Gern wird dabei ein Rekord aufgestellt: die höchste, die längste, der schönste Ausblick, die weiteste Sicht. Bereits 2017 wurde am Bodestausee nahe Rübeland eine solche Attraktion eingeweiht. Bis zu 210 Personen gleichzeitig können auf der stets leicht swingenden Brücke eine sensationelle Aussicht genießen oder bei Nebel ganz außergewöhnliche Sinneswahrnehmungen erleben. Wem der Spaziergang über den 120cm breiten Laufrost mit Blick in die Tiefe, gesichert durch das 130cm hohe Geländer mit Edelstahlnetzen, nicht ausreicht, für den besteht in der Brückenmitte die Möglichkeit zum GigaSwing: einen spektakulären Pendelsprung. 75 Meter freier Fall, Adrenalin in Höchstdosis. Wie es heißt: einzigartig in Europa. Siehe auch Video ...
Nun wollen die St.Andreasberger nachziehen und möglichst noch in diesem Jahr eine 555m lange Fußgänger-Hängeseilbrücke zwischen Brückenkopf Süd (Matthias-Schmidt-Berg) und Brückenkopf Nord (Beerberg) einweihen. Besucher könnten bei guter Sicht bis nach Osterode und Göttingen, auf den Brocken und den Wurmberg schauen. Durch viele Seile gesichert soll die Brücke trotz der enormen Länge wenig durchhängen und schwingen, barrierefrei und auch für Vierbeiner geeignet sein. Ein wenig Baumwipfelpfad-Feeling sei auch dabei, hieß es, und außerdem verbinde die Brücke geschichtliche Schauplätze wie den Bergbau-Erlebnispfad und beliebte Wanderwege miteinander. In Zeiten eingeschränkter Wintersportmöglichkeiten mangels Schnee dürfte sich die Investition in das attraktive und wetterunabhängige Bauwerks für die Alberti-Lift-Betriebe wohl auszahlen.
Auftakt 2023 mit Gisi und einem Kunstkalender
Gisi berichtet heiter von einer Silvesternacht in den 70er Jahren-/////-Kunstkalender für 2023 vom Heimatmuseum
Ich bedanke mich bei 10.172 Besucher meiner Webseite allein im Dezember 2022 - neuer Monatsrekord!
Buntes zwischen den Jahren
///////////////////////////Eishockey auf dem Gondelteich ////Weihnachtsmarkt////-////Festgeklebt////-////
////////////////////////////////////////////mein schönstes Foto 2022-////Urlaubsrückblick Freund Rolf...////.
Kunstschaffender
Sommers, sofern es das Braunlager Wetter zulässt, verbringe ich gern Zeit auf meiner Terrasse. Mit etwas Glück mäht niemand den Rasen und ich kann ungestört dem Insektensummen und dem Vogelgezwitscher lauschen, lesen oder schreiben. Doch ab und zu mischen sich ganz leise Schleifgeräusche in die malerische Brillanz der Sommeratmosphäre. Und da ich meine Nachbarschaft kenne, weiß ich, wer da feinnervig tätig ist und filigrane Werke herstellt:
Genannter verziert und veredelt fragile Gläser und andere Gegenstände aus Glas. Jahrzehntelang war der gebürtige Rheinländer bei der weit über Braunlage hinaus bekannten Glasschleiferei Eiselt als Meister und Werkstattleiter tätig. Seit 1996 ist er im Ruhestand und graviert nur noch in der eigenen kleinen Werkstatt seines Hauses.
Künstlerische Ambitionen begleiten Wolfram Ames seit frühester Jugend. Sein Vater, ein Lehrer, erkannte das künstlerische Talent des Sohnes und ermunterte ihn zum Besuch einer Berufsfachschule für Glasveredelung im Rheinland, wo er zunächst die Ausbildung abschloss und später mit dem Meistertitel vollendete. Zu seinen Talenten gehört auch die Malerei, die er zeitlebens als Hobby ausübt. Sein Spektrum reicht von Federzeichnungen über kraftvolle abstrakte Darstellungen bis hin zu heimatlichen Landschaften und weiteren Motiven. So waren seine künstlerischen Werke sehr oft auf Ausstellungen zu sehen, zuletzt im Herbst dieses Jahres in der Stadtbücherei Braunlage. Deren Leiterin Imke Koch hatte mit viel Herz und Sachverstand den Künstler präsentiert.
Für mich jetzt Anlass genug, meinen Nachbarn Wolfram Ames in einem Videoporträt hier auf meiner Webseite vorzustellen. bitte Foto anklicken
Sportgeschichten
Von Ecki Friedrich kommt eine neue Erzählung. Eine bevorzugte Quelle ist für ihn der Wintersport. Nicht verwunderlich, war der ehemalige Lehrer doch jahrzehntelang für den WSV Braunlage tätig. Seine heutige Geschichte spielt zwar nicht im Harz, sondern im Bayerischen Wald, die Zutaten Schnee und Loipe fehlen jedoch nicht. Und ist es ganz großes Kino. Eine bedeutende Rolle fällt dabei dem ehemaligen italienischen Langlauf-Weltmeister und Olympiasieger Maurilio De Zolt zu sowie dessen Landsmann und späteren Braunlager Aido Olivotti.
Der Name Olivotti wird bei vielen alteingesessenen Braunlagern vermutlich köstliche Erinnerungen wachrufen. Zu Recht, denn Aido betrieb in Braunlage eine Eisdiele, zunächst von 1965 bis 1979 an der Kolliestraße im Dunstkreis des nahen "Bermuda-Dreiecks", danach in der Herzog-Wilhelm-Straße 32 (Café Zapprun). 1986 zog es die Familie nach Niederbayern, wo sie ebenfalls eine Eisdiele betrieb. Den verdienten Ruhestand verbringen Aido und Ehefrau Renate wiederum in Braunlage.
Aido machte aber auch als begabter Skispringer von sich reden. Seine Karriere begann 1959 in seiner Heimat und brachte ihn sogar ins italienische Nationalteam. In Braunlage schloss er sich dem WSV an und errang auf Harzer Ebene sehr gute Ergebnisse. 1967 beendete er seine Karriere. Ein einziges Mal schnallte er sich seine Sprungskier nochmals unter, und zwar anlässlich der Geburt seines Sohnes Aido jun. An diesem 26.Januar 1969 fand die Harzer Meisterschaft statt, von der Teilnehmerzahl vergleichbar einer heutigen Deutschen Meisterschaft. Vom Klapperstorch beflügelt errang Aido ohne vorheriges Training einen beachtlichen 4.Platz!
Was nun Aido Olivotti und De Zolt verbindet, berichtet Ecki spannend und mit Augenzwinkern in seiner Erzählung.
(bitte Fotos anklicken, mehr von Ecki klick )
Buntes in dunkelen Tagen
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Ulrichs siin Zeddelkasten
Lange Zeit schlummerte im Heimatmuseum ein Zettelkasten mit über 16.200 Vokabeln im Braunlager Dialekt. Die Zettel stammen aus der Hinterlassenschaft von Oberförster Arthur Ulrichs, der 1927 verstarb. Seitdem versuchten sich einige Zeitgenossen vergeblich an einer Übersetzung.
Auf Bitte des leider früh verstorbenen Museumsleiters Heinz-Jörg Fulst nahm sich Dr. Rudolf Thomas vor einigen Jahren der schwierigen Aufgabe einer Übersetzung ins Hochdeutsche an. Das Resultat seiner Bemühungen unter oben genanntem Titel präsentierte der Autor dieser Tage in der Stadtbücherei. Die Besucher bekamen gleichmal einen Vorgeschmack vom Inhalt, indem sie auf Braunlager Platt begrüßt wurden. Wer nicht dabei sein konnte und die launige Rede gern nachlesen möchte, klicke bitte hier.
Die umfangreiche Lektüre ist mit interessanten Geschichten und Illustrationen aus damaliger Zeit angereichert. Erhältlich ist das Buch in der Stadtbücherei, im Heimatmuseum sowie in der Buchhandlung Bonewitz und bei Fa.Junker.
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Der ewige Gast
Es gibt Menschen mit einem ausgeprägten Treueprinzip. Liebgewonnene Gewohnheiten werden ein Leben lang gehegt und gepflegt. Dazu bedarf es eigentlich auch keiner weiteren Erklärung.
Ecki Friedrich's Gewohnheit jedoch haftet eine Spur Kuriosität an. Denn seit inzwischen 50 Jahren besucht der Braunlager den kleinen Ort Konzell im Bayerischen Wald, um dort zu urlauben, und das regelmäßig dreimal im Jahr. Dort kann er wunderbar ausspannen, wie er es selbst ausdrückt, und Körper und Seele trainieren. Da er gern auch am Leben der Einheimischen teilnimmt, betrachten ihn nicht wenige bereits als einen der Ihren. So sorgten sie auch dafür, dass das diesjährige Jubiläum in der renommierten Süddeutschen Zeitung mit einen ausführlichen Artikel gewürdigt wurde. klick
Als aktiver Gestalter ist Ecki auch in seiner Braunlager Heimat bekannt. Jahrezehntelang stand der ehemalige Lehrer dem WSV Braunlage vor. Folglich sammelte sich viel unterschiedliches Material in seinem persönlichen Archiv an, darunter Skurriles und Heiteres über Wintersport und WSV. Einiges davon wird Ecki an dieser Stelle demnächst präsentieren.
Eröffnet - Verschoben - Geplant
1. Die Verwandlung der ehemaligen Kreisverwaltung in der Kolliestraße in ein schickes Hotel kann in diesen Tagen bewundert werden. Der Investor, dem auch das Hotel „Viktoria“ gehört, benannte das 34-Betten-Hotel nach seiner Großmutter „Oma Ida“. Somit erhält das 1890 als „Villa Marie“ erbaute geschichtsträchtige Gebäude nach etlichen Nutzungen u.a. als Logierhaus, Apotheke, Verwaltungsgebäude und später als Geschäftsstelle des WSV eine neue Bestimmung.
2. Den Harzturm stellte ich unlängst im Video über Torfhaus vor (siehe unter "Harz"), da war noch die optimistische Rede von baldiger Eröffnung. Nun steht stattdessen die erneute Verschiebung an. Der Erlebnisturm mit Rutsche und gläserner Aussichtsplattform hat mit 30m Höhe erst knapp die Hälfte der vorgesehenen Höhe erreicht, Lieferschwierigkeiten von Bauteilen aufgrund der Energiekrise werden als Grund für den neuen Termin im nächsten Frühjahr angegeben.
3. Die alte Feuerwache an der Elbingeröderstraße darf ebenfalls auf Umgestaltung hoffen. Die Betreiber des Apartmenthauses und Hotels von Berg-und-Tal wollen unter Nutzung der baulichen Besonderheiten das alte Gebäude als Restaurant mit deutscher Küche und Veranstaltungszentrum umbauen. So sollen Schlauchturm und Garagen bestehen bleiben, ebenso wie die öffentlichen Toiletten im überdachten Durchgang. Zudem sollen die Gewerke möglichst aus der Region kommen. Das Konzept steht zwar noch nicht endgültig, klingt aber vielversprechend: Außensitzplätze mit schönem Blick auf Warme Bode und Marktplatz, Wintergarten, familiengeeignete Personalwohnungen.
Vor allem letztere dürften eine wichtige Rolle spielen. Bekanntlich leidet Braunlage weniger unter dem Mangel an Touristen als an geeignetem Personal. Dieser Mangel zieht sich durch bis ins Rathaus, wo in einigen Bereichen keine Gebührenbescheide mehr erstellt und versendet werden.
Schulzeiten
Die Erinnerung an gemeinsam gedrückte Schulbänke, in denen Freud und Leid oft dicht beisammen erlebt wurden, verblasst mit der Zeit. Daher werden zur Auffrischung gern Klassentreffen organisiert. Der Austausch ist umso spannender, wenn inzwischen bereits ein halbes Jahrhundert vergangen ist. Allein die Fragen: "Wer erkennt noch wen, wie ist es den anderen ergangen, haben sich jeweilige Lebensträume realisieren lassen?" lassen dabei Vorfreude aufkommen.
So trafen sich dieser Tage die ehemaligen Schülerinnen und Schüler der 1971er Abschlussklasse der Realschule Braunlage. Ihr Klassenlehrer seinerzeit hieß Hans-Georg Kallwaß, vielen Braunlagern sicher noch bestens bekannt. Über ihr erstes Klassentreffen nach 50 Jahren berichtete auch die Goslarsche Zeitung. Da meine Webpräsenz offenbar gut bekannt ist, bat mich "Klassensprecher" Rainer Kirchner um Veröffentlichung dieses Artikels hier an dieser Stelle. Dieser Bitte komme ich gern nach. Zusätzlich werden noch Fotos von ihrer letzten Klassenfahrt nach Berlin vorgestellt. (Kontakt: rainer.kirchner@web.de)
Zu dieser Präsentation passt auch der Bericht über ein Schulmuseum in Leipzig. Hier können sich Besucher des Schulmuseums in alte Zeiten versetzen lassen und eigene Erinnerungen wachrufen. Im Blickfeld dabei Lesefibeln und Rechenaufgaben, Schuluniform und Schiefertafeln, ferner Arbeiten aus verschiedenen Unterrichtsfächern, aber auch harte Bänke und Karzer. Abgerundet wird der Blick in die Vergangenheit auf ein super Zeugnis ... wohl als Hinweis, dass sich Leistung in jeder Lebenslage lohnt.
Treffen ......Klassenfahrt 1971 klick ----mit Namen klick ......
Oderbrück
Gefühlt tausendmal durchfuhr ich das Hüttendorf Oderbrück, ohne mir Gedanken zu machen, ob es dort irgendwo einen Ortskern gibt und seit wann überhaupt sich Menschen hier ansiedelten. Vermutlich bewog die verhältnismäßig schneesichere Lage von Oderbrück die Sportvereine, Firmen und Schulen aus verschiedenen Regionen Niedersachsens vornehmlich in der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts dazu, Skihütten, Landheime und auch etliche Privatunterkünfte zu bauen und zu bewirtschaften. So entstand die Ansiedlung Oderbrück mit den beiden Ortsteilen Oderbrück-Nord und -Süd. Nachdem vor 10 Jahren das Gasthaus Oderbrück durch Brandstiftung vernichtet wurde, ergänzen seit einiger Zeit gemütliche Selbstversorgungshäuser das Angebot.
Auch zu anderen Jahreszeiten bietet sich Oderbrück als perfekter Ausgangspunkt an. So sind beispielsweise die nahe gelegene Achtermannshöhe oder der Oderteich auch für weniger geübte Wanderer gut erreichbar. Eine etwas längere Wanderung führt von Oderbrück auf dem Goetheweg über einen Teil des imposanten Brockenmoores hinauf zum Brocken.
Unlängst durchstreifte ich mit meiner Kamera die kleine Ortschaft Oderbrück - das kleine Video vermittelt einen Eindruck davon.
Eisenbahngeschichte
Der „Tag der Schiene“ am Wochenende 17.+18.September lockte in diesem Jahr in ganz Deutschland wieder Eisenbahnfans zu einem Blick hinter die Kulissen der Eisenbahnkultur. Auch die Harzer Schmalspurbahn in Wernigerode machte mit und öffnete seine hohen Holztüren zur historischen Fahrzeugwerkstatt, in der immer noch geschraubt und repariert wird.
Die Faszination aus Feuer und Dampf, Energie und Bewegung treibe ihn an - so drückte es ein pensionierter Schienenfahrzeugschlosser aus, der an diesem Wochenden die meist männlichen Fans dieser Technikwunder durch die neue Dampflokwerkstatt (klick) führte und detailliert und fachkundig mit seinem Wissen versorgte.
Noch größere Begeisterung löste allerdings im Sommer 2012 die große Festivität der Harzer Schmalspurbahnen zum 125-jährigen Jubiläum aus. Damals war ich mit meiner Kamera vor Ort, und es entstanden kleine Videos, die in der Rückblende auf Vergangenes interessante und auch berührende Impressionen zeigen. Foto anklicken
Blick zurück
A: Die 1722 fertiggestellte Stauanlage des Oderteiches gehört seit 2010 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Erbaut von Bergleuten versorgte das Gewässer während Trockenzeiten via Rehberger Wassergraben die Sankt Andreasberger Bergwerke. Noch heute treibt das Antriebswasser einige Wasserkraftwerke an - beispielsweise in der Grube Samson zur Gewinnung von Elektroenergie. Am Sonntag, den 11.September wurde bei einer Feierveranstaltung an diese dreihundertjährige Historie erinnert. Aktuelle Fotos vom Oderteich klick
Aus diesem besonderen Anlass präsentiere ich hier nochmals mein "Oderteich-Video" aus dem Frühjahr. Seinerzeit war der Teich im Gegensatz zum aktuellen Wasserstand gut gefüllt und zeigte sich im winterlichen Zauber. KLICK
B: Isa Wickenhagen wäre am 8.September stolze 91 Jahre geworden. Wie bereits berichtet, verstarb sie im Juni diesen Jahres. Frau Wickenhagen berichtete als erzählstarke Zeitzeugin in mehreren meiner Videos von ihrer Jugendzeit im Dritten Reich. Ferner von den mühsamen und entbehrungsreichen Nachkriegsjahren sowie der weiteren Entwicklung Braunlages.
Im Videofilm "So wird's nie wieder sein" erinnerte sie zusammen mit Herbert Junker und Wolfgang Rehmer an populäre Lokalitäten im Braunlager Unterhaltungskosmos der 50er Jahre. KLICK
Urlaubs - S_o_u_v_e_n_i_r_s
Jedes Mal, wenn ein Mensch lacht, fügt er seinem Leben ein paar Tage hinzu.
Curzio Malparte
Herkuleskeller-Ikone Heini tot
Den meisten Braunlägern dürfte der „Herkuleskeller“, einstige Kultgaststätte aus Jugendtagen in lebhafter Erinnerung sein. Sie wurde ab 1968 von einer stadtbekannten und schillernden Persönlichkeit geprägt: Heinz Nieft, von den Gästen liebevoll „Onkel Heini“ genannt, herrschte mehr als 20 Jahre lang über die Zapfhähne und wurde selbst zur Kultfigur. Im positiven Sinne ein "bunter Hund“ besaß er die seltene Eigenschaft, einem jeden Gast oder Freund im Augenblick der Begegnung das Gefühl zu vermitteln, für ihn jetzt besonders wichtig zu sein.
Mit Heini verband mich seit 1967 eine lang anhaltende Freundschaft. Er wurde der Patenonkel meines Sohnes, und als ich den Mülltonnensender 1972 aus der Taufe hob, gehörte Heini zum Kreis der Gründungsmitglieder. Wir spielten zusammen im Schachklub und teilten die gemeinsame Leidenschaft für den Sport im Allgemeinen und den Fußball im Besonderen. Geboren und aufgewachsen in Zorge boxte Heini in seiner Jugend in der Staffel vom dortigen Sportverein, dem mir einzig bekannten Fußballverein im Harz mit Boxabteilung. In den 70ern kickte er in der zweiten Mannschaft des SV Braunlage.
Unvergessen bleibt sicher nicht nur mir sein stets herzhaftes, dröhnendes Lachen bei jeglichem Tun, ob bei Feiern, als Akteur beim MTS oder eben in seinem „Keller“. Auch wenn er sich manchmal als Raubein zeigte, besaß er doch eine einfühlsame und berührende Seite. Als der SV Braunlage 1987 mit mir als Trainer die Meisterschaft errang, lag er wegen gesundheitlicher Probleme im Krankenhaus. Von dort rief er mich trotz gerade überstandener OP an, um mir zu sagen, wie sehr er sich über den Erfolg freue und stolz auf unsere Freundschaft sei. Das berührte mich damals sehr.
Mit Stolz erfüllte ihn seine tollste Reise, wie er immer betonte, als er gemeinsam mit der deutschen Nationalmannschaft 1977 auf Südamerikatour ging. Seinerzeit war es für den DFB- Fan noch möglich, zusammen mit der Mannschaft zu fliegen. Sein Nachbar auf dem Flug war Georg Volkert, seinerzeit ein gefürchteter Linksaußen. Der DFB absolvierte vier Länderspiele mit Start in Argentinien, dann weiter in Uruguay, Brasilien und ins Aztekenstadion nach Mexiko. Zur steten Erinnerung pinnte Heini sich eine riesige Weltkarte mit der Flugroute und allen Stationen dieser Reise an die Wand seines Wohnzimmers.
Um 2000 zog er nach Osterode, unsere Treffen wurden über die Jahre seltener und schließlich riss der Kontakt ganz ab. Wie ich erst jetzt von Gerd Bähr erfuhr, verlor er bereits an Pfingsten 2022 den Kampf gegen seine langjährige Krebserkrankung,
Heini wurde 74 Jahre alt. Ruhe in Frieden, alter Freund.
Braunlager Schützenfest
In meiner kindlichen Erinnerung ist das jährliche Schützenfest nachhaltig verankert. Kein Wunder, gab es doch für uns Kinder in den 50er Jahren neben Weihnachten und Ostern nur noch eine Veranstaltung mit ähnlichem Charakter, wenn auch bescheidener: das Jahrmarktsfest im Oktober.
Der Schützenplatz -folgerichtig am Ende der zunächst steil ansteigenden Schützenstraße- lockte mit hochfliegenden Kettenkarussells, bunten Buden mit allerlei Süßzeug sowie natürlich mit Bier- und Bratwurstständen. Wer es sportlich mochte, der probierte sich an den Schießbuden mit dem Luftgewehr aus oder beim Pfeile- und Dosenwerfen. Höhepunkt am Sonntag war der große Festumzug. Vom Bushalte-Platz am Berliner Hof ging es zur Mittagszeit mit wehenden Fahnen vorbei an den mit jungen Birken oder Girlanden festlich geschmückten Häusern. Oft war der Umzug so gewaltig lang, dass die Ersten schon auf dem Festplatz eintrafen, ehe die Letzten abmarschierten. Verschiedene Kapellen erfreuten mit Pauken, Bläsern, Pfeifen und Hörnerklang. Auch einheimische Vereine und andere Organisationen einschließlich Delegationen befreundeter Schützenvereine schickten schmuck gekleidete Abordnungen auf den Weg. Selbst bei größter Hitze marschierten alle im vollen Ornat. Eine Leistung, die Respekt verdient, wenn man bedenkt, dass manche von ihnen vom Schützenfrühschoppen bereits etliche Liter Bier intus hatten.
Spannend wurde es noch einmal am Dienstagabend, wenn das Heimbringen des neuen Schützenkönigs anstand. Wer ist es geworden? war die spannende Frage unter uns Knirpsen. Überall wurde gemunkelt und spekuliert. Für viele von uns war der Schützenkönig ein strahlender Held. Ich wusste zwar nicht mal, worauf die Männer überhaupt schossen und wie so ein König ermittelt wurde, doch war ich nicht minder voller Bewunderung.
Nach pandemiebedingter zweijähriger Abstinenz feiert die Schützengesellschaft vom 22.-24.Juli wieder das Schützenfest. Und das zum 333mal seit Gründung 1689. Eine Schnapszahl, die hoffentlich Glück bringen wird. 1994 begleitete ich mit meiner Kamera den Schützenkönig vom Ständchen bis zum Heimbringen. Wer mehr darüber erfahren will, klicke bitte auf das Foto!
Gisi erzählt vom Schwimmbad Braunlage - 2.Teil
Passend zum Sommermonat Juli schickte mir Gisi den zweiten Teil seiner nass-fröhlichen Erinnerungen an das Braunlager Schwimmbad der 70er Jahre. Diesmal liegt der Schwerpunkt seiner Betrachtungen auf dem Service im Kioskbereich. Wie das Bild zeigt, direkt neben dem Nichtschwimmerbecken platziert. Damit unmittelbar im Einzugsbereich der jüngeren Badegäste, die von der praktischen Möglichkeit des Einkaufens auch oft und gern Gebrauch machten.
Bei einem Blick in den Spiegel fragt man sich unwillkürlich, wie lange diese Kindertage schon zurückliegen. In einem anderen Zusammenhang las ich mal eine Feststellung des Lyrikers Karl Mayer (1786-1870):
"Wer im Saal der Tänze,
Eben blond noch war,
Ach, in seiner Kammer,
Hat er graues Haar"
Harzflieger Walter Spengler
In Torfhaus erinnert ein Gedenkstein an den „Harzflieger“ Walter Spengler. Schon mehrmals musste der schwere Findling seinen Standort wechseln, heute ist er südlich vor dem Hotelkomplex Harzresort zu finden. Doch wer war Walter Spengler? Seine Familie kam während des 1.Weltkriegs (aufgrund der Erkrankung der Mutter) aus Coburg in den Harz und übernahm bald das Hotel Wendt auf Torfhaus. Spengler meldete sich freiwillig zur Infanterie und wurde verwundet. Eine Begegnung mit General Walter von Eberhardt, damaliger Inspekteur der Luftwaffe, brachte ihn schließlich zur Fliegerei, und so schloss er sich nach seiner Genesung als Pilot der Staffel von Manfred v. Richthofen an.
Nach Kriegsende arbeitete er im elterlichen Hotelbetrieb und übernahm diesen 1923 in Eigenregie. Doch die Leidenschaft zur Fliegerei ließ ihn nicht los, und so zog er 1925 als Fluglehrer nach Böblingen. Dort wirkte der seinerzeit bekannteste deutsche Flugzeugkonstrukteur Hanns Klemm, dessen Maschinen Spengler flog.
Ein fliegerisches Kunststück gelang ihm 1928, als er als erster Pilot im Harz landete - auf einer Wiese in Torfhaus. Danach besuchte er regelmäßig seine Familie in Torfhaus per Flugzeug, was stets für großes Aufsehen sorgte, vor allem als er im Winter 1929 auf dem vereisten Oderteich landete. Der Volksmund verlieh Spengler daraufhin das Attribut Harzflieger. Foto vom Brockenflug klick.
Der wagemutige Spengler gehörte in Böblingen zu einer vierköpfigen Gruppe um den Flugakrobaten Schindler. Bei einem waghalsigen Kunstflug, währenddessen Schindler von Spenglers Flugzeug aus über eine Leiter in ein darüber fliegendes Flugzeug klettern wollte, verhedderten sich die beiden Maschinen. Sie stürzten ab und rissen alle vier Piloten in den Tod. Ein Begleitflugzeug filmte das tragische Geschehen. Der Gedenkstein wurde zu Ehren und zum Gedenken an den legendären Flugpionier am Hotel seiner Eltern aufgestellt. Auch in Böblingen gibt es auf dem Friedhof einen Gedenkstein. Bei seiner Einweihung sprach Exzellenz von Eberhardt, der Mann, der Spengler einst zur Fliegerei inspirierte.
Zeitzeugin Isa Wickenhagen verstorben
Am 21.Juni 2022 verstarb Isa Wickenhagen nach einem wechselvollen und interessanten Leben im gesegneten Alter von fast 91 Jahren.
Die unter Zeitzeugen veröffentlichten Videoprojekte, in denen Frau Wickenhagen von 2016 bis 2020 interessante Begebenheiten und Begegnungen aus Kindheit und Jugendzeiten sowie über die Nachkriegsjahre, Währungsreform und von ihrem Leben in den USA erzählte, werden weiter an sie erinnern. Mit ihrem detailreichen Wissen und einem ausgeprägten Gedächtnis für Personen und Ereignisse hinterlässt sie damit auch einen persönlichen Beitrag zur Chronik ihrer Heimatstadt Braunlage. Daneben zeugen die Aufnahmen von ihrer Lebensfreude, ihrem Humor und der Freude am eigenen Tun. Unser beider Zusammenarbeit war stets angenehm, da sie immer gut vorbereitet, voller Begeisterung und großem Engagement ihre Erzählungen vorzutragen wusste. Ferner brachte sie aufgrund früherer Tätigkeiten viel Verständnis für technische Anliegen zum Beispiel bei der Ausleuchtung mit. klick
Große Freude löste Isa Wickenhagen im Winter 2021 auch beim Vorsitzenden des SV Braunlage "Ecki“ Kornhuber aus. Sie überließ dem Verein zum 100jährigen Jubiläum die "Goldene Chronik" aus dem Nachlass ihres Vaters Alfred Wickenhagen, die dieser in seiner Eigenschaft als 1.Vorsitzender 1951 zum damals dreißigjährigen Vereinsbestehen mit historischen Ereignissen der zurückliegenden drei Jahrzehnte aufwendig gestaltet hatte. Die feierliche Übergabe wurde von der GZ gebührend gewürdigt - siehe Artikel klick
Torfhaus im Oberharz
Die Siedlung Torfhaus gehört als Ortsteil von Altenau zur Berg- und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld, liegt 800m hoch im Nationalpark Harz und kann auf eine bewegte Vergangenheit zurückblicken.
Bereits im 16.Jahrhundert wurde die Gegend nach Torf untersucht. Nachhaltig lohnte der Torfabbau jedoch nicht und wurde daher gegen Ende des 18.Jahrhundert eingestellt. 1713 wird mit dem „Borkenkrug“ erstmals ein Gebäude erwähnt. Vermutlich diente es den Torfaufsehern, Förstern und Wirten sowie vereinzelten Gästen wie weiland Goethe 1777 als Unterkunft. Ab 1842 kam eine Nutzung als Poststation hinzu, denn es herrschte Verkehr auf dem alten Handelsweg zwischen Bad Harzburg und Nordhausen. Beritten über den Harz! Hört sich irgendwie nach Abenteurertum in Wildwest-Manier an. Folgerichtig wurde das Haus 1892 um eine Saloonlokalität erweitert.
In den 1920er Jahren nahm der Tourismus Fahrt auf, wurde jedoch jäh durch dramatische Ereignisse Mitte April 1945 gestoppt, als die gesamte Siedlung infolge einer Vergeltungsmaßnahme niederbrannte. Ab 1949 erfolgte der Wiederaufbau mit ersten Hotels und Restaurants, der Errichtung neuer Skihütten, einer Revierförsterei sowie eines Schullandheims und einer Jugendherberge. Besonderheit am Rande: 1961 drehte Regisseur Jürgen Roland in Altenau und Torfhaus eine Folge für seine legendäre "Stahlnetz-Serie". klick
Schon immer gilt Torfhaus aufgrund seiner Lage als leicht erreichbarer Aussichtspunkt auf den Brocken. Den tollen Ausblick genießen bis heute zahlreiche Touristen aus Nah und Fern. Ferner ist Torfhaus idealer Ausgangspunkt für Wanderungen. Hauptattrakton ist der Goetheweg, welcher von hier zum Brocken führt. Im Winter lädt ein weitverzweigtes Loipennetz zum Skiwandern ein. In Ortsmitte ist auf einigen Hängen alpiner Skilauf und Rodeln möglich.
Derzeit erfährt die kleine Siedlung Torfhaus, die ohne Touristen nur eine Handvoll Bewohner zählt, attraktive Veränderungen, wie mein aktuelles Video zeigt. (Lfzt. 4:50 Min)
Das Braunlager Freibad in den 60er Jahren
Gisi erfreut mit einer neuen Geschichte aus seinem Erinnerungsschatz. Sie spielt im beliebten Braunlager Freibad der 60er und 70er Jahre - somit in etwas bescheideneren Zeiten. Gewohnt heiter und mit beeindruckenden Details schildert "unser Mann in Neuseeland" das erschwingliche Sommervergnügen für all jene, deren Eltern nicht das Hohelied vom Wohlstand sangen.
Meine eigenen Erfahrungen im Schwimmbad machte ich erst mit 11 Jahren, gemeinsam mit meinem um ein Jahr jüngeren Bruder Peter. Das lag vor allem daran, dass unsere Familie ausnahmslos aus Nichtschwimmern bestand. Peter stellte sich jedoch im Gegensatz zu mir sehr geschickt an und errang bereits ein Jahr darauf das Fahrtenschwimmer-Abzeichen. Und das war schon was, wie Gisi in seiner Kolumne anschaulich zu berichten weiß.
Heutzutage sind Schwimmbäder immer noch gut besucht, doch sie haben ein Problem: es fehlen Bademeister! Und ohne gestrenge Aufsicht kein Schwimmen. Clevere Wasserratten sind inzwischen auf den Trichter gekommen, dieses Problem mit Gründung eines Vereins zu lösen.
Dessen Mitglieder dürfen auch ohne Schutz durch einen Aufsicht führenden Fachangestellten für Bäderbetriebe baden gehen ... klickOderhaus und Sonnenberg
Nach der Präsentation des Oderteichs geht es diesmal zu zwei weiteren Sehenswürdigkeiten im Oberharz, die zu jeder Jahreszeit ein lohnendes Ausflugsziel bilden.
Oderhaus liegt an der B27 + L591 im Tal der Oder zwischen Braunlage, St.Andreasberg und Bad Lauterberg. Ein ehemaliges Forstamt in der kleinen Siedlung ist seit 1994 Sitz der Nationalparkverwaltung Außenstelle Westharz. Vom Parkplatz direkt an der Oder führt ein breiter Forstweg vorbei an der Gaststätte "Rinderstall" hoch zum Oderteich (Wanderstrecke rund 10km).
Vom Oderteich bis zur Siedlung Sonnenberg sind es ungefähr 2km. Der Sonnenberg befindet sich auf den Hochlagen des Harz im Nationalpark und weist eine Höhe von über 850m auf. Diese Erhebung (sie teilt sich auf in den Großen und den Kleinen Sonnenberg) gehört zu einem sehr beliebten Wintersportgebiet und bietet bis in den Frühling hinein sichere Schneeverhältnisse.
Mein Video (Lfzt.3Min.) zeigt Fotos von beiden Orten. Zum Nationalpark passen folgende Fotos
Historischer Oderteich
Der Oderteich liegt im Ortsdreieck Braunlage-Sankt Andreasberg-Altenau innerhalb des Nationalparks Harz. Über den Staudamm führt die Bundesstrasse 242, die in die Bundesstrasse 4 mündet. Die historische Talsperre ist durch seine besondere Konstruktion aus großen Granitsteinen und Granitsand die berühmteste der Harzer Teichdämme. Sie wurde 1715-1722 erbaut, um in früheren Zeiten u.a. die Sankt Andreasberger Bergwerke auch in Trockenzeiten mit Aufschlagwasser versorgen. Dazu wird das Wasser der Oder aufgestaut, zusätzlich wird der Teich gespeist von der Rotenbeek, die auch den Bach Sonnenkappe aufnimmt. Noch heute treibt das Wasser mehrere Wasserkraftwerke an. Seit 2010 gilt die Talsperre als UNESCO-Weltkulturerbe. Das sehr dauerhafte Bauwerk befindet sich wie die gesamte Stauanlage noch weitgehend im Originalzustand.
Es gibt einen 4,5 km langen Rundwanderweg um den Teich, der teilweise als Bohlenweg durch hochmoorähnliche Flächen führt. Übrigens ist Baden im Oderteich erlaubt. Der ausgeschilderte Einstiegsbereich ist im vorderen Drittel zu finden - also in Nähe der Dammkrone. Hingegen lohnt Angeln nicht, da der Teich wegen seines moorig-sauren Wassers keinen Fischbestand aufweisen soll.
Parkmöglichkeiten sind unmittelbar in Teichnähe gegeben. Wanderer und Spaziergänger lockt der Oderteich mit seinem eigenen Reiz indes ganzjährig an. Ein besonderer Zauber liegt über dem Teich und seinen Gestaden in winterlicher Stimmung, wie mein Video zeigt.
Komplexe Beziehung
Beziehungen bergen neben erfreulichen Momenten immer auch Konflikte - im Großen wie im Kleinen, im privaten wie im öffentlichen Leben.
Doch bekanntlich sind die ersten - und für den weiteren Lebensweg ausschlaggebenden - Beziehungen die zwischen Eltern und Kind, gern auch als Erziehung bezeichnet.
Die Mutter-Sohn-Beziehung zeigt sich häufig als besonders innig, nachsichtig und von Stolz auf den Spross geprägt. Diese Harmonie unterliegt allerdings auch gewissen Gefährdungen, wenn beispielsweise der pubertierende Sohnemann sich der mütterlichen Fürsorge zu entziehen versucht oder Muttern am Verhalten des geliebten Sprösslings zu nörgeln beginnt, weil er ihre Erwartungen nicht erfüllt. Gehöriger Sprengstoff, der schnell zu heiklen Situationen führen kann.
Vor gut 20 Jahren schrieb ich zwei Kurzhörspiele, die in heiterer Form eine etwas anstrengende Mutter-Sohn-Konstellation mit unterschiedlichen Wahrnehmungen thematisieren. Die Schauspielerinnen und Schauspieler Kerstin und Henry Klinder, Arnold Hofheinz und Julia Littmann vom Nordharzer Städtebundtheater verkörpern engagiert die unterschiedlichen Charaktere. Zu
Die Aufnahmen sind Teile einer CD mit insgesamt 14 Kurzhörspielen. Die CD wurde 2000 von mir selbst produziert und unter anderem vom Deutschen Theaterverlag vertrieben. (Alle Rechte beim Autor) - zu den Hörspielen KLICK
Vor 70 Jahren in Braunlage
Die in Braunlage wohl meistbeachtete aller Nordischen Skimeisterschaften fand 1952 statt. Für die führende norddeutsche Wintersportmetropole bot sich nach den entbehrungsreichen Kriegsjahren die einmalige Gelegenheit, ihren guten Ruf über regionale Grenzen hinweg zu erneuern. Zuvor hatte der 1892 gegründete WSV Braunlage bereits 1909, 1923 und 1934 die Winterspiele ausgerichtet.
Mit riesiger Unterstützung von örtlicher und überregionaler Politik, Wirtschafts- und Sportverbänden und nicht zuletzt der Bevölkerung sollte vom 8. - 11. Februar 1952 aus vielerlei Gründen eine bemerkenswerte Meisterschaft stattfinden…
Um an das besondere Ereignis vor 70 Jahren zu erinnern, sichtete der langjährige Vorsitzende Eckard "Ecki'" Friedrich im umfangreichen Archiv des WSV Unmengen von Unterlagen. Aus dem Ergebnis seiner Recherche schufen wir gemeinsam ein umfassendes und vielfältiges
35-minütiges Filmdokument. klick
Anlass für die Goslarsche Zeitung, uns und unseren Film in einem schönen Beitrag vorzustellen. KLICK Der GZ-Redakteur M.Eggers verlieh mir darin freundlicherweise das Attribut "Filmemacher". Ich sehe mich allerdings nach wie vor als Autor mit vielen Interessen, der seine Geschichten mithilfe unterschiedlicher Medien erzählt.
Kinderstube
Mit welchem Beitrag starte ich ins neue Jahr? Dabei kam mir der heutzutage oft bemühte Aufruf zur gegenseitigen Rücksichtsnahme in den Sinn. Es erinnert mich an meine Kindheit zurück ...
Jede Generation hat das Recht auf eigene Vorstellungen und Überlegungen im Umgang mit den Nachkommen. Meine Erziehung erfolgte zu einer Zeit, in der Kinder zu schweigen hatten, wenn sich Erwachsene unterhielten. Eine Störung des Gesprächs oder gar eine Einmischung galten als unerzogen und vorlaut, nicht selten gab es dafür einen Klaps auf den Mund.
Heutzutage wird Kindern eine völlig andere Aufmerksamkeit und Bedeutung zuteil. Es hat den Anschein, dass kindliche Äußerungen - dem Zeitgeist entsprechend - Vorrang vor jeglichem Gespräch haben.
Sei’s drum, doch die Aneignung von Höflichkeit im Sinne einer guten Kinderstube schadet sicher keinem Kind. Im Gegenteil, wie mein Kurzhörspiel aufzeigt... bitte Foto links anklicken
Lebensgefühl 50er Jahre
Neulich bekam ich ein Foto zugeschickt. Angelegt als Parodie auf die heutige Friday-for-future-Bewegung zeigt es Kinder im Alltag der kargen Nachkriegazeit klick. Da ich selbst in den 50er Jahren meine Kindheit erlebte, stehen mir die erheblichen Einschränkungen seinerzeit noch sehr lebendig vor Augen. Damals herrschte fast überall große Wohnungsnot. Das galt auch für meine Familie. Äußerst bescheiden hausten wir lange Jahre zu fünft im Kellergeschoss eines Mehrfamilienhauses in zwei winzigen Räumen. Das Einzige, was dort blühte und gedeihte, war kreative Phantasie und Hoffnung auf Verbesserung. Noch enger wurde es im Winter, wenn mein Vater als Maler wetterbedingt "stempeln" musste. Gottlob hatten wir ein Ausweichquartier: Meine Großeltern betrieben in der Herzog-Wilhelm-Straße 32 (Café Zapprun) ein Blumengeschäft (rechtes Foto). Mein Opa war Gärtnermeister und Kreis-Desinfektor. Ihre private Wohnung im selben Haus verfügte über mehr Platz, so dass wir uns tagsüber dort öfter aufhielten.
Davon abgesehen, waren die Menschen voller Lebenshunger, bastelten optimistisch und mit viel Fleiß am Wiederaufbau und an der Verbesserung ihrer Lebensbedingungen. Ihre Schaffenskraft schuf das oft beschriebene Wirtschaftswunder. Trotz aller Einschränkungen wurde in den 50ern auch viel gefeiert. Ebenso stand das Vereinsleben wieder in prächtiger Blüte..
An all jene Gegebenheiten erinnerte kürzlich eine Museums-Ausstellung mit Inventar, Hausrat und anderen Wohngegenständen. Die Ausstellung wirkte auf mich recht ungeordnet und improvisiert - somit stilgenaues Abbild jener Zeit. Denn auch damals wurden die Gegenstände für die eigenen vier Wände zumeist sukzessive angeschafft und ergänzt. Die richtungsweisende Botschaft nach all den Entbehrungen hieß: Gleich wie, Hauptsache es geht aufwärts und voran! Eine wichtige psychologische Komponente. Von der Ausstellung präsentiere ich ein kleines Video. (linkes Foto anklicken - HD-Video Lfzt. 4:25 Min.)
Erfolgreich
Im Ranking der Podcasts-Plattform "Owltail" steht mein Hörspiel "Der Abendspaziergang" produziert und veröffentlich vom Schweizer Rundfunk am 19.4.2019 im Juni 2021 immer noch an erster Stelle. klick
Mein neues Hörspiel in der Reihe "Schreckmümpfeli" erscheint am 6.September 2021 auf SRF 1 um 23 Uhr. Titel: "Auf dem Hochsitz".
Der Kultkeller
Aufgrund eines GZ-Artikels im März 2021 über den "Herkuleskeller" später "Slow Down" im berüchtigten Braunlager Bermuda-Dreieck erinnerte sich unser "Mann in Neuseeland" Gisi Rueben an seine Jugendzeit zurück. Als gebürtiger Braunläger war ihm das Kultlokal natürlich sehr vertraut. Mehr noch: eine Zeitlang bediente er unter der gestrengen Aufsicht des schnellsten Zapfers im Oberharz, "Onkel Heini", die bunte Gästeschar.
Den ersten Teil seiner Kellererinnerungen präsentierte Gisi letzten Monat, jetzt kommt die Fortsetzung. Insbesondere seine Detailbeschreibung verschiedener Einrichtungsgegenstände nach über 30 Jahren imponiert mir dabei sehr. linkes Foto anklicken -- mehr von Gisi unter Zeitzeugen
Falls jemand Lust bekommt, auch seine Erinnerungen an die einmalige Kellerzeit hier zu veröffentlichen, bitte aufschreiben und zumailen!
Weisheiten
Es ist nie zu spät, das zu werden, was man hätte sein können. (George Eliot - 1819-1880)
Das größte Vergnügen besteht darin, das zu tun, von dem die Leute sagen, du könntest es nicht. (Walter Bagehot - 1826-1877)
Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor? (Charles Dickens - 1812-1870)
Auf einfache Wege schickt man nur die Schwachen. (Hermann Hesse - 1877-1962)
Denke lieber an das, was du hast, als an das, was dir fehlt. (Marc Aurel - 121-180)
Du bist, was du tust, nicht, was du sagst. Carl Gustav Jung
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